(openPR) Rödl & Partner sieht Chancen zum weltweiten Export von Know-how und Technik zur Nutzung erneuerbarer Energien - Erdwärme ist die preiswerte Alternative zur Wärmegewinnung
Berlin, 13.12.2005: Die Energie- und Wärmegewinnung aus Geothermie könnte zu einem Exportschlager für Technik und Know-how aus Deutschland werden. Das Geothermieprojekt in Unterhaching, derzeit das größte Projekt zur Nutzung geothermischer Energie in Deutschland, entwickelt sich dabei zum Musterbeispiel für die wirtschaftliche Nutzung erneuerbarer Energien in Deutschland.
„Vor dem Hintergrund steigender Energiekosten stellt sich die Frage nach einer sicheren Alternative zu fossilen Brennstoffen. Strom und Wärme aus Geothermie sind günstig, krisensicher und erhöhen die Unabhängigkeit vom Weltmarkt“, erklärt Christian Schönwiesner-Bozkurt von Rödl & Partner. Für das Geothermieprojekt in Unterhaching wurde von Rödl & Partner ein eigener Fernwärmetarif entwickelt, der künftig deutlich günstigere Wärmepreise ermöglicht, als nach der bisherigen Preisbindung an fossile Brennstoffe. So hätte die Erdgaspreissteigerung zwischen Januar und Oktober 2005 in Unterhaching eine Steigerung des Arbeitspreises für Fernwärme in Höhe von 4 Prozent zur Folge gehabt, bei fossilen Anbietern wäre der Preis dagegen im gleichen Zeitraum um bis zu 28 Prozent gestiegen.
Die Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Rödl & Partner hat die Projektleitung für das gesamte Geothermieprojekt in Unterhaching inne. „Nach unseren Informationen gibt es derzeit deutschlandweit ein Investitionsvolumen für tiefengeothermische Energieerzeugung von ca. 3-3,5 Milliarden Euro“, so Schönwiesner-Bozkurt. Alleine in Bayern könnten zukünftig 8-10 Prozent des Wärmebedarfs durch tiefengeothermische Energie gedeckt werden.
Das Geothermieprojekt in Unterhaching setzt einen wegweisenden Meilenstein in der Nutzung von Geothermie zur Energie- und Wärmeversorgung in Deutschland. Der erste Pumptest hatte ergeben, dass in ca. 3.350 Metern Tiefe Thermalwasser mit einer Temperatur von 122°C bei einer Schüttung von 150 Litern pro Sekunde zur Verfügung steht. Damit wurde die für einen wirtschaftlichen Betrieb der Anlage erforderliche Mindesttemperatur von 100°C und eine Wasserförderung von 100 Litern pro Sekunde deutlich übertroffen.
Entscheidende Basis für das Projekt war neben der Förderzusage durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit der Abschluss der weltweit ersten privatwirtschaftlichen Fündigkeitsversicherung, die von Rödl & Partner umgesetzt wurde. Damit konnte das Investitionsrisiko für die erste Tiefbohrung abgesichert werden. Die Kanzlei erarbeitete im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit eine Konzeption zur Absicherung dieses Investitionshindernisses auf Bundesebene.
Im November 2005 unterzeichneten die Geothermie Unterhaching GmbH & Co KG und die Siemens AG den Vertrag zur Errichtung der ersten und größten KALINA-Anlage zur Stromerzeugung aus geothermischer Energie in Deutschland. Das Siemens Kraftwerk wird im Sommer 2007 ans Netz gehen. In Unterhaching wird damit das weltweit modernste und ergiebigste Erdwärmekraftwerk entstehen, das im so genannten Niedertemperaturbereich (bis 200°C) arbeitet und wesentlich wirtschaftlicher als bisher das vorhandene Heiß- oder Thermalwasser vor Ort in Energie umwandelt.
Im Unterschied zu herkömmlichen Geothermie-Anlagen wird dabei das aus 3.350 Metern Tiefe stammende, rund 120°C heiße Wasser, nicht nur für das örtliche Fernwärmenetz genutzt, sondern dient je nach Bedarf auch der Stromerzeugung. Im Sommer, wenn nur wenig Fernwärme gebraucht wird, können so bis zu 3,36 Megawatt elektrische Energie erzeugt und ins Stromnetz eingespeist werden. Diese Strommenge reicht für die Versorgung von rund 10.000 Durchschnittshaushalten.
Das deutschlandweit größte Geothermieprojekt in Unterhaching wird mit einem nicht rückzahlbaren Zuschuss sowie einem Sonderdarlehen vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit in Höhe von insgesamt 6,2 Millionen Euro unterstützt.
„Aus der Kenntnis des Marktes heraus sind wir uns sicher, dass eine Vielzahl von weiteren Projekten auf der Grundlage der Erfahrungen aus Unterhaching umgesetzt werden können“, urteilt Christian Schönwiesner-Bozkurt, der auch Mitglied des Geothermiebeirates des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit ist. Es werde sich auszahlen, auch im Bereich der erneuerbaren Energien auf Wirtschaftlichkeit zu setzen.
Meilensteine des Geothermieprojektes in Unterhaching
- Mai 2003: Mit einem nichtrückzahlbaren Zuschuss in Höhe von € 1.232.332 sowie einem Sonderdarlehen in Höhe von € 22.449.370 unterstützt das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit das wegweisende geothermische Strom- und Wärmeerzeugungsprojekt in Unterhaching bei München. Die Gesamtförderung beläuft sich zwischenzeitlich auf 6,2 Millionen Euro.
- November 2003: Abschluss der europaweit ersten privatwirtschaftlichen „Fündigkeitsversicherung“ für eine geothermische Tiefbohrung.
- Februar 2004: Offizieller Startschuss für die derzeit größte geothermale Tiefbohrung in Unterhaching bei München.
- September 2004: Beim Geothermieprojekt in Unterhaching wird ein historischer Durchbruch erzielt: In 3.446 Metern Tiefe stoßen die Bohrer auf thermales Wasser mit einer Temperatur von 122° Grad Celsius mit einer Schüttung von 150 Litern pro Sekunde Wassermenge.
- November 2005: Vertragsunterzeichnung zwischen der Geothermie Unterhaching GmbH & Co KG und der Siemens AG zur Errichtung der größten KALINA-Anlage zur Stromerzeugung aus geothermischer Energie in Deutschland.
- Frühjahr 2006: Baubeginn der KALINA-Anlage in Unterhaching.
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Rödl & Partner ist eine der führenden deutschen Prüfungs- und Beratungsgesellschaften mit 23 Standorten in Deutschland und 46 Niederlassungen weltweit. Rödl & Partner bietet umfassende Beratungsleistungen aus einer Hand: Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung und Rechtsberatung. Der Geschäftsbereich Public Management Consulting berät seit 15 Jahren Städte, Gemeinden und Kommunen sowie Unternehmen der öffentlichen Hand. Im Mittelpunkt der Tätigkeit steht die wirtschaftliche Gestaltung und Umsetzung städtischer und kommunaler Aufgaben für die Bürger. 75 Mitarbeiter, insbesondere Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, Rechtsanwälte, aber auch Ingenieure und Management-Berater, sind von Nürnberg und Köln aus in ganz Deutschland tätig.
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Gesamtprojektleiter Geothermie Unterhaching
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