(openPR) Leipzig fehlen angeblich über 10.000 Sozialwohnungen. Zu groß und zu teuer sollen zudem die verfügbaren Wohnungen für Hartz IV-Empfänger sein, heißt es. Von den Vermietern werden Maßnahmen zur Sicherung der Wohnraumversorgung verlangt. Sie sollen mehr Mietraum für 4,48 Euro pro Quadratmeter für Hartz IV-Empfänger und Sozialwohnungen zur Verfügung stellen. Geschehe dies nicht, so spekuliert die Stadtverwaltung, „kann das gut aufgestellte System der Wohnraumversorgung in der Stadt Leipzig nicht aufrechterhalten werden.“
„Was hier erwartet wird, ist purer Aktionismus - in einer Mischung aus Vernachlässigung von Fakten und eigenen Versäumnissen, insbesondere beim Thema Kosten der Unterkunft (KdU)“, betont Michael Rücker, Pressesprecher der Leipziger Immobilienakteure. „Die Stadtverwaltung erwartet, dass die Immobilienwirtschaft Probleme löst, die nicht von ihr verursacht sind.“
Laut jüngstem Zensus stehen in Leipzig immer noch 39.000 Wohnungen leer. Jährlich kommen einige Tausend neu auf den Markt. Die Durchschnitts-Kaltmiete liegt bei 5,13 Euro. In dieser Stadt kann jeder zu angemessenen Preisen sehr gut wohnen – und dies noch für lange Zeit.
Das Problem mangelnder Versorgung mit Wohnraum für Hartz IV-Bezieher würde sich schlagartig verändern, wenn die KdU-Sätze auf ein angemessenes Niveau im Rahmen eines rechtsfesten „schlüssigen Konzeptes“ angehoben würden. Die Stadt ist sich dessen sehr wohl bewusst und nimmt entsprechende Klagen – z.Zt. lt. Presseberichten bereits rund 6.000 - gegen diese Praxis in Kauf.
Überdies vermietet schon jetzt die Leipziger Immobilienwirtschaft 20 bis 25 Prozent ihrer Wohnungen an sogenannte KdU-Empfänger.
Die Leipziger Immobilienakteure fordern deshalb einen sachlichen und konstruktiven Dialog statt massentauglicher Polemik. Zu oft werden Positionen in Politik und Verwaltung realitätsfern formuliert. Die Erarbeitung des Wohnungspolitische Konzeptes wird dafür einen Prüfstein darstellen.









