(openPR) Bundesweit sind die Zoos wieder geöffnet, und die Besucher strömen wie in Vor-Corona-Zeiten. Gänzlich ignoriert wird dabei der Umstand, dass gerade Zoos mit ihren auf engstem Raume zusammengesperrten Wildtieren, mögliche Brut- oder Übertragungsherde zoonotischer Erkrankungen sind.
Kürzlich wurde bekannt, dass Nerze in drei holländischen Pelztierfarmen mit Covid-19 infiziert sind, angesteckt vermutlich von einem selbst infizierten Angestellten. Ob sie das Virus auf Menschen rückübertragen können, ist noch ungewiss, aber möglich. Die holländischen Behörden raten insofern, eine Distanz von 400 Metern zu den Käfiganlagen einzuhalten, da Covid-19-Viren in Staubpartikeln gefunden wurden, die sich über größere Entfernungen rund um die Käfige verbreiten können.
Im Bronx-Zoo von New York hat ein Wärter acht Großkatzen mit Covid-19 angesteckt. Auch hier ist ungewiss, ob die Großkatzen das Virus auf Menschen rückübertragen können. Unwissentlich infizierte Zoowärter könnten auch in hiesigen Zoos die von ihnen betreuten Tiere anstecken. Besonders riskant wäre das mit Blick auf Menschenaffen, bei denen es als höchstwahrscheinlich gilt, dass sie von Menschen mit Covid-19 angesteckt werden können und ihrerseits Menschen mit Covid-19 anstecken können.
Auch wenn die Tierhäuser in hiesigen Zoos durchwegs noch geschlossen sind, wäre eine Ansteckung der Besucher über Viren, die in Staubpartikeln aus den Tierhäusern dringen, durchaus denkbar. Da ein 400-Meter-Abstand zu den Tierhäusern von Zoobesuchern nicht eingehalten werden kann, sind die Zoos sofort wieder zu schließen. Angesichts der derzeitigen Risikolage ist es völlig unverantwortlich, Menschen Zoos besuchen zu lassen.
Den Zoobediensteten, die die Tiere versorgen, müssen strengste Hygienemaßnahmen auferlegt werden (Mund-/Nasenmaske, Latexhandschuhe, Desinfektionsmatten vor den Stallungen, Gehegen und Käfigen; zudem müssen sie fortlaufend - und wenigstens stichprobenmäßig auch die vorgehaltenen Tiere - auf Covid-19 getestet und gegebenenfalls in Quarantäne verbracht werden).