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Timm Rautert «Neue Arbeiten I Manhattan Mirror, New York I The Final Program, Campo S. Angelo, Venedig»

30.07.201418:26 UhrKunst & Kultur
Bild: Timm Rautert «Neue Arbeiten I Manhattan Mirror, New York I The Final Program, Campo S. Angelo, Venedig»
Timm Rautert «The Final Program, Campo S. Angelo, Venezia» 2014, Schwarzweißfotografie, Bromsilberge
Timm Rautert «The Final Program, Campo S. Angelo, Venezia» 2014, Schwarzweißfotografie, Bromsilberge

(openPR) Stuttgart 20. September – 29. November 2014
Eröffnung Freitag, 19. September 2014, 19 – 22 Uhr
Einführung Dr. Bertram Kaschek, Kunstwissenschaftler, Technische Universität Dresden, 19:30 Uhr

Der Physiker. Er hatte sein Hotel sehr früh am Morgen verlassen. Im nah am Flughafen Marco Polo gelegenen Hotel Mary konnte er so früh noch kein Frühstück bekommen. Wochen zuvor hatte er in einem komplizierten Experiment diesen Tag mit großer Wahrscheinlichkeit vorhergesehen. Deshalb war er nach Venedig gekommen. Obwohl nicht alt, wurde sein Haar bereits grau. Ehemals schwarz, flog Asche schwerer Gedanken hindurch. Am linken Bein hatte er sich die Achillessehne verletzt, er hinkte ein wenig. Kein Mensch sah es, als er in das Cafe neben dem Hotel Mary trat. Die Gedanken um sein Experiment belasteten Ihn nicht mehr. Nichts war mehr zu ändern. Hier im Cafe, war er wie einer der heimischen Arbeiter, die in der Früh ihren Kaffee tranken. Seine Kleidung unterschied sich kaum von der ihren, sogar den venezianischen Dialekt beherrschte er. Er fragte nicht nach dem Campus S. Angelo sondern nach dem Campo S. Anzolo. Nur so. Er würde Anzolo auch ohne sie finden. (...) Aus: Timm Rautert, The Final Program, Campo S. Angelo, Venezia 2014



In zwei raumgreifend angeordneten Serien, Manhattan Mirror. New York (2012) und The Final Program, Campo S. Angelo, Venedig (2014) verhandelt Timm Rautert die Rolle der Fotografie als Chronistin der Zeit und die Rolle des Fotografen als ambivalente Autorfigur.
Mit Venedig und New York bezieht sich Rautert auf zwei gänzlich gegensätzlich mythologisch aufgeladene Orte. Die analogen schwarz-weiß Aufnahmen des menschenleeren Campo S. Angelo zeigen die Gemäuer und das Pflaster eines Ortes, an dem die Zeit zum Stillstand gekommen zu sein scheint. Die dem fotografischen Akt zugrundeliegende Stillstellung, reflektiert sich hier in der unverklärten Abbildung versteinerter Geschichtlichkeit selbst. Fast könnte man sagen, die Fotografie, als Chronistin der Zeit, die das Abgebildete dem Verfall und Vergessen zu entreißen sucht, brächte sich in diesen Bildern selbst zur Auslöschung, da das, was sie hier einfängt, gerade der Verfall und das Vergessen sind, in dem keine Momenthaftigkeit zu existieren scheint. Einen Hinweis auf eine andere Zeitlichkeit bietet allein die angeschnitten im Bild erscheinende Gebäudeaufschrift UniCredit Banca, von der man nicht weiß ob sie ihr Versprechen noch einlöst. Hinzugefügt sind Wandtexte, die das Geschehen auf den Bildern begleiten und zu Fragen des Dargestellten führen. Die von Rautert verfassten Texte werden im Rahmen der Ausstellung in einem Booklet erscheinen. Im Text geht es um nichts Geringeres als den Untergang. Drei Personen werden bei ihrem Weg zum Campo S. Angelo beobachtet. Dort treffen sie auf eine riesige Menschenmenge, die aus rätselhaften Gründen vom bevorstehenden Weltende angezogen wurde: .....sie würden gemeinsam untergehen, in der schönsten, menschlichsten Stadt der Welt und jetzt war der Himmel wie eine aufgerichtete, riesige Wand.....
Ganz anders, und dabei in gleicher Analogie zu ihrem Sujet, verhält es sich mit Rauterts Fotografien der Serie Manhattan Mirror. Der Titel verweist bereits auf die vielfach eingefangenen Spiegelungen in Schaufenstern einer lebendigen, zum Inbegriff von Modernität gewordenen Stadt, die darin ihre eigene Geschichtlichkeit hat, wie Venedig eine Geschichtlichkeit der Morbidität hat. Häufig sind es Bankgebäude, die Rautert hier fotografiert. Im Hinweis auf ein globales kapitalistisches System stellt sich so auch die Verbindung beider noch so entfernt voneinander liegenden Orte dar. Nicht zuletzt durch eine Fotografie eines frontal aufgenommenen Fensters eines Bank- bzw. Geschäftsgebäudes, in dem sich der Fotograf selbst im Fotografieren festgehalten hat, knüpft Rautert an seine frühe New York – Serie von 1969 an. Seine Fotografien erweisen sich als Eintrittspforten in diskursive Räume und Kontexte, die mit dem Blick allein nicht mehr eingefangen werden können, auch wenn so stark, wie in den New York Fotografien, in omnipräsenten Billboards, an ihn appelliert wird. Rauterts Spiegelungen verweisen zurück auf den Fotografen und damit letztlich auch auf die Betrachtenden seiner Fotografien. Diese sehen sich eigentümlich anachronistisch wirkenden Maschinen gegenüber, die als Bankautomaten oder Münzpressen einem weder orts- noch zeitgebunden Kapital-Flow einen Körper leihen.

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