openPR Recherche & Suche
Presseinformation

Bundesländervergleich zu Tierversuchen

22.01.202016:07 UhrPolitik, Recht & Gesellschaft

(openPR) Baden-Württemberg, Bayern und NRW im Negativ-Ranking vorn

Baden-Württemberg, Bayern und NRW teilen sich die wenig glorreichen ersten drei Plätze der Tierversuchshochburgen Deutschlands. Einige Wochen nach Veröffentlichung der bundesweiten Tierversuchs-Zahlen für 2018 liegt dem Verein Ärzte gegen Tierversuche jetzt die aktuelle Bundesländer-Statistik des Bundeslandwirtschaftsministeriums (BMEL) vor.



Baden-Württemberg führt laut Ärzte gegen Tierversuche seit Jahren die bundesweite Negativ-Rangliste an. Diese Führungsposition hat das Bundesland im Jahr 2018 traurigerweise noch ausgebaut. Mit 533.685 Tieren werden allein in diesem Bundesland 18,9 % der deutschlandweiten Gesamtzahl von 2.824.786 Tieren in Laboren gequält und getötet. Und damit fast 50.000 mehr als im Jahr davor.

So werden in Mannheim Ratten alkoholabhängig gemacht, um zu untersuchen, welche Nervenzellverbände bei Suchtverhalten aktiviert werden. Und an der Universität Tübingen müssen weiter Affen für die Hirnforschung leiden, obwohl Studien belegen, dass sich das Gehirn von Affen stark vom menschlichen Gehirn unterscheidet. In diesem Jahr soll an der Uni Hohenheim der Bau von zwei neuen Versuchsställen für Schweine, Schafe, Hühner und Mäuse fertiggestellt werden. Und in Freiburg entsteht IMITATE (Institut für Krankheitsmodelle und gezielte Therapie) mit Käfigen für 10.000 Mäuse. Ein Ende des Aufwärtstrends der Tierversuche in Baden-Württemberg ist demnach bei weitem nicht in Sicht.

Bayern belegt im Jahr 2018 den zweiten Platz der Negativ-Rangliste. Der „Verbrauch“ lag bei 406.871 Tieren bzw. 14,4 % und damit 45.683 Tiere weniger als im Vorjahr. „Ob dieser Abwärtstrend von Dauer ist, bleibt abzuwarten“, erklärt Dr. med. vet. Gaby Neumann, wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Ärzte gegen Tierversuche. Denn es gibt gerade in diesem Bundesland alarmierende Nachrichten. Nürnberg und Augsburg waren bisher Städte, in denen keine Tierversuche durchgeführt wurden. Das hat sich am Nürnberger Nordklinikum bereits im letzten Jahr geändert. „Dort müssen Ratten und Mäuse jetzt für Diabetesversuche und im Rahmen der Erfoschung von künstlichen Knorpeln und Bändern sinnlos leiden“, weiß Neumann. In Augsburg wird das Klinikum umgebaut und es werden auch Tierställe für „Versuchs“tiere gebaut.

Auch Nordrhein-Westfalen hat mit 399.916 Tieren bzw. 14,2 % weniger Tiere als in 2017 „verbraucht“. „Obwohl dies 58.212 Tiere weniger als im Vorjahr sind, darf das nicht über die Gesamthöhe hinwegtäuschen und darüber, dass das Leid der Tiere sinnlos ist“, kommentiert die Tierärztin. Die amerikanische Firma Covance hat sich mit seiner Filiale in Münster auf Giftigkeitstests bei schwangeren Affen spezialisiert. Da 2018 alle in NRW „verbrauchten“ Affen (2.012 Tiere) für gesetzlich vorgeschriebene Tests, zu denen auch die Prüfung auf Giftigkeit einer Substanz gehört, eingesetzt wurden, ist davon auszugehen, dass das Leid dieser Tiere in Münster stattgefunden hat. „Leider gibt es auch in NRW Städte, die in einer Zeit, in der tierversuchsfreie Methoden einen enormen Boom erleben, auf Methoden des vorletzten Jahrhunderts setzen“, so Neumann weiter. So bekommt die Bielefelder Universität eine neue Medizinische Fakultät. Auch hier ist der Bau von Tierställen vorgesehen.

