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Aggression: Reaktiv aggressive Gewalttäter leiden unter einem Wahrnehmungsmangel

04.08.201418:21 UhrWissenschaft, Forschung, Bildung
Bild: Aggression: Reaktiv aggressive Gewalttäter leiden unter einem Wahrnehmungsmangel
Verhaltenstherapie und Verhaltensmedizin 2/2014
Verhaltenstherapie und Verhaltensmedizin 2/2014

(openPR) Aggression: Warum reagieren einige Menschen auch ohne plausiblen Grund aggressiv und gewalttätig? PD Dr. Petra Retz-Junginger (Universitätsklinikum Hombrug/Saar) identifizierte in einer Studie ausschlaggebende Gründe: Betroffene verfolgen meist grundsätzlich eine feindselige Tendenz; und: Sie sind nicht oder kaum in der Lage, im Gesicht des Gegenüber Angst, Trauer oder Ekel wirklich zu erkennen. Über diese Wahrnehmungsdefizite berichtet die forensische Psychologin in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift "Verhaltenstherapie und Verhaltensmedizin".

Werden Angst und Trauer wirklich wahrgenommen und verstanden, lösen sie im Normalfall tendenziell prosoziale Gefühle aus und hemmen gleichzeitig eventuelle Aggressionen. Dieses "Muster" kann bei reaktiv Aggressiven nicht entstehen. Allerdings können sie durchaus Freude, Überraschung oder Ärger im Gesicht des Gegenüber realistisch einschätzen.

Demgegenüber sind proaktiv aggressive Gewalttäter durchaus in der Lage, Gesichtsausdrücke jeder Art realistisch zu interpretieren. Hier "scheinen die Defizite in späteren Schritten der Informationsverarbeitung zu liegen. Distressreize werden zwar richtig enkodiert; möglicherweise könnte jedoch eine affektive Unempfindlichkeit bestehen, die bei gleichzeitiger Über- oder Fehleinschätzung der positiven Konsequenzen aggressiven Verhaltens in Gewalt resultiert. Ein positiver Zusammenhang zwischen berichteter Selbstwirksamkeit und dem Entschluss, aggressiv auf einen Hinweisreiz zu reagieren, ist in diesem Zusammenhang für proaktiv aggressive Personen nachgewiesen." Betroffene erwarten grundsätzlich einen Erfolg ihrer Aggression.

>> P. Retz-Junginger, S. Maurer, M. Rösler, W. Retz: Defizite in der fazialen Emotionserkennung bei reaktiv und proaktiv aggressiven Gewaltstraftätern. Verhaltenstherapie und Verhaltensmedizin 2/2014, S. 129-140

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