(openPR) Da der Mann sich seiner Vaterschaft nicht absolut sicher sein kann, wacht er mit besonderer Eifersucht über die sexuelle Treue der Partnerin. Die Frau jedoch ist daran interessiert, dass der Mann für ihre Kinder mitsorgt; daher achtet sie in erster Linie auf seine emotionale Treue. Dieses evolutionspsychologische Schema sieht Universitätsdozent Dr. Achim Schützwohl, Bielefeld, in vier empirischen Studien bestätigt.
Die Befunde zeigen, dass männliche und weibliche Eifersuchtsmechanismen "bestimmte Informationen bevorzugt verarbeiten - nämlich Informationen über die jeweils relevantere Untreueform." Dies gilt nicht nur für einen spezifischen kognitiven Prozess, "sondern reicht von der aktiven Suche nach relevantem Input bis hin zu seinem Abruf aus dem Gedächtnis." Nach Ansicht von Schützwohl unterstützt diese Beobachtung "die zentrale evolutionspsychologische Annahme, dass die grundlegenden mentalen Strukturen keine inhaltsfreien Allzweckmechanismen sind, die beliebige Informationen in mehr oder weniger gleicher Weise verarbeiten." Vielmehr handelt es sich um "inhaltsgebundene Mechanismen der Informationsverarbeitung".
Achim Schützwohl:
Eifersucht aus evolutionspsychologischer Sicht: Geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Verarbeitung von Hinweisen auf sexuelle und emotionale Untreue
in: Erich H. Witte (Hrsg.): Evolutionäre Sozialpsychologie und automatische Prozesse
Pabst, ISBN 3-89967-293-3
Annette Schmitt:
Logographie der Eifersucht:
Eine inhaltsanalytische Untersuchung von Geschichten über selbsterlebte Eifersucht
Pabst, ISBN 3-931660-13-3











