(openPR) Tübingen, 30.06.2021
Das neue Haiku-Jahrbuch ist erschienen!
Anliegen des Projekts „Haiku heute“ ist die Förderung des deutschsprachigen Kurzgedichts. Dieses Buch beschäftigt sich mit dem Jahr 2020.
Drei Kapitel mit Haiku-Besprechungen zeigen die Grundlagen und das Potential von Haiku-Dichtung. Als gute Beispiele präsentieren sich 647 Haiku von 123 Autoren sowie neun Tan-Renga. Ein Kapitel gibt Auskunft über den Stand des Haiku in den deutschsprachigen Ländern.
Viele dieser Texte wurden 2020 in den verschiedenen Publikationsmöglichkeiten zum Haiku veröffentlicht, viele erblicken mit dem Aufschlagen dieses Buchs erstmals das Licht der Öffentlichkeit.
Alle Jahrbücher sind als pdf-Datei kostenfrei zu lesen auf https://www.haiku-heute.de/Jahrbuch/
Als Papierbücher oder eBücher können sie über den Buchhandel bestellt werden.
Was sind Haiku? Hierzu ein Beispiel von Sigrid Baurmann:
Stromausfall.
In der Wohnung des Nachbarn
spielt jemand Klavier.
Und noch ein Beispiel von Volker Friebel:
Zwischen Amselstrophen
die Tiefe.
Regen beginnt.
Folgende Merkmale von Haiku gelten als wesentlich:
Kürze. Haiku sind kurze Gedichte. Meist werden sie in drei Zeilen geschrieben.
Gegenwärtigkeit. Haiku sind in der Zeit. Und zwar fast immer in der Gegenwart. Wenn andere Zeiten vorkommen, dann sind es Erinnerungen oder Fantasien, die jemand in der Gegenwart hat.
Konkretheit. Haiku stellen Sachverhalte oder Erlebtes nicht abstrakt, sondern konkret dar, für einen Leser miterlebbar, sinnenhaft erlebbar, beobachtbar.
Externe Orientierung. Haiku beschäftigen sich fast immer mit der äußeren Welt, weniger mit den Vorstellungen des Dichters.
Offenheit. Mit dem Lesen des Textes sollte das Haiku noch nicht zu Ende sein. Ein Nachhall, etwas Ungesagtes, offen Gelassenes, weiter zu Dichtendes sollte bleiben.
Endreime oder Überschriften gibt es beim Haiku nicht. Oder sollte es nicht geben.