(openPR) Westfalen Winds überzeugte bei „Klangkaffee“-Konzert im Kurhaus
Rundum zufrieden zeigte sich das Publikum mit gleich zwei Dirigenten, zwei Solisten und einem Orchester: Westfalen Winds. Denn beim Matinee-Konzert „Klangkaffee“ – präsentiert von Bad Fredeburg Gewerbe und Touristik – gaben die Stückauswahl und die Darbietung des sinfonischen Blasorchesters allen Grund zur Freude.
Denn Freude hatte auch der Oberkirchener Gastdirigent Tobias Schütte. Just am Tag zuvor feierte das langjährige Mitglied von Westfalen Winds an selber Stelle sein erfolgreiches Examen als Dirigent. So war es selbstverständlich, dass er auch in der ersten Konzerthälfte vor dem sinfonischen Blasorchester stand. Unter seiner Leitung begannen die 60 Musiker mit den „Armenischen Tänzen“ von Alfred Reed, in denen sie direkt in Sachen Tempo und Klangbalance ihre Klasse zeigen konnten. Besonders eindrucksvoll war auch das Posaunenkonzert „Colors“ von Bert Appermont, in dem jeder der vier Sätze eine Farbe charakterisierte. Angefangen beim erhabenen Gelb, über das für Mut und Willenskraft stehende Rot, bis hin zum melancholischen Blau und dem hoffnungsvollen Grün konnte der Solist Armin Bachmann die ganze klangliche Bandbreite seines Instruments unter Beweis stellen. Eine enge Verbindung gab es auch hier: Der international renommierte Posaunist ist u.a. Professor an der Musikhochschule in Weimar und als solcher Schüttes ehemaliger Lehrer.
Nach der Pause übernahm der künstlerische Leiter Uli Schmidt wieder seine „Schützlinge“ und präsentierte zwei Werke, mit denen sie im Juli beim World Music Contest in Kerkrade – der Blasmusik-Weltmeisterschaft – angetreten waren. Westfalen Winds überzeugte die Jury seinerzeit mit „klarer Musikalität“ und „wunderbaren Soli“, wodurch eine „liebliche Atmosphäre“ geschaffen wurde. Genau das gelang ihnen nun vor heimischer Kulisse wieder mit den beiden Wertungsstücken „Miroir de l’âme“ von Thiemo Kraas „Extreme Beethoven“ von Johan de Meij.
Mit hoher Konzentration und Spielfreude meisterte das Orchester die Herausforderungen, die beide Stücke boten. So kosteten die Musiker im ersten Stück die kammermusikalische Intimität aus. Die Musiker hielten bis zum Schluss die Spannung, so dass Stille bis zum Maximum ausgereizt wurde und so für Gänsehaut sorgte. Da auch Kraas lange Zeit bei Westfalen Winds mitgespielt hat, ist es ihm gelungenen, seinen ehemaligen Mitspielern regelrecht ein Werk auf den Leib zu schreiben.
Beim zweiten Stück war es dabei nicht nur für Schmidt ein besonders spannender Moment, als sich aus dem Tutti heraus eine Kapelle formierte, die autark in Tempo und Melodie durch das Orchester zum Publikum marschierte, während die übrigen Mitspieler konsequent das alte Tempo durchhielten. Aber auch hier zeigte sich durch die ausgeglichene Balance die musikalische Klasse der Westfalen Winds, mit dem sie das Publikum begeisterten.
Bei der Zugabe „Old Man Waiting“ kam schließlich der zweite Solist zum Zuge. Florian Esch holte jazzige Klänge aus seinem Flügelhorn und sorgte so für den gelungenen Abschluss eines Konzerts, das keine Wünsche offen ließ.













