(openPR) Osterholz-Scharmbeck (OHZ), den 06.07.2017: Eine recht aufwändige Behandlung wird heute vorgestellt: Die Wurzelbehandlung, auch Endodontie genannt. Ziel hierbei ist es, auch einen in seinem Inneren stark erkrankten Zahn zu erhalten. Hohe mögliche Folgekosten, die ein Zahnverlust nach sich zieht, lassen sich so vermeiden.
Blut- und Nervengefäße versorgen die Zähne. Über die Wurzelspitze erreichen diese die Pulpa, umgangssprachlich "Nerv" genannt. So wird das Zahnbein (Dentin) ernährt. Meist ist es eine tief sitzende Karies, aber auch ein bis in das Dentin reichender Bruch kann es Bakterien ermöglichen, in die Dentinkanäle vorzudringen. Sogar dauerhaftes starkes nächtliches Zähneknirschen kann dazu führen, da sich der Nerv durch den ausgeübten Druck entzündet. Die Folge ist eine Schädigung der Pulpa, die sogenannte Pulpitis. Bei fortschreitendem Prozess entsteht ein wurzeltoter Zahn, weil die Pulpa abstirbt. Spätestens jetzt wäre eine Behandlung dringend angeraten; eine mögliche eitrige Entzündung im Bereich der Wurzelspitze zerstört in diesem Bereich den Kiefer, wenn sie unbehandelt bleibt.
Während dieser Behandlung wird der erkrankte Zahn eröffnet, die Pulpa entfernt und der Wurzelkanal erweitert. Nun muss der Wurzelkanal gereinigt und desinfiziert werden, bevor er mit einerm Medikament gefüllt wird. Dieses Füllmaterial verbleibt einige Zeit, in manchen Fällen auch dauerhaft, im Wurzelkanal.
Wenn die Pulpa durch Keime so stark geschädigt ist, dass sie abgestorben ist, wird von einer Pulpanekrose gesprochen. Auch hier lässt sich der Zahn nur durch endodontologische Maßnahmen erhalten. Bestimmte sich einnistende Bakterien erzeugen einen unangenehmen Geruch; dieser Vorgang wird auch als Gangrän bezeichnet. Die Behandlung erfordert mehrere desinfizierende und medikamentöse Einlagen, bevor eine Wurzelfüllung möglich ist.
Natürlich richtet sich der Aufwand der Behandlung auch nach der Anzahl der zu behandelnden Wurzelkanäle. Haben Schneide-, Eck- und die vorderen "Backenzähne" (Molaren) generell nur einen Wurzelkanal, so habe die hinteren Molaren 3 bis 4.
In der Regel wird der behandelte Zahn nach erfolgreicher Wurzelbehandlung überkront; so bleibt der Zahn stabil, ein Auseinanderbrechen wird verhindert. Natürlich findet die Behandlung unter örtlicher Betäubung statt; auch Eigenverantwortung ist gefragt. So sollte man seinen Zahnarzt lieber rechtzeitig aufsuchen, wenn man das Gefühl hat, dass irgendetwas nicht stimmt, auch, wenn man noch keine Schmerzen hat.