(openPR) Die GALERIE SUPPER präsentiert in der Frühjahrsausstellung 2020 die jüngsten Arbeiten des Leipziger Künstlers Rayk Goetze unter dem Titel VERTREIBUNG AUS DEM PARADIES.
Der gewählte Titel lässt unweigerlich an die Erzählung von Adam und Eva denken. Eine Vertreibung aus dem Paradies lässt sich jedoch abseits theologisch intendierter Deutungen im Allgemeinen als Situation sozialen Wandels verstehen und der Garten Eden als einen Ort friedlichen, wohlständigen und sorglosen Seins beschreiben, den der Mensch aus unterschiedlichsten Gründen zu verlassen gezwungen wird und außerhalb dessen er mit den Herausforderungen des Lebens konfrontiert ist.
Als solches gesehen, ist die Vertreibung aus dem Paradies eines jener konstanten Themen, die durch ihre tiefe existenzielle Bedeutung entzeitlicht und enträumlicht und damit stets von aktueller Gültigkeit sind.
Rayk Goetze konfrontiert den Betrachter mit einer modernen und für das 21. Jahrhundert zeitgemäßen Form einer Vertreibung aus dem Paradies, indem er die in der Tradition der Kunstgeschichte fest verankerten Motive wie etwa der Beweinung mit Versatzstücken aus unserer Gegenwart als Teil eben jener inszeniert, herausgelöst aus ihrem religiösen Wertesystem.
Das heißt, Rayk Goetze bedient sich an den Topoi der Kunstgeschichte nicht aus einer religiösen Haltung heraus, sondern ausschließlich aus einem künstlerischen Selbstverständnis im Umgang mit der Ikonografie derselben, von welchem auch die altmeisterliche Präzision des Farbauftrags zeugt, die an anderer Stelle wiederum durch starke, fast zerstörerische Flächigkeit aufgebrochen und damit die Grenzen und Möglichkeiten von Malerei selbst zum Thema werden.
Es geht in Rayk Goetzes Arbeiten damit auch um das Erproben der Darstellbarkeit von Dingen und die Suche nach dem inneren Bild. Das Überführen desselben in eine äußere Form führt unweigerlich über einen Prozess des Verwerfens, des Neudenkens und des Überarbeitens, der in den Bildern selbst als fragmentarische Spuren sichtbar bleibt. Rayk Goetze bedient nicht das Bedürfnis nach einer geschlossenen Erzählung, sondern öffnet Türen, hinter welchen die Reise individueller Entdeckung erst beginnt.
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Parallel stellt die Künstlerin Berit Mücke unter dem Titel EVA, OBEN. eine kleine Auswahl ihrer Arbeiten im Obergeschoss der Galerie aus. In ihren Landschaften und Porträts geht es vor allem um die Darstellung von Urbildern, die Teil kollektiv-unbewusster Vorstellungs- und Handlungsmuster sind sowie darum, diese Grundformen menschlicher Erfahrungswelten offenzulegen.
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Im Showroom sind des Weiteren Arbeiten von Künstlerinnen und Künstlern aus dem Programm der Galerie zu sehen:
Tino Geiss, Mike MacKeldey, Monika Thiele, Andreas Wachter, Anja Warzecha und Sebastian Wehrle.












