(openPR) Frankfurt am Main, 18. August 2020 –Unabhängige Vermögensverwalter sehen sich großen Herausforderungen durch Digitalisierung, Regulierung und mittlerweile auch Befürchtungen über eine deutliche Verschlechterung des wirtschaftlichen Umfelds gegenüber. Die Studie analysiert finanzielle Strukturen der bedeutendsten unabhängigen Vermögensverwalter in Deutschland. Daneben sind auch umfangreiche Stresstest-Analysen für mehrere Szenarien in der Studie mit einbezogen.
Im Vergleich zum Vorjahr haben die zehn größten Unternehmen bei den Provisionserträgen bezüglich des relativen Gesamtanteils leicht zu Gunsten der Gruppe der mittelgroßen Institute eingebüßt.
Die Studienergebnisse der nunmehr im sechsten Jahr durchgeführten Studie zeigen, dass im Wesentlichen die Verwaltung großer und/oder institutioneller Vermögen nach wie vor ausschlaggebend für die Ertragskraft je Mitarbeiter ist. Allerdings können auch einzelne kleine Anbieter durchaus überdurchschnittliche Werte aufweisen.
Die CIR hat sich sowohl im Durchschnitt aller Unternehmen als auch bei den Top Ten Unternehmen in den vergangenen Jahren tendenziell stetig verbessert; die Kennzahl hat sich allerdings jüngst wieder mit rund 47% (Top Ten) bzw. 66% (Grundgesamtheit) deutlich verschlechtert.
Es ist ersichtlich, dass hinsichtlich der Vergütungsstrukturen im Asset Management der durchschnittliche Personalaufwand bzw. die Vergütung je Mitarbeiter mit abnehmender Unternehmensgröße geringer ist. Allerdings sind in einzelnen Fällen auch deutliche Abweichungen in erheblicher Größenordnung erkennbar.
Im Rahmen der Studie wurden auch auf Basis verfügbarer historischer Daten Stresstests durchgeführt und erörtert. Unter verschiedenen Extrem-Szenarien wurden Auswirkungen auf Jahresergebnisse, Eigenkapital und Kapitalquoten ermittelt. Danach müssten bei einem Stress-Szenario von -20% bezogen auf die Erträge ceteris paribus eine Mehrheit der betrachteten Unternehmen (70%) mit einem Jahresverlust rechnen. Das Eigenkapital für 13% der Institute wäre bereits aufgebraucht, und etwas mehr als ein Drittel (35%) würden die (vereinfacht ermittelte) Eigenmittelrelation von 25% unterschreiten.
Untersucht wurde ferner, bis zu welchem Level von Stressbelastung es den Unternehmen möglich wäre, weiterhin profitabel zu wirtschaften. Bereits bei einem Ertragsrückgang von 10% würden ceteris paribus knapp 60% der Unternehmen ein negatives Geschäftsergebnis aufweisen.
Über die Studie
In die Studie wurden mehr als 200 Unternehmen einbezogen. Datenbasis waren die zuletzt veröffentlichten Geschäftsabschlüsse der Unternehmen, soweit sie zum Zeitpunkt der Daten-Recherche (2. Quartal 2020) veröffentlicht waren. Informationen zur kompletten Studie „Asset Manager 2020 - Analyse von Ertrags-, Kosten- und Vergütungsstrukturen sowie Stresstest-Auswirkungen bei unabhängigen Vermögensverwaltern“ sind über folgenden Link erhältlich: http://www.app-audit.de/studie-asset-manager/