(openPR) „Aufgeben? Nein, das ist nicht unser Ding!“ Heiko Beyer, der seit nunmehr 20 Jahren zusammen mit seinen Mitstreitern Cordula Gotschy und Holger Fink das Erlanger Fernweh Festival organisiert, wirkt optimistisch. „Wir gehen jetzt einfach einmal davon aus, dass sich die Lage über den Sommer deutlich bessert und dann Ende November unser Event weitgehend ohne Einschränkungen steigen kann. Sollte im Herbst wider Erwarten hingegen doch noch Auflagen bestehen, dann wird Kultur, die nicht in irgendeiner Form von Bund, Land oder Stadt am Leben gehalten wird, sowieso weitgehend tot sein. Aber da möchte ich lieber nicht dran denken. Wir arbeiten jeden Tag hart daran, unser Festival am Leben zu halten.“
Aber bedingt durch die Pandemie gibt es noch ein anderes Problem: Viele Künstler stellen im Moment – meist aus purer finanzieller Not – ihre Bühnenprogramme selbst oder über Streaming-Plattformen ins Web und bitte dafür um Spenden. Klingt auf dem ersten Moment plausibel, hat aber verheerende Auswirklungen: Der Künstler verheizt sein aufwändig erarbeitetes Programm und wird in der Zukunft nicht mehr von Veranstaltern gebucht, weil die Fans ja schon alles online gesehen haben. Und für Veranstalter, die im Moment keine Events organisieren dürfen, dünnt sich Menge an verfügbaren Künstler stark aus. Das Internet-Streaming untergräbt die Regionalität der Bühnen-Veranstaltungen und schwächt dadurch die Live-Kultur.
„Nichtsdestotrotz“, so meint Beyer mit einem Grinsen im Gesicht, „kann man mit etwas Geschick beide Seiten miteinander verbinden, ohne Schaden anzurichten“. Und so bietet das Fernweh Festival ab dem 1. März monatlich eine Reise- oder Abenteuerreportage auf seiner Webseite an. „Es sind aber eben nur Produktionen, die nicht auf Tournee gehen, die nur und exklusiv bei uns anzuschauen sind.“ Das Fernweh Festival, so Beyer, möchte die Freunde und Zuschauer nicht über eine so lange Zeit ganz ohne spannende Bildergeschichten alleine lassen. Die Produktionen sind komplett kostenlos und jeweils online für einen Monat verfügbar. „Wir haben echt viel Aufwand in das Angebot gesteckt uns Mühe gegeben, dass Bild und Ton in bester Full-HD-Qualität beim Zuschauer ankommen.“ Als Dankeschön kann man dann dem Festival eine kleine oder große Spende zukommen lassen. Die eingehenden Beträge werden dann jeweils zwischen dem auftretenden Referent und dem Festival fifty-fifty aufgeteilt. „Damit hoffen wir, über diese schwierige Zeit zu kommen und gleichzeitig auch den einen oder anderen Globetrotter bzw. Fotojournalisten zu unterstützen.“
Den Start der Streaming-Reihe bestreitet Beyer selbst. „Chile – Land der Kontraste“, so der Titel, bei dem er zu einem Streifzug durch sein Lieblingsland Südamerikas einlädt. „Meine Reise startet in Santiago de Chile. Dann führe ich weiter in den hohen Norden mit seinen Wüssten, schimmernden Lagunen, ausgetrockneten Salzseen und hohen Vulkanen.“ Über die exotische Osterinsel reist der Globetrotter in den Süden, nach Patagonien, einem Land aus bizarren Bergen, Eisfeldern, Wind und Gauchos und endet schließlich im wilden Feuerland bei den letzten Goldsuchern.
Im April folgt dann der nächste Stream: „In 927 km rechts“ – so der Titel. Teresa Dieckmann, Martin Zech und ihr umgebauter Campervan namens "Mr. Pink" machten sich für 9 Monate auf, über Russland bis in die Mongolei zu fahren.
Im Mai führt Frank Bienewald dann in einer sehr persönlichen Reportage in „sein“ Indien. Und im Juni geht es mit dem Erlanger Abenteurer Bernward Elsel nach Afrika. „Bike together“, so der Titel seiner Reportage. In einem Jahr von der Hugenottenstadt bis nach Kapstadt mit einem Liegerad-Tandem. Und der zweite Platz bleibt frei – so lange bis Einheimische mit in die Pedale treten!
„Ich hoffe, unser Publikum mag unsere Idee.“ so Beyer und fügt gleich noch einen Tipp dazu: „Ich mache es immer so: Ich lege mir den Stream auf den großen Fernseher, mache mir eine gute Flasche Wein auf, gehe mit den Globetrottern auf große Reise und träume mich in die Ferne.“ Wenn das mal kein guter Plan ist!
Beyers Reisereportage „Chile – Land der Kontraste“ läuft als kostenloser Online-Stream ab dem 1. März auf www.fernwehfestival.com unter dem Punkt „Streaming“