(openPR) Seit mehr als 7 Jahren bin ich mehrfach jährlich als beratender und lehrender Kardiologe im Ruhestand aus Deutschland in Äthiopien tätig. Dies zuletzt im Februar/März diesen Jahres. Der Ort ist die Universitätsklinik Ayder Hospital der Universität Mekelle in der Hauptstadt Mekelle, der Nordprovinz Tigray Äthiopiens. Dort ist in dieser Zeit eine der modernsten selbstständig von äthiopischen Kardiologen geführte Kardiologische Klinik in Äthiopien entstanden.
Von den dort tätigen äthiopischen Kardiologen, mit denen weiter ein enger Kontakt besteht, soweit es die häufig unterbrochene Internet- und Telefonverbindung zulässt, sind bedrückende Nachrichten über die Konsequenzen der Überlastung des dortigen fragilen Gesundheitssystems eingetroffen, die unter anderem die große Zahl der schwer herzkranken Kinder und jugendlichen Patienten betreffen.
Dabei geht es besonders auch um die nicht mehr mögliche Versorgung mit lebensnotwendigen Medikamenten wie Warfarin zur Hemmung der Blutgerinnung und der sachgerechten Labor-Bestimmung der notwendigerweise für jeden Patienten engmaschig anzupassenden Wirkstoffmenge (INR Bestimmung). Dies führt nicht nur zu vermeidbaren Todesfällen bei diesen jungen Menschen, sondern häufig zu schweren, wiederholten Schlaganfällen, ausgelöst durch Blutgerinnsel aus dem Herzen.
Um auf diese Not hinzuweisen, hat der leitende äthiopische Kardiologe aus dem Ayder Hospital Mekelle, Associate Prof. Dr. Abraha Hailu MD einen ausführlichen Leserbrief in englischer Sprache verfasst, der gerade im Sudan Heart Journal (Vo. 7, No 4, 2020) erschienen ist. Dieser ist nicht nur lesenswert, sondern muss auch dazu auffordern, weiter engagiert Hilfe für das Gesundheitssystem afrikanischer Länder zu bringen.
Link zum Original Leserbrief in englischer Sprache:
http://www.sudanheartjournal.com/pdf/v7n4_2020/5.pdf
Der Vorsitzende Etiopia-Witten e. V.
Dr. med. Christian J. Leuner