(openPR) Die nationale Tourismus-Zentrale in Frankfurt wirbt jetzt auch in Asien für die beiden letzten deutschen Schwebefähren / Kiels Ministerpräsident Carstensen eröffnet am 17. Juni die Nordroute der Deutschen Fährstraße / Anrainer-Gemeinden verschwistern sich / Werbung mit der Kieler Hörnbrücke und der Bremervörder Furt
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Kiel / Hannover . Als Landrat Gunter Armonat aus dem niedersächsischen Stade Anfang 2004 von der Idee erfuhr, maritime Technikbauten wie Kanalbrücken, Sperrwerke, Schleusen und Schwebefähren durch eine "Deutsche Fährstraße" zu verbinden, war er sogleich Feuer und Flamme: "Dann kommen sogar die Chinesen."
Mittlerweile ist die im Mai 2004 eröffnete, 250 Kilometer lange Ferienstraße zwischen Bremervörde und Kiel zwei Jahre alt geworden. Und die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) in Frankfurt hat tatsächlich damit begonnen, die neue Themenroute auch in China zu bewerben.
Zuvor schon hatte die DZT die Deutsche Fährstraße im Rahmen ihres nationalen "Top 50"-Angebots in ihren Web-Portalen auf deutsch, englisch, französisch, spanisch, niederländisch und polnisch ausführlich vorgestellt. Am 1. Juni wurde nun auch eine chinesische Version freigeschaltet.
Zu sehen sind dort Fotos von einer Mini-Fähre in Bremervörde, vom idyllischen Elbe-Nebenfluß Oste, von der skurrilen Hörnbrücke am Ende der Kieler Förde und von der mächtigen Hochbrücke samt Schwebefähre über dem Nord-Ostsee-Kanal zwischen Rendsburg und Osterrönfeld.
Während die "Eiserne Lady" von Rendsburg als Wahrzeichen des schleswig-holsteinischen Nordabschnitts der Ferienroute gilt, ist die 1909 gebaute und kürzlich für 1,4 Millionen Euro runderneuerte und nachts illuminierte Schwebefähre in Osten/Oste die Hauptattraktion des niedersächsischen Südabschnitts. Einheimische nennen den imposanten, von einem Eiffel-Schüler konstruierten Stahlfachwerkbau den "Eiffelturm des Nordens".
Auch den chinesischen Internet-Surfern wird neben diesen Bauten nun die Grundidee der Themenroute nahegebracht: mit Hilfe eines "250 Kilometer langen Museums" alle Möglichkeiten erfahrbar zu machen, die der Mensch je ersonnen hat, ein Gewässer zu überqueren - von der Furt (wie früher in Bremervörde) oder der handbetriebenen Flußfähre über Klapp- und Hochbrücken bis hin zu den fixen Autofähren auf der Unterelbe oder den luxuriösen "Kreuzfährschiffen" im Kieler Hafen.
Schon als die Ferienroute, die jetzt international Karriere macht, im Mai 2004 eröffnet wurde, rühmte die Kieler Oberbürgermeisterin Angelika Volquartz sie als "eine der schönsten und zugleich aufregendsten Möglichkeiten, Norddeutschland zu entdecken". Jetzt soll die Route (Slogan: "Frohe Fährien im frischen Norden") weiter an Attraktivität gewinnen: Am 17. Juni will der Kieler Ministerpräsident Peter Harry Carstensen bei einem Festakt in Breiholz am Nord-Ostsee-Kanal (NOK) den völlig neu gestalteten, um viele Abstecher erweiterten Nordabschnitt freigeben.
An die sogenannte NOK-Route am "Kanal der Traumschiffe", der meistbefahrenen Schifffahrtsstraße der Welt, schließen sich südlich der Elbe Radwege und Straßen entlang der stillen, nur noch von Sportbooten befahrenen Oste an. Am "Fluß der Fähren" müssen Radfahrer stellenweise noch "Fährmann, hol öber" rufen oder eine Glocke läuten, um mit einem handbetriebenen Prahm ans andere Ufer übergesetzt zu werden.
Wie sehr die länderübergreifende "Fährienstraße" dazu beiträgt, Schleswig-Holstein und Niedersachsen einander näherzubringen, zeigte sich am 28. Mai, als die Gemeinde Osten an der Oste unter ihrer historischen Schwebefähre einen bunten "Fährmarkt" feierte: Ostens Bürgermeister Carsten Hubert und sein Kollege Jörg Sibbel aus Osterrönfeld, Standort der zweiten deutschen Schwebefähre, unterzeichneten gemeinsam einen Freundschaftsvertrag, mit dem eine kommunale Partnerschaft zwischen den beiden Fährstraßen-Anrainern besiegelt wurde.
Gemeinsam wollen die Schwebefähren-Gemeinden künftig auch für die bizarren Technikbauten werben, von denen es im die vorletzte Jahrhundertwende rund zwanzig, jetzt aber weltweit nur noch acht gibt. Für die beiden letzten deutschen Exemplare - eine dritte Schwebefähre, in Kiel, wurde 1923 demontiert - streben die Bürgermeister gemeinsam mit dem Träger der Ferienstraße, der AG Osteland e. V., langfristig den Weltkulturerbe-Status der Unesco an.
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Web-Tipps:
www.deutsche-faehrstrasse.de
www.dzt.de













