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Ausstellung "Koblenz im Zweiten Weltkrieg" wird in Koblenz im Fort Konstantin eröffnet

04.05.201518:56 UhrKunst & Kultur
Bild: Ausstellung "Koblenz im Zweiten Weltkrieg" wird in Koblenz im Fort Konstantin eröffnet
Dr. Petra Weiß informiert über den Fund der Metternicher Luftmine und die hier ausgestellte Hülle.
Dr. Petra Weiß informiert über den Fund der Metternicher Luftmine und die hier ausgestellte Hülle.

(openPR) Koblenz. Das Ende des Zweiten Weltkriegs beschert Koblenz 70 Jahre danach eine neue Dauerausstellung. „Koblenz im Zweiten Weltkrieg“ wird am historischen 8. Mai auf Fort Konstantin eröffnet. Schon im Jahr 2006 sei aufgrund eines Antrags der CDU-Stadtratsfraktion im Kulturausschuss der Stadt Koblenz einstimmig beschlossen worden, so Kulturdezernent Detlef Knopp, zu dem Thema eine Dokumentations-Ausstellung in dem Fort zu errichten.


An diesem Ort endete für Koblenz der Krieg am 19. März 1945, als das Fort gegen den Widerstand einer kleinen Wehrmachtseinheit durch amerikanische Truppen eingenommen wurde.
Einschusslöcher an der Fassade des Hauptzugangs und an dem Haupttor sind die noch heute deutlich sichtbaren Spuren der Belagerung, wie die Kuratorin, Dr. Petra Weiß vom Stadtarchiv Koblenz, bei der Vorstellung der Ausstellung zeigte. Könnte es also einen authentischeren Ort für die vom Stadtarchiv konzipierte Ausstellung geben als den, der vor 70 Jahren von Panzern aus der Goldgrube beschossen wurde? Installiert wurde sie in den vier barrierefrei zugänglichen Kasematten des nördlichen Erdgeschoss-Flügels. Mit ihren insgesamt 23 Schautafeln und verschiedenartigen Exponaten ist die Ausstellung besonders auch als außerschulischer Lernort für Schulklassen gedacht. Knopp freut sich, damit einen weiteren Beitrag zur Erinnerungs- und Gedenkkultur in Koblenz zu erhalten. Es könne gar nicht genug getan werden, um an das Grauen zu erinnern, aufzuzeigen, was geschah, um die Lehre daraus zu ziehen, dass sich etwas Derartiges niemals wiederholen darf. Die Ausstellung mit dem Fokus auf „Erinnern, Gedenken und Mahnen“ ist so konzipiert, dass nicht nur das Thema „Zerstörung“, sondern auch die Vorgeschichte dazu betrachtet wird. Was war die Ursache für den Luftkrieg?

„Verfolgung“ ist ein Thema

Den Einstieg in die Ausstellung bildet das Thema „Verfolgung“. Besonders in der zweiten Kasematte wird Koblenz im Dritten Reich näher beleuchtet. Hier wird ohne jegliche Beschönigung dokumentiert, dass das katholische Koblenz kein Bollwerk gegen den Nationalsozialismus bildete, und mit welchem Jubel eines der wichtigsten Vorkriegsereignisse für Koblenz, die Remilitarisierung, die Stationierung von Truppenteilen der Wehrmacht, aufgenommen wurde. Großformatige Fotoreproduktionen mit dem Leitmotiv „Deutsches Eck“, vorwiegend erstellt vom Propagandafotografen Herbert Ahrens, demonstrieren, dass dieser Ort in der Zeit des Nationalsozialismus immer wieder Kulisse für sehr martialische Propagandaveranstaltungen war.