Hessen belegt wie im Jahr zuvor 2018 mit 301.944 Tieren (10,7 %) den Rang vier der Negativ-Statistik, gefolgt von Hamburg mit 263.256 Versuchstieren (9,3 %). Diese Zahl für die Hansestadt ist besonders erschreckend, denn sie entspricht einem Anstieg von 57 % (2017: 167.707) gegenüber dem Vorjahr. Auf dem 6. Platz liegt mit 224.727 Tieren (8,0 %) Berlin.

Laut Statistik des BMEL wurden 2018 bundesweit 2.825.066 Tiere in Laboren in Versuchen verwendet und allergrößtenteils getötet. Mit über 2,1 Millionen (74 %) sind Mäuse die Hauptleidtragenden, gefolgt von 293.615 Ratten (10 %) und Fischen (227.434 = 8 %). Bei Hunden ist ein erschreckender Anstieg von 3.334 auf 3.993 Tiere gegenüber 2017 zu verzeichnen. Mit 3.324 Affen wurden 2018 etwas weniger Tiere als im Vorjahr (3.525) verwendet.

Weitere Infos
Bundesweite Tierversuchszahlen 2018: https://www.aerzte-gegen-tierversuche.de/infos/allgemeine-infos/statistiken/22

Bundesländervergleich - Tierversuchszahlen im Negativ-Ranking 2018:
https://www.aerzte-gegen-tierversuche.de/infos/allgemeine-infos/statistiken/950

Diese Pressemeldung wurde auf openPR veröffentlicht.

Verantwortlich für diese Pressemeldung:

News-ID: 1074287
 342

Kostenlose Online PR für alle

Jetzt Ihren Pressetext mit einem Klick auf openPR veröffentlichen

Jetzt gratis starten

Pressebericht „Bundesländervergleich zu Tierversuchen“ bearbeiten oder mit dem "Super-PR-Sparpaket" stark hervorheben, zielgerichtet an Journalisten & Top50 Online-Portale verbreiten:

PM löschen PM ändern
Disclaimer: Für den obigen Pressetext inkl. etwaiger Bilder/ Videos ist ausschließlich der im Text angegebene Kontakt verantwortlich. Der Webseitenanbieter distanziert sich ausdrücklich von den Inhalten Dritter und macht sich diese nicht zu eigen. Wenn Sie die obigen Informationen redaktionell nutzen möchten, so wenden Sie sich bitte an den obigen Pressekontakt. Bei einer Veröffentlichung bitten wir um ein Belegexemplar oder Quellenennung der URL.

Pressemitteilungen KOSTENLOS veröffentlichen und verbreiten mit openPR

Stellen Sie Ihre Medienmitteilung jetzt hier ein!

Jetzt gratis starten

Weitere Mitteilungen von Ärzte gegen Tierversuche e.V.

