(openPR) Facebook dringt mit dem Suchdienst in weitere Märkte vor - mit einem Umsatzpotenzial von 8,3 Milliarden Euro
München, 8. Mai 2013 – Die neue Suchfunktion Social Graph wird in erster Linie als Angriff auf Google verstanden. Für Facebook eröffnen sich jedoch völlig neue Geschäftsmodelle und damit neue Umsatzquellen: Facebook kann mit einer transaktionalen Suche in Konkurrenz zu allen E-Commerce Websites treten – vor allem aber zu Amazon. Durch die Beschaffenheit von Facebooks Informationsmanagement mit seiner Sammlung und Strukturierung von persönlichen Informationen eignet sich der Social Graph ideal für die Märkte Empfehlungsdienste, Produktsuche und Online-Dating. Die Managementberatung Mücke, Sturm & Company hält ein jährliches Umsatzpotenzial von 8,3 Milliarden Euro bei transaktionalen Suchanfragen für möglich. „Mit Social Graph bieten sich Facebook weit mehr Möglichkeiten, als der allgemeine Suchmarkt. Die Konzentration auf transaktionale Suchanfragen, welche auf den Erhalt eines Produkts oder einer Dienstleistung zielen, ist weitaus lukrativer“, machen Johannes Krämer und Martin Meinert, Berater bei Mücke, Sturm & Company deutlich.
Transaktionale Suche über Facebook bietet riesiges Potenzial
Facebook könnte mit der Graph Search-Funktion langfristig in den allgemeinen Suchmarkt einsteigen und damit in Konkurrenz zu Google treten. Eine mögliche - und wesentlich adäquatere - Alternative für Facebook ist jedoch die Konzentration auf transaktionale Suchanfragen, die Produktkäufe, Dienstleistungen oder Downloads zum