(openPR) Der Weg in das weltgrößte Hochregallager aus Holz führt seit heute über Zeitfenstermanagement (ZFM). Der Bio-Lebensmittelhändler Alnatura hat im Verteilzentrum Lorsch nach einem mehrwöchigen Testbetrieb das webbasierte „TimeSlot“-System des Freiburger Anbieters Cargoclix eingeführt. Mit Hilfe der elektronischen Stundenpläne will das Handelsunternehmen die Be- und Entladeprozesse künftig effizienter und transparenter gestalten sowie die Wartezeiten für die Dienstleister geringhalten.
„Unser Fokus ist ein professionelles Zeitfenstermanagement an unseren Rampen im Warenein- und -ausgang. Wir haben alle einschlägigen ZFM-Systeme verglichen und TimeSlot bietet im Hinblick auf die Funktionalität, Bedienkomfort und Kosten das beste Preis-Leistungs-Verhältnis“, sagt Simon Schmitt, Teamverantwortlicher Transportdisposition bei Alnatura.
Aus dem Verteilzentrum im südhessischen Lorsch, das von einem externen Logistikdienstleister betrieben wird, werden über 100 eigene Super Natur Märkte in 49 Städten bundesweit und mehr als 12.000 Filialen der Handelspartner beliefert. Neben dem automatischen Holz-Hochregallager mit 32.000 Stellplätzen bietet ein manuelles Regallager Platz für weitere 15.000 Paletten. Auf einer Fläche von zusammen 30.000 Quadratmetern lagern von Ahornsirup bis hin zu Zwieback fast 1.100 Produkte der Marke Alnatura und 2.700 Artikel von Naturkostfachmarken.
Der Bio-Lebensmittelhändler organisiert die Transportlogistik in Eigenregie und kooperiert bei der Selbstabholung von 240 Abholstellen der Produzenten mit 15 vorwiegend kleinen und mittelständischen Logistikdienstleistern. Täglich werden im Wareneingang zwischen 40 und 60 LKW mit bis zu 2.400 Paletten entladen, im Warenausgang gehen 50 bis 70 Lkw mit bis zu 2.200 Paletten ab.
Die Warenannahme sowie die LKW-Beladung im Versand erfolgen ausschließlich nach vorheriger Einbuchung in TimeSlot. Alnatura stellt seine freien Ladetermine für die insgesamt 36 Rampenplätze in das System ein und die Speditionen buchen ihre Wunschzeiten. Im Wareneingang ist die Slotbuchung zwischen 6 und 14 Uhr und im Warenausgang zwischen 6 und 15 Uhr, jeweils am Vortag möglich.
Die Buchungsgebühr von 50 Cent pro Slot bezahlt Alnatura. „In unserer Dienstleisterfamilie legen wir großen Wert auf den partnerschaftlichen Umgang mit Lieferanten und Dienstleistern. Es widerspricht unserer Philosophie, Dienstleister ungerechtfertigt zu belasten, zumal diese Kosten von den Dienstleistern über Preiserhöhungen wieder an Alnatura zurückgespielt würden“, betont Schmitt. Eine weitere Besonderheit ist, dass infolge der Kombination aus Buchungspflicht und ausreichenden Rampenkapazitäten auch ein verpasster Slot keine langen Wartezeiten verursache.
Um die Abfertigungszeiten zusätzlich zu verkürzen, wurde eine „Fast Lane“ eingerichtet. Dort werden Paletten von Lieferanten mit besonders hoher Lieferqualität vom LKW direkt auf die Fördertechnik aufgesetzt, beim Entladen geprüft und ins Hochregallager eingelagert.
Im nächsten Schritt ist die Anbindung von TimeSlot an das Lagerverwaltungssystem geplant.
Alnatura ist einer der größten Bio-Händler Deutschlands. Das im Jahr 1984 gegründet Unternehmen beschäftigt 2.630 Mitarbeiter und hat im Geschäftsjahr 2014/15 einen Jahresumsatz von rund 760 Millionen Euro erwirtschaftet.