(openPR) Concerto Köln sorgte in den vergangenen Wochen mit seiner Aufnahme von Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ für Aufsehen. Nun ist das Ensemble vom 9. bis 27. November an der Dutch National Opera in Amsterdam zu Gast und führt dort Georg Friedrich Händels „Jephtha“ in einer Inszenierung des deutschen Regisseurs Claus Guth auf. Obwohl Händels Oratorium ursprünglich nicht für die Bühne vorgesehen war, drängen die Dramatik und großen Emotionen gerade zu einer szenischen Umsetzung. Die musikalische Leitung übernimmt Ivor Bolton.
Das Oratorium erzählt die biblische Geschichte des Kriegshelden Jephtha, der auf Grund eines fatalen Versprechens an Gott seine eigene Tochter opfern muss. In der Version von Händels Librettist Thomas Morell erscheint in letzter Sekunde jedoch ein Engel, der das Leben von Iphis verschont. Händel ist knapp 66 Jahre alt, als ihm beim Komponieren gegen Ende des zweiten Aktes die Augen den Dienst versagen. Der dramatische und beklemmende Chorsatz, den er vor einer dreimonatigen Pause noch fertig komponiert, mutet geradezu autobiographisch an: „How dark, O Lord, are Thy decrees! All hid from mortal sight!“ In Amsterdam tritt Richard Croft als Jephtha auf, Anna Prohaska verkörpert seine Tochter Iphis und Bejun Mehta übernimmt die Rolle deren Verlobten Hamor. Außerdem singt der Chor der Dutch National Opera den umfangreichen Chorpart.
Mit „Jephtha“ knüpft Concerto Köln an seine Mitwirkung in Produktionen an der Dutch National Opera in den vergangenen Jahren an, darunter „Samson et Dalila“ (Saint-Saëns, 2003), „Ercole amante“ (Cavalli, 2009), „Deidamia“ (Händel, 2012) und „Ariodante“ (Händel) im Frühjahr 2016. Seit seiner Gründung 1985 zählt das Orchester zu den führenden Ensembles im Bereich der historischen Aufführungspraxis. Es begeistert sein Publikum nicht nur durch seinen leidenschaftlichen Musizierstil, sondern auch durch die Lust an der Suche nach Unbekanntem und die Neuinterpretation von Bekanntem, wie etwa auf den Alben, die Händels Wassermusik und Bachs Brandenburgische Konzerte in ein neues Licht setzen. Mit seinem unverwechselbaren Profil ist das Ensemble regelmäßiger Gast in renommierten Konzertsälen und bei Festivals rund um den Globus. Ein Großteil der umfangreichen Diskographie wurde mit Preisen wie dem ECHO Klassik, dem Grammy Award, dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik oder dem Diapason d’Or ausgezeichnet.
Das jüngste Album widmet sich in einer fulminanten Neueinspielung den „Vier Jahreszeiten“ von Antonio Vivaldi. Aufgenommen in nur einem Take, erkunden das Ensemble und Konzertmeister Shunske Sato als Solist ganz im Sinne der historischen Aufführungspraxis die Lebendigkeit des spontanen Spiels in Vivaldis Musik. Herausgekommen ist ein völlig neuer, nah erlebbarer Sound. „Alles vibriert vor Energie“, meint die Kölnische Rundschau und die Westdeutsche Allgemeine Zeitung schreibt begeistert: „Das ist Vivaldi für Grenzgänger!“ Kompromisslos und unverfälscht wird die Freiheit dieser Spielsituation in einer Aufnahme ohne Schnitte abgebildet. Die brillante Aufnahmetechnik rund um eine spezielle Mikrofonkonfiguration des Audioherstellers MBL unterstreicht den improvisatorischen Ansatz. www.concerto-koeln.de
Georg Friedrich Händel: „Jephtha“ HWV 70
Besetzung:
Musikalische Leitung: Ivor Bolton
Regie: Claus Guth
Concerto Köln
Chor der Dutch National Opera
Jephtha: Richard Croft
Storgè: Wiebke Lehmkuhl
Iphis: Anna Prohaska
Hamor: Bejun Mehta
Zebul: Florian Boesch
Engel: Anna Quintans
Termine:
09. November 2016, 19:00 Uhr (Premiere)
11. November 2016, 19:00 Uhr
15. November 2016, 19:00 Uhr
17. November 2016, 19:00 Uhr
20. November 2016, 14:00 Uhr
24. November 2016, 19:00 Uhr
27. November 2016, 14:00 Uhr
Aktuelles Album
Antonio Vivaldi (1678–1741)
Die vier Jahreszeiten op.8
Concerto für Streicher g-Moll RV 156
Sinfonia Al Santo sepolcro h-Moll RV 169
Concerto Köln
Shunske Sato, Konzertmeister
Berlin Classics 0300829BC