(openPR) "Du sollst Dein Kind nicht unter Schmerzen gebären," fordern Anästhesisten. Aus Schmerzen "können sich ungünstige Effekte auf den Geburtsverlauf und auf den Feten ergeben. Bei entsprechend vorerkrankten Schwangeren kann über eine ausgeprägte schmerzbedingte Stressreaktion auch eine kardiale Dekompensation provoziert werden," warnt Professor Dr. Thorsten Annecke (Universitätsklinik Köln) in seinem Beitrag zum Journal für Anästhesie und und Intensivbehandlung (2/2014).
"Neben anatomischen und physiologischen Variablen spielen die individuelle Erwartungshaltung, das sozio-kulturelle Umfeld und auch die Führung durch Hebamme und Geburtshelfer eine entscheidende Rolle für das Schmerzempfinden. Dem Anästhesisten steht heute mit der lumbalen Periduralanästhesie (PDA) ein für alle Geburtsphasen hoch wirksames und bei richtiger Durchführung und bei Beachtung der Kontraindikationen auch sicheres Verfahren zur Verfügung." Alternative Verfahren wie Hypnose, Biofeedback, Aromatherapie oder Tens mögen in Einzelfällen eine unterstützende Wirkung entfalten, lindern den Geburtsschmerz jedoch nicht suffizient.
"Eine PDA ist hinsichtlich des analgetischen Effektes wirksamer als inhaliertes Lachgas, volatile Anästhetika und systemisch applizierte Opioide. Insbesondere auch die Möglichkeit, schnell mit einem bereits liegenden Periduralkatheter einen - auch zeitlich dringlichen - Kaiserschnitt oder weitere operative Eingriffe ohne Allgemeinanästhesie durchführen zu können, unterstreicht die Bedeutung dieses Verfahrens ..."
>> Journal für Anästhesie und Intensivbehandlung 2/2015