Enttäuschend: Bundesratsinitiative in Hamburg zurückgezogen...
Enttäuschend: Bundesratsinitiative in Hamburg zurückgezogen...
Stillstand statt Förderung tierversuchsfreier Forschung Nachdem aufgrund einer Gerichtsentscheidung das Hamburger Tierversuchslabors LPT am Standort Neugraben wieder öffnen durfte, ging ein Proteststurm durch die Öffentlichkeit. Der Hamburger Senat reagierte mit der Ankündigung einer Bundesratsinitiative, die für verbesserten Tierschutz und die verstärkte Förderung tierversuchsfreier Forschung sorgen sollte. Kurz vor der Abstimmung durch den Bundesrat hat nun der Hamburger Senat selbst die Initiative zurückgezogen. Der Verein Ärzte gegen Ti…
Überflüssige Affenstudien zu Corona-Impfstoffen - In den USA wollen Primatenforscher Hunderte Affen opfern
Überflüssige Affenstudien zu Corona-Impfstoffen - In den USA wollen Primatenforscher Hunderte Affen opfern
Primatenforscher in den USA haben sich zusammengeschlossen, um ein fragwürdiges Projekt ins Leben zu rufen. Sie wollen potenzielle Impfstoffe gegen COVID-19, die aktuell bereits am Menschen getestet werden, nun auch in einer groß angelegten Vergleichsstudie mit Affen untersuchen. Der bundesweite Verein Ärzte gegen Tierversuche kritisiert dieses Vorhaben, bei dem mehrere Hundert Affen leidvollen Versuchen ausgesetzt würden. Zehn der vielversprechendsten COVID-19-Impfstoffkandidaten, die bereits in groß angelegten Humanstudien getestet werden…

Das könnte Sie auch interessieren:

Bild: 4. November - zeTag im Wissensturm der Stadt LinzBild: 4. November - zeTag im Wissensturm der Stadt Linz
4. November - zeTag im Wissensturm der Stadt Linz
Linz. zet, das Zentrum für Ersatz- und Ergänzungsmethoden zu Tierversuchen, lädt für den 4. November 2008 von 9:00 bis 16:00 Uhr zu einem kostenlosen Informationstag über Alternativen zu Tierversuchen in den Wissensturm der Stadt Linz, Kärntner Str. 26, 4020 Linz. An diesen Informationstagen des zet, auch bezeichnet als zeTag, wird Jung und Alt die Möglichkeit …
Tierversuchsdaten intransparent und unvollständig
Tierversuchsdaten intransparent und unvollständig
… Vergleich der Tierversuchszahlen der Länder von 2014 mit 2015 ist somit nicht möglich. Der Ärzteverein hat daher bislang auf Aktualisierung seiner Negativrangliste zu Tierversuchen im Bundesländervergleich, die er seit 2010 exklusiv führt, verzichtet, da er zunächst das BMEL um Korrektur der Zahlen gebeten hat. Bereits im Dezember 2016 hatte der Verein …
Bild: Freiburg weitet Tierversuchsforschung ausBild: Freiburg weitet Tierversuchsforschung aus
Freiburg weitet Tierversuchsforschung aus
… 469.605 Tieren und damit fast 17 % der Gesamtzahl von 2,8 Millionen belegt Baden-Württemberg laut einer Auswertung der Ärzte gegen Tierversuche im Bundesländervergleich Platz Eins der Negativrangliste zu Tierversuchen. Freiburg zählt dabei mit seinen zahlreichen privaten und öffentlichen tierexperimentellen Forschungseinrichtungen bereits jetzt zu den …
Die Tierversuchszahlen im Bundesländervergleich - Baden-Württemberg ist weiterhin trauriger Spitzenreiter
Die Tierversuchszahlen im Bundesländervergleich - Baden-Württemberg ist weiterhin trauriger Spitzenreiter
… soll bis 2021 fertiggestellt werden. An der Universität Hohenheim entstehen bis 2020 zwei neue Versuchsställe für Schweine, Schafe, Hühner und 1.000 Mäuse. Den zweiten Platz im Bundesländervergleich belegt mit 470.367 Tieren (16,48%) weiterhin Nordrhein-Westfalen. Im Vergleich zum letzten Jahr ist hier die Zahl um fast 40.000 Tiere gestiegen. So hat das …
Bundesländervergleich zu Tierversuchen - Nordrhein-Westfalen bleibt Spitzenreiter im Negativ-Ranking
Bundesländervergleich zu Tierversuchen - Nordrhein-Westfalen bleibt Spitzenreiter im Negativ-Ranking
… Zellkulturen, Computersimulationen, Biochips und bildgebenden Verfahren liefern im Gegensatz zum Tierversuch aussagekräftige Ergebnisse für die Humanmedizin. Weitere Information:Bundesländervergleich - Negativ-Rangliste zu Tierversuchen:http://www.aerzte-gegen-tierversuche.de/de/infos/statistiken/950-bundeslaendervergleich-negativ-rangliste-zu-tierversuchen
Bild: Negativ-Rangliste zu Tierversuchen der Bundesländer - Baden-Württemberg führendBild: Negativ-Rangliste zu Tierversuchen der Bundesländer - Baden-Württemberg führend
Negativ-Rangliste zu Tierversuchen der Bundesländer - Baden-Württemberg führend
Im Jahr 2017 mussten mehr als 2,8 Millionen Tiere in deutschen Laboren leiden und sterben. Im Bundesländervergleich ist Baden-Württemberg seit Jahren Spitzenreiter in der Negativ-Rangliste zu Tierversuchen, gefolgt von Nordrhein-Westfalen und Bayern. Das geht aus der aktuellen Auswertung der Ärzte gegen Tierversuche hervor, die der Verein basierend auf …
Bild: Negativrangliste der Tierversuche im BundesländervergleichBild: Negativrangliste der Tierversuche im Bundesländervergleich
Negativrangliste der Tierversuche im Bundesländervergleich
… den Laboren aufmerksam zu machen. Weitere Information:Bundesländervergleich - Negativ-Rangliste zu Tierversuchen:http://www.aerzte-gegen-tierversuche.de/de/infos/statistiken/950-bundeslaendervergleich-negativ-rangliste-zu-tierversuchen Tierversuchsdaten intransparent und unvollständig:https://www.aerzte-gegen-tierversuche.de/de/presse/aktuelle-pressemitteilungen/2327-tierversuchsdaten-intransparent-und-unvollstaendig
Zum Welttierschutztag schlagen Ärzte gegen Tierversuche Alarm:
Zum Welttierschutztag schlagen Ärzte gegen Tierversuche Alarm:
… in deutschen Laboren getötet. Die Gesamtstatistik für 2015 wird in den nächsten Monaten erwartet. Der Ärzteverein führt seit Jahren eine Negativrangliste zu Tierversuchen im Bundesländervergleich. Bislang sind für 2015 Zahlen aus fünf Bundesländern verfügbar. In Niedersachsen sind die Tierversuche besonders massiv um über 42 % von 237.866 auf 338.747 …
Bild: Bundesländervergleich zu Tierversuchen - Baden-Württemberg wieder Spitzenreiter im Negativ-RankingBild: Bundesländervergleich zu Tierversuchen - Baden-Württemberg wieder Spitzenreiter im Negativ-Ranking
Bundesländervergleich zu Tierversuchen - Baden-Württemberg wieder Spitzenreiter im Negativ-Ranking
… Deutschlandübersicht zeigt sie, welcher Anteil der Tierversuche auf das Konto der jeweiligen Bundesländer geht. Bis auf 2012 und 2013 hatte Baden-Württemberg in den vergangenen Jahren im Bundesländervergleich den größten Anteil der in Deutschland verforschten Tiere zu verantworten. Zwar hat im Vergleich zum Vorjahr die Zahl der Tiere um 19 % abgenommen, dennoch …
Neues Tierversuchslabor in Münster geplant
Neues Tierversuchslabor in Münster geplant
Erneut fließen Millionen Steuergelder in Tierversuche Nordrhein-Westfalen ist im Bundesländervergleich jetzt schon auf dem unrühmlichen Platz 2 der Tierversuchszahlen. Bald kommen weitere Tierversuche dazu, denn ein neues Tierlabor ist im westfälischen Münster geplant. Der bundesweite Verein Ärzte gegen Tierversuche spricht von einer skandalösen Verschwendung …
Sie lesen gerade: Bundesländervergleich zu Tierversuchen