(openPR) Anne Wölert, Leiterin der renommierten „Reitschule für klassisch barocke Reiterei“ in Frankfurt am Main, baut als Gründungsmitglied derzeit den Landesverband Hessen im Bundesverband der klassisch-barocken Reiterei auf. Zu den Zielen des Bundesverbandes, hinter dem der angesehene Ausbilder Richard Hinrichs steht, gehören Lehrveranstaltungen in Zusammenarbeit mit dem Institut für klassische Reiterei Hannover, Veranstaltungen von Turnieren, die Ausbildung von Lehrberechtigten und deren Lizenzierung sowie natürlich der Tierschutz im Pferdesport. Die barocke Reiterei ist eine besondere, traditionelle Art der Dressur, oft zu Musik und auch mit Kostümen. Es gelten alle Regeln der olympischen Dressur, aber es gibt noch mehr künstlerische Elemente.
Während die Mitgliederzahlen in den auf den Sport ausgerichteten Reitvereinen stagnieren, haben Interessengemeinschaften, die sogenannte „Alternative Reitweisen“ bevorzugen, großen Zulauf. Der Bundesverband und damit auch die Hessen um Anne Wölert wollen Pferdebegeisterten, die ihre Pferde nach den heute als klassisch bezeichneten Prinzipien schulen wollen, eine organisatorische Heimat bieten. Im Kern geht es bei dieser Reitweise um ein dynamisches Gleichgewicht von Reiter und Pferd, um psychisches und physisches Wohlbefinden. Richard Hinrichs hat dazu in den letzten zwei Jahrzehnten viele Grundlagen entwickelt und publiziert. Vorbild ist die Arbeit an der Hofreitschulen in Spanien, Portugal oder auch Frankreich.
Anne Wölert ist lizensierte Trainerin A klassisch barock anerkannt vom Bundesverband für klassisch barocke Reiterei e.V. (BfkbR) und der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN). Sie erhielt die dreifache Auszeichnung für herausragende Leistungen bei der Trainerprüfung (C, B, A) mit der Luetke-Westhues-Auszeichnung. In den Jahren 2015 und 2016 kamen zu den Trainerlizenzen noch die Zusatzqualifikationen Damensattel und Kinderreiten, sowie der Prüfer WBO (klassisch barock). Anne Wölert reitet seit ihrer Kindheit und erfüllte sich später den Wunsch nach einem eigenen Pferd mit einem jungen Friesenhengst. Über seine Ausbildung kam sie zum ersten Mal in Kontakt mit der klassisch barocken Reiterei. Die Reitschule findet sich auf dem Schwanenhof im Frankfurter Stadtteil Schwanheim.
Das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde – das sagen sich bundesweit etwa 690.000 Reiterinnen und Reiter in Vereinen unter dem Dach der FN, des nationalen Verbandes. Knapp 69.000 davon wurden zuletzt in Hessen gezählt, in 660 Vereinen im Pferdesportverband Hessen (PSVH), der damit der fünftgrößte Landesverband in Deutschland ist. Die Statistik weist 71.000 Pferde aus, Sportpferde, Breitensportpferde, Zuchtpferde – von über 15.000 Haltern. Über 10.000 Mitglieder in 77 Vereinen finden sich im größten hessischen Kreisreiterbund, Wiesbaden Main-Taunus. Schaut man von Frankfurt aus im Kreis, Richtung Offenbach, Wetterau, Darmstadt-Dieburg, Main-Kinzigtal, so kann man weitere 15.000 Mitglieder in etwa 180 Vereinen im Einzugsgebiet der Main-Metropole zählen. Dass in Wiesbaden (an Pfingsten) und in Frankfurt (in der Festhalle im Advent) die größten internationalen Reitturniere Hessens stattfinden, unterstreicht die Bedeutung des Großraums für die Pferde-Szene.
Frauen und Mädchen sind in den Vereinen in der Mehrzahl, auch auf dem Schwanenhof, über alle Altersgruppen sind über 70 Prozent der Mitglieder weiblich, in der Gruppe bis 14 Jahre sind es sogar rund 90 Prozent. Bei den Kindern und Jugendlichen sowie deren Eltern setzt der Verband auf das Thema „Wert Pferd“ – dabei geht es um den positiven Einfluss auf Entwicklung und Erziehung von jungen Menschen durch den Umgang mit dem Pferd. Kinder lernen, Verantwortung zu übernehmen, sie entwickeln aber auch Selbstvertrauen. Das ist auch die Philosophie von Anne Wölert, deren elfjährige Tochter schon lange selbst reitet. Mutter und Tochter im Pas de deux, das ist schon oft eine Attraktion bei Turnieren gewesen.
Der PSVH sieht sich als engagierte Lobby der Reiter und Pferdefreunde. Energischen Widerstand gegen die seit einigen Jahren diskutierte Pferdesteuer hat man geleistet. Bei den zuständigen Ministerien und den Parteien im hessischen Landtag tritt der Verband aktiv auf, um deutlich zu machen, welche Bedeutung der Verband hat und was er mit seinen Prüfungsordnungen für Ausbildung und Wettbewerbe tun kann im Sinne des Tier- und auch des Naturschutzes. Reiter sind keine Bedrohung für die Natur, das hat auch Hessen-Forst erkannt. Die Novelle des hessischen Waldgesetzes von 2013 eröffnet Reitern nahezu flächendeckend Betretungsrechte von Wald und Flur, nicht zuletzt ein Verdienst des Verbandes. Das liberalste Reitrecht in ganz Deutschland existiert in Hessen.
Jede Vorbereitung und jede Prüfung zu den vielen Reitabzeichen thematisieren auch auf dem Schwanenhof den Tierschutz. Das Pferd als Partner, nicht nur als Mittel zum Zweck, das wird ganz großgeschrieben. Glück sollen schließlich alle erleben, nicht nur die Menschen.