Luftkrieg und Zerstörung in Koblenz

In der dritten Kasematte wird das Augenmerk der Besucher gerichtet auf den Luftkrieg und seine Vorbereitung von Seiten der Alliierten und der Deutschen bis zum ersten Bombentreffer in Koblenz am Ostermontag 1942. In den Jahren 1944/45 folgten weitere 37 Luftangriffe auf Koblenz. Eine Volksgasmaske, die aus Angst vor Chemieangriffen entwickelt und ab 1937 an die Bevölkerung ausgegeben wurde, gehört zu den Ausstellungsstücken. In der letzten Kasematte, in der neben dem Fenster noch ein Teil der im Zuge der Verbunkerung 1944 aufgebrachten, dicken Betonwand erhalten ist, wird die Zerstörung zum zentralen Thema. Eine eigene Tafel ist dem 6.11.1944 gewidmet, dem Tag, an dem durch den verheerenden Angriff der Royal Air Force die größten Zerstörungen in der Koblenzer Innenstadt zu verzeichnen waren.
Andere Tafeln informieren zu dem „Widerstandsnest Fort Konstantin“, der Situation in der Stadt, als es hieß: „Die Amerikaner kommen!“ und über die „Heimat in Trümmern“. Exponate und Fotos, zum Beispiel über die zerstörte Jesuitenkirche, komplettieren die Eindrücke. Neben den Schautafeln sind in jeder der vier Kasematten Vitrinen installiert, in denen mit kleinen Ausstellungsstücken dem Thema eine weitere Perspektive hinzugefügt wird. Hier sind es diverse Fundstücke vom Fort Konstantin, dort Exponate zum Thema „Kindheit und Jugend im Nationalsozialismus“, und in einer anderen wird der „Alltag der Bevölkerung“ in Szene gesetzt.

Besondere Exponate

Das Arrangement einer Lebensmittelration demonstriert deutlich die Zeit, in der Lebensmittelkarten und Bezugsscheine den Alltag bestimmten. Das berühmteste Exponat ist vermutlich das Stück Toilettenpapier, auf dem der Oberst, der das Fort verteidigte, seine Notizen über die letzten Kampfhandlungen hier oben machte. Nicht weniger interessant sind die von der Berufsfeuerwehr zur Verfügung gestellten Objekte oder das von dem Germanisten Helmut Schnatz beigesteuerte Propellerblatt eines abgeschossenen US-amerikanischen Mittelstreckenbombers. Ein besonders augenfälliges Stück ist die Hülle der 1999 entdeckten Metternicher Luftmine. An einer Hörstation in der letzten Kasematte erwartet den Besucher ein interessantes Tondokument aus März 1945 des in Luxemburg stationierten Tarn-Senders 1212 der US-amerikanischen Armee, der täglich stundenweise ein deutsches Programm ausstrahlte. Das Tondokument gibt einen Bericht über das finale Kampfgeschehen wieder: „Der Feinddruck auf Koblenz verstärkt sich von Stunde zu Stunde“. In einem an die letzte Kasematte angrenzenden Raum wird der Film „Koblenz in Trümmern 1946“ gezeigt, der in den 1980er Jahren in das Stadtarchiv gelangte.

Feste Öffnungszeiten an drei Tagen pro Woche

Knopp sprach dem Stadtarchiv, seinem Leiter Michael Koelges und besonders der Kuratorin Petra Weiß ein Kompliment aus für die hohe Qualität der Ausstellung und die gute, mit großer Kompetenz erarbeitete Aufbereitung des Themas.

Dank des ehrenamtlichen Engagements aus den Reihen des Seniorenbeirats, der Bürgerstiftung und des Fördervereins „Pro Konstantin“ ist es möglich, für die Ausstellung - zumindest bis einschließlich Oktober - feste Öffnungszeiten an drei Tagen pro Woche anzubieten. Ab dem 9. Mai ist sie für Besucher samstags (sofern keine Veranstaltungen auf dem Fort stattfinden) von 14 bis 17 Uhr, dienstags von 10 bis 12 Uhr und donnerstags von 15 bis 17 Uhr zugänglich.
Der Eintritt ist frei. Für Gruppen ab zehn Personen und Schulklassen ist eine Besichtigung nach Voranmeldung möglich, Tel. (02 61) 13 34 78 8.

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