(openPR) Hersteller von Kosmetik- und Körperpflegeprodukten zählen online zu den Top-Werbetreibenden. Seit Jahresbeginn haben Online-Anzeigen der Branche in jedem Monat 60-68% aller Desktop-Internetnutzer in Deutschland erreicht, das sind über 30-35 Millionen User. Zu den eifrigsten Werbetreibenden, die seit Januar regelmäßig die größten Reichweiten mit ihren Video-, Display- und Textanzeigen erreichen, gehören die Marken L´Oréal, P&G, Beiersdorf und Phillips.
Auch im Juli 2017 lagen diese Marken bei der Reichweite ihrer Online-Kampagnen ganz weit vorn, ihre Wege zu den Konsumenten jedoch sind sehr unterschiedlich. Jede hat bevorzugte Anzeigenarten und Favoriten bei den Werbeträgern.
Markenpflege per Videospot
Im Juli lag Beiersdorf mit einer Reichweite von 11,1 Millionen Desktop-Usern in Deutschland auf Platz 1 (21,3%). Die Kampagnen bestanden aus Video- und Display-Anzeigen. Während die Spots auf mehreren Plattformen liefen - 43% der Nutzer wurden auf YouTube erreicht, 18% bei Amazon.de, 13% bei Facebook - fokussierte das Unternehmen seine Display-Kampagnen vor auf allem auf T-Online.de (86%).
Knapp dahinter, mit einer Reichweite von 10,8 Millionen Desktop-Nutzern (20,7%), lag L´Oréal. Die Marke setzte dabei vor allem auf zwei soziale Netzwerke: Fast die Hälfte ihrer Werbevideos wurde bei YouTube gezeigt und über 40% der Reichweite auf Facebook erzielt. Bei den Display-Anzeigen sah es ähnlich aus: 22,7% bei YouTube, 21% bei Facebook und fast 19% bei eBay.de. Auffällig: Zu den Unternehmensmarken, die Videowerbung bevorzugen, gehören Garnier, Fructis oder Maybelline. Während Olia, Ambre Solaire oder Biotherm offensichtlich eher Display-Anzeigen vertrauen.
Trotz einer leicht niedrigeren Reichweite scheinen die Kampagnen von L´Oréal effektiver gelaufen zu sein – zumindest waren sie besser sichtbar. Denn bei den 59,6 Millionen Impressions für die Anzeigen von L´Oréal wurde eine Viewability Rate von 62% erzielt, während die 44,5 Millionen Impressions für die Beiersdorf-Werbung nur eine Sichtbarkeit von 42 Prozent erreichten. Das war sogar noch unter dem Durchschnitt für die Online-Werbung dieser Branche im Juli von 49,8 Prozent. Im gesamten Online-Werbemarkt Deutschlands wurde in diesem Monat 46% Sichtbarkeit erzielt.
P&G und Phillips erreichten im Juli eine etwa gleich große Anzahl von Desktop-Nutzern: P&G 8,7 Millionen (16,7%) und Phillips 8,8 Millionen (17%). Aber ihre Strategien sahen unterschiedlich aus – was deutliche Auswirkungen auf die Viewability Rate hatte. Auch wenn P&G nach wie vor Videospots verbreitet, der größere Teil der Kampagnen bestand aus Display-Anzeigen: Von den fast 44 Millionen Ad Impressions entfielen nur 12,8 Millionen auf Bewegtbild. Ein Drittel davon wurde übrigens bei tvnow.de erzielt. Zu den Marken, die in den Videos in Szene gesetzt wurden, gehören Head&Shoulders, Old Spice oder auch Gilette Venus. In den Display-Kampagnen wurden dagegen vor allem der Braun Silk épil Epilierer und elektrische Zahnbürsten von Oral B promotet. Über die Hälfte der Impressions für Display-Anzeigen wurden auf Amazon.de erzielt. Für das Marketing von P&G ist eine Erkenntnis jedoch sicher bitter: Ihre Anzeigenkampagnen erreichten im Durchschnitt nur eine Sichtbarkeit von 32 Prozent.
Mit Display-Anzeigen sauber abgeräumt
Phillips dagegen setzte fast ausschließlich auf Display-Kampagnen: 97% aller Impressions im Juli wurden mit diesem Anzeigenformat erreicht – und das ausschließlich auf Amazon.de. Dort waren von den 43,5 Millionen Ad Impressions immerhin 59% sichtbar. Überraschend stark war im Juli zudem das Kosmetikunternehmen Asambeauty GmbH. Die Firma erreichte die höchste Zahl an Ad Impressions bei den Display-Anzeigen der Branche: 66,9 Millionen. Auch Asambeauty konzentrierte sich dabei auf ein einziges Portal, in diesem Fall auf T-Online.de.
Schönheit ohne Worte
Textanzeigen kamen übrigens nur selten zum Einsatz an der Beauty-Front. Von den 59,6 Millionen Impressions der L´Oreal-Kampagnen entfielen zum Beispiel nur 3,4 Millionen auf dieses Format – vor allem auf YouTube und Facebook. Ohnehin probierten nur die großen Player Textanzeigen aus. Im Bereich Kosmetik und Körperpflege gilt eben nicht überraschend noch mehr das Motto: Bilder sagen mehr als Worte. Für L´Oréal gab es immerhin einen Lichtblick: ihre Anzeigen erzielten eine Viewability Rate von 75%. Kosmetik- und Körperpflegeprodukte werden das ganze Jahr über online aktiv von den Herstellern beworben – man darf trotzdem gespannt sein, wie vor allem kleinere Marken versuchen werden, im Herbst mit ihren Produkten zu punkten und die Konsumenten auf die kühlere Jahreszeit einzustimmen.