(openPR) In der Region für die Region:
Fachmesse „KunststoffeRegional“ 2015 in Münster
23. bis 25. Juni 2015
Vom 23. bis 25. Juni 2015 findet zum zweiten Mal die Fachmesse KunststoffeRegional in Münster statt. Neben der Vorstellung regionaler Ressourcen stehen die Themen „Innovative Produkte, Technologien und Unternehmen“ sowie „Beiträge der Kunststoffe zur Nachhaltigkeit“ im Fokus.
Interview mit Dr. Hartmut Bangert, Innovationsberater, über die Zukunftssicherung der Kunststoffindustrie in NRW und Norddeutschland und den ganzheitlichen Ansatz der Fachmesse.
Vor welchen Herausforderungen steht die Kunststoffbranche kurz- und mittelfristig?
Kunststoff-Produkte werden immer individueller, höherwertiger, funktioneller und damit komplexer. Damit steigt die Zahl der Varianten bei gleichzeitig kürzeren Lebenszyklen. Diese Herausforderungen verlangen höhere Flexibilität in der Produktion, z.B. kürzere Zykluszeiten, schnellere Material- und Farbenwechsel und das Beherrschen von zusätzlichen Technologien zur Erzielung neuer funktionaler oder höherwertigen Oberflächen. In einigen Anwendungsgebieten, beispielsweise in Fahrzeug-Innenräumen, muss der Hersteller von Bauteilen oftmals unterschiedliche Materialklassen und das Zusammenspiel von Kunststoff mit der Elektronik beherrschen.
Energie- und Ressourceneffizienz, Leichtbau und Industrie 4.0 sind weitere wichtige übergeordnete Themen, denen sich die gesamte Branche stellen muss.
Kurzfristig muss das aktuelle Geschäft gestärkt werden. Die Fortschritte bei den bekannten und angewendeten Materialien und Technologien leisten dazu einen unverzichtbaren Beitrag. Dabei müssen die Entwicklungs- und Prozessketten von Anfang bis zum Ende betrachtet und vor allem die Schwachstellen entdeckt und beseitigt werden.
Mittel- und langfristig wird man sich am Markt aber nur behaupten können, wenn man frühzeitig die Veränderungen der Märkte und aller für das Geschäftsfeld relevanten Innovationen bei der strategischen Positionierung und operativen Planung des Unternehmens proaktiv berücksichtigt. Man muss wissen, welche Produkte der Markt morgen will und wo meine Kunden in der globalen Welt sind und mit welchen Konzepten ich hier aktiv und rechtzeitig profitieren kann. Umgekehrt müssen die technischen Neuentwicklungen der Kunststoffbranche dem Markt für den Anstoß von neuen Produktentwicklungen transparent gemacht werden.
Diese kurz-, mittel- und langfristigen Herausforderungen und ihre Lösungsansätze müssen auf geeigneten Plattformen von allen am Erfolg Beteiligten diskutiert werden. Dazu leistet gerade diese Messe mit der Präsenz der lokalen Ressourcen einen besonderen Beitrag.
Welche Rolle spielen Innovationskultur und Innovationsbereitschaft in den Unternehmen?
Basis für den Erfolg mit und durch Innovationen ist die gelebte und nicht verordnete Innovationskultur als Bestandteil einer aufgeschlossenen Firmenkultur. Abhängig von der Größe des Unternehmens sind dazu die geeigneten Organisationsformen und Spielregeln im Umgang mit innovativen Ideen der eigenen Mitarbeiter und Kunden zu implementieren.
Neue Produkte erfolgreich mit den eigenen Leistungsträgern im Unternehmen und externen Partnern zu realisieren setzt eine besondere Innovations-bereitschaft voraus, die mit den richtigen methodischen Instrumenten begleitet werden muss. Solche große Aufgaben können oftmals nicht nebenher zum Tagesgeschäft betrieben werden. Externe Unterstützer mit spezieller Methodenkompetenz und dem unabhängigen Blick von außen können hier zielgerichtet weiterhelfen.
KunststoffeRegional hebt sich durch einen ganzheitlichen Ansatz von anderen Fachmessen ab. Wie beurteilen Sie dies im Hinblick auf Aussteller und Besucher?
Die Präsentation der lokalen Ressourcen für die Stärkung des aktuellen Geschäftes ist die Basis der Messe.
Der ganzheitliche Ansatz bedeutet darüber hinaus, dass auch die Entwicklungen der Märkte und der Kundenwünsche und damit die Potenziale für die Kunststoffindustrie für neue Produkte auf der einen Seite und die technischen Möglichkeiten der Kunststoffbranche auf der anderen Seite gemeinsam in kompakter Form auf der Messe vorgestellt und diskutiert werden. Designer, Erfinder und Produktentwickler treffen auf Forscher, Technologieentwickler und Produzenten der Branche. Alle wichtigen Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen und die Innovationsnetzwerke sind ebenso wie die wichtigen Unternehmen in und für die Region der Branche eingeladen.
Auch junge und oft noch nicht so bekannte Unternehmen mit besonderen Entwicklungen auf speziellen Technologiegebieten sollen die Chance zur Präsentation bekommen.
Welche Vorteile bieten der Messestandort Münster und das Konzept des „Local Sourcing“?
Der Messestandort Münster liegt im Herzen einer Region mit einer starken Kunststoffindustrie sowie zahlreichen Hochschul- und Forschungseinrichtungen, Verbänden, Netzwerken und Innovationsplattformen mit großer Bedeutung für die Branche.
Große Automobilfirmen und deren Zulieferer sind hier ebenso zu finden wie viele kleinere und größere Firmen mit speziellen Kompetenzen und Marktführern über die Automobilbranche hinaus. Junge Ausgründungen von Hochschulen runden das Bild ab.
Das Konzept des „Local Sourcing“ bietet in besonderer Weise die Möglichkeit, die Stärken der Region über das Tagesgeschäft hinaus noch besser kennenzulernen und zu nutzen.
Auf dieser regionalen Messe können sich die Teilnehmer als Aussteller, Vortragende oder Besucher in einer ruhigen Atmosphäre austauschen.
Welche Themen sollten im Begleitprogramm, dem „Forum Praxisnah“, behandelt werden?
Die Themen können in die Gruppen „Potenziale des Marktes“, „Innovative Kunststoffbauteile“, „Werkstoffe und Substanzen“, „Methoden und Prozesse für die Produktentwicklung“, „Produktionsprozesse“, „Neue Querschnitts-technologien“ und „Nachhaltigkeit“ gegliedert werden.
Designer, Erfinder und Produktentwickler können in der ersten Gruppe in kurzen Beiträgen ihre Vorstellungen von neuen Produkten aufzeigen um diese dann mit der Kunststoffbranche zu diskutieren.
Bei den innovativen Kunststoffbauteilen spielen Bauteile mit hohem Funktionsgrad und mit neuen Materialkombinationen eine wesentliche Rolle.
Materiallieferanten werden ihre besonderen aktuellen Weiterentwicklungen für die Verarbeiter vorstellen. Dazu gehören sicherlich auch besonders ausgestattete Polymere und lokale Anbieter von speziellen Kunststoffgruppen.
Für die Produktentwicklung stehen immer bessere Entwicklungstools durch Fortschritte in der Simulationssoftware und Prototypenherstellung zur Verfügung, die gerade für das Hochlohnland Deutschland von großer Bedeutung sind.
Aber auch über die Wege zur Generierung neuer Kunststoffprodukte - wie kommt man zur Idee, dann zur Innovation und dann zum Markterfolg - sollen Fachleute mit Methodenkompetenz und Innovationsberater berichten.
Bei den Produktionsprozessen spielen die Themen „Integration von Prozessschritten“, „Maschinen- und Automationslösungen“, „innovative Werkzeugtechnologien“ sowie „Weiterentwicklungen bei der Qualitätssicherung“ eine wichtige Rolle.
Als Beispiel für eine neue Querschnittstechnologie soll hier nur einmal die Plasmabehandlung angesprochen werden, mit der sich neue Möglichkeiten für die Verbesserung der Oberflächeneigenschaften realisieren lassen.
Unter der Überschrift Nachhaltigkeit wird sicher über „Material- und Energieeffizienz“, „biologisch basierte Produkte“, „Steigerung der Ausbeute“, „Gewichtsreduzierung“ und „alternative Herstellverfahren“ berichtet.
Hintergrundinformation zu Dr. Hartmut Bangert:
Dr.-Ing. Hartmut Bangert war bei der Bayer AG, Leverkusen, bis Ende 2004 in verschiedenen leitenden Funktionen im Bereich Anwendungstechnik und Marketing des Geschäftsbereiches Kunststoffe tätig.
Schwerpunkte waren u.a. der Aufbau einer Gruppe CAE, die Entwicklung und Markteinführung von Hochleistungs-Kunststoffen (LCP) sowie Anwendungs- und Verarbeitungsinnovationen mit allen Technischen Thermoplasten und Folien. Nach seiner Zusatzausbildung im Fach Marketing am Universitätsseminar der Wirtschaft (USW) leitete er das Geschäftsfeld Folien.
Zu seinen Sonderaufgaben gehörte die Strategieentwicklung und Analyse von Geschäftsfeldern im Bayer-Konzern. Jetzt unterstützt er Unternehmen bei ihrer Innovationsentwicklung mit einer speziellen und ganzheitlichen Methodik.
Messeinfo „KunststoffeRegional“ 2015
Veranstaltungsort
Messe und Congress Centrum
Halle Münsterland
Albersloher Weg 32
48155 Münster
Öffnungszeiten
23. Juni 2015: 9:00 bis 17:00 Uhr
24. Juni 2015: 9:00 bis 17:00 Uhr
25. Juni 2015: 9:00 bis 16:30 Uhr
Eintrittspreise
Tageskarte: 15 Euro inkl. MwSt.
Homepage
www.kunststoffe-regional.de