(openPR) Neu-Ulm. Im Rahmen der 13. Neu-Ulmer Orchideentage (03. bis 05. März) schlagen die Herzen vieler Orchideenfreunde und
-kenner höher. Denn während der dreitägigen Ausstellung im Neu-Ulmer Kongress-Zentrum Edwin-Scharff-Haus holt sich so mancher Blumenliebhaber nützliche Anregungen für die Pflege seiner Blumen. In einem Orchideen- ABC haben wir Tipps und Tricks rund um den Diamanten unter den Blumen gesammelt.
A
Arten: an die 25.000 verschiedene Orchideenarten gibt es. Einige sind sehr selten und bereits ausgestorben, wenige dagegen findet man in großen Mengen.
B
Biotop: Orchideenzüchter bedienen sich künstlicher Biotope. Sozusagen im Labor bringen sie in mühevoller Kleinarbeit neue Pflänzchen hervor, die lange gehegt und gepflegt sein wollen, bis sie erstmals eine wunderschöne Blüte hervorbringen.
C
Chemie: einfache Zusammenhänge der Chemie für das Wissen um Dünger und Wasser sind erforderlich.
D
Dünger: selbstverständlich kann man auch Orchideen düngen. Allerdings benötigen sie maximal ein Viertel der üblichen Konzentrate, die man für Blumen im Handel bekommt.
Deutsche Orchideen-Gesellschaft (D.O.G.): in ihr sind rund 8.500 Orchideenliebhaber(innen) der exotischen Pflanzen zusammengeschlossen.
E
Erde: Orchideen darf man nicht in jede beliebige Blumenerde pflanzen, sondern man sollte grobes Orchideensubstrat bevorzugen. Nur in Notfällen reinen Torf verwenden. Rindenstücke oder Ähnliches sind wesentlich vorteilhafter.
F
Fenster: Orchideen kann man durchaus als Wohnschmuck auf der Fensterbank halten. Dabei sollte man jedoch beachten, dass die Pflanzen ihren Platz dort haben, wo es aufgrund der Verglasung keinen beträchtlichen Kaltluftabfall gibt - also möglichst nur vor Doppelverglasungen. Zu empfehlen ist, die Pflanze auf einen Wasserbehälter zu stellen.
G
Gewächshaus: wer die Orchidee als Steckenpferd für sich entdeckt hat, wird über kurz oder lang nicht mehr ohne Gewächshaus auskommen, um die verschiedenen Arten dort richtig pflegen zu können.
Gift: gelegentlich hört man, dass Orchideen giftig sind. Das stimmt nicht. Bisher ist kein Fall von giftigen Orchideen bekannt geworden.
H
Hybride: bei den Orchideen werden inzwischen viele neue Pflanzen gezüchtet - das sind keine natürlichen Arten, sondern künstlich hervorgebrachte Orchideen. Inzwischen kennt man mehr als 100.000 Hybriden (Verbindung zweier verschiedener Arten von Orchideen).
I
Interesse: zunehmend mehr Menschen interessieren sich inzwischen für Orchideen. Das hängt auch damit zusammen, dass manche Arten heute fast überall zu günstigen Preisen zu haben sind.
Information: Orchideenfreunde(innen) aus aller Welt haben ein weiteres Mal die Möglichkeit, sich nähere Informationen zur Ausstellung und zu den Pflanzen per Internet über folgende Adresse ins Haus zu holen: http://www.orchideentage.neu-ulm.de
J
Juwelen: Orchideen haben aufgrund ihres Aussehens viele Beinamen. So werden sie unter anderem auch als Juwelen oder Diamanten unter den Blumen bezeichnet.
K
Knabenkraut (Orchis) zählt mit 25 Arten zu den größten Gattungen der in der Natur vorkommenden Orchideen. Fast alle haben purpurne oder fleischigrote bis trübbräunliche oder rosafarbene Blüten, teils stark duftend. Das Knabenkraut ist keine Tropenpflanze, es wächst auch in Deutschland.
L
Luft: Orchideen mögen Frischluft aber keinen Zug.
Lange Blütenzeiten: einige blühen nur einen Tag, sehr viele aber über Monate.
M
Motiv: die Orchidee hat in vielen Bereichen der Kunst als Motiv Einzug gehalten, ob in der Malerei, bei der Gestaltung von Krawatten, Tüchern oder Tapeten, aber auch bei Schmuckkreationen. Davon können sich die Besucher der Neu-Ulmer Orchideentage (03.-05.03.2006) überzeugen. Die Ulmer Goldschmiedin Gisela Dentler und der Tiefenbacher Töpfer Harald Gamper haben eigens für die Ausstellung an der Donau neue Schmuckstücke entworfen, bei denen ganze Orchideen oder Elemente davon als Motive zu finden sind.
N
Namen: Orchideen haben die Menschen seit jeher zur Bewunderung, zur Besessenheit, sogar zu verbrecherischen Handlungen hingerissen. So tragen sie auch die eigenartigsten Namen wie etwa Grüner Schwan, Drachenmaul, Froschorchidee, Heiliggeistblume, Frauen- oder Venusschuh, Waldvögelein, Nestwurz, Hosenlatz oder auch Schlotterhose.
O
Olmsporn: eine Art des Knabenkrauts - auch "Hängendes Männchen" - eine einheimische Orchidee - genannt. Der stark gekrümmte Helm und die schmale, unter dem Helm hängende Lippe erwecken den Eindruck eines in der Luft zappelnden Männchens.
P
Preis: vor einigen Jahrzehnten kosteten Orchideen noch ein Mehrfaches von dem, was man heute zahlen muss. In den 50er Jahren musste man für eine blühende Pflanze ohne weiteres 100 Mark und mehr hinblättern. Heute bekommt man bei der Ausstellung bereits Orchideen für 7 bis 20 Euro, etwa dem Preis eines Blumenstraußes entsprechend. Allerdings: ganz ausgefallene Orchideen - Raritäten - die man auch bei den Orchideentagen in Neu-Ulm (03.-05.03.2006) sehen wird, sind oft Tausende von Euro wert. Aber die Züchter und Liebhaber geben sie meistens gar nicht ab.
Q
Qualität: bei der Orchideenausstellung im Neu-Ulmer Edwin- Scharff-Haus steht Qualität im Vordergrund. Aufgrund dieser Tatsache hat die Veranstaltung auch international einen sehr hohen Stellenwert.
R
Röllke, Gerd: er ist Orchideen-Liebhaber und -Züchter von Kindesbeinen an und steht heute der Deutschen Orchideengesellschaft mit rund 8500 Mitgliedern im In- und Ausland als Präsident vor. Auch Röllkes Söhne haben die besondere Freude an den Orchideen geerbt. Sie haben schon zahlreiche neue Orchideen-Hybriden gezüchtet.
S
Salep: es ist die Bezeichnung für einen "Sud", aus mitteleuropäischen Orchideenknollen. Die Schleimdroge Salep wirkt reizmildernd und einhüllend. Sie fand und findet auch noch heute teilweise Verwendung bei der Herstellung von Tabletten und Dragees. Darüber hinaus glaubt man im asiatischen Raum an eine potenzsteigernde Wirkung von Salep, weswegen der Extrakt dort noch in größeren Mengen hergestellt wird.
T
Taufe: zur Eröffnung der Neu-Ulmer Orchideentage wird jeweils eine neue Orchideen-Hybride auf den Namen einer verdienten Persönlichkeit der Region Ulm/Neu-Ulm getauft. Meistens sind es Frauen. Wessen Name ab 03. März 2006 auf ewig mit einer Orchidee verbunden wird, ist noch nicht verraten worden. Nur so viel: es soll eine mit Neu-Ulm verwurzelte Person sein.
U
Umpflanzen: sollte man Orchideen nur, wenn der Pflanzstoff verrottet ist. Ca. alle 2 -3 Jahre. Dabei spielt die Qualität des Pflanzstoffes eine wesentliche Rolle.
V
Vanille: der Fruchtstand der Vanille wird als Aromastoff verwendet.
W
Wasser: mit Wasser sollte man bei Orchideen sparsam umgehen. Sie sollen feucht, aber nicht nass sein. Und vor allem: salziges Wasser mögen Orchideen überhaupt nicht. Entweder Regenwasser verwenden, oder Leitungswasser, das relativ viel Salz enthält, einige Tage stehen lassen und dann nur das obere Drittel des abgestandenen Wassers zum Gießen der Orchideen verwenden. Auch beim Besprühen der Pflanzen nur salzarmes Wasser verwenden.
X
X: steht bei Experten für Kreuzung. Elternname A X Elternname B werden zur Registrierung eines neuen Namens benötigt.
Y
Yamadara: ein Orchideenzüchter, dem es schon 1960 gelang, eine neue Orchidee aus 4 verschiedenen Gattungen und nicht nur Arten zur Blüte zu bringen. Auch das ist bei Orchideen möglich.
Z
Züchten: für viele Orchideenfreunde ist das Züchten neuer Hybriden ein begeisterndes Steckenpferd. Orchideensamen werden dabei nicht in Erde ausgesät, sondern unter sterilen Bedingungen - meistens in einem kleinen Labor - auf ganz spezielle künstliche Nährmedien. Züchterinnen und Züchter entwickeln da ganz besondere Zusammensetzungen, auf die sie schwören.
Es ist ein sehr schwieriger Teil der Anzucht und zeitaufwendig zudem. Nach mehrmaligem sterilem Umpikieren - das dauert oft zwei Jahre und auch länger - können die winzigen Pflänzchen ihr künstliches Biotop verlassen. Sie werden dann in Töpfchen weiter kultiviert.
Im Gewächshaus verbringen die Orchideenpflänzchen meistens nochmals drei bis fünf Jahre, ehe erstmals Blüten sichtbar werden. Jetzt erst weiß der Züchter, ob alles so gelungen ist, wie er es sich vorgestellt hat. Dann allerdings blühen die Pflanzen bei richtiger Pflege jedes Jahr wieder.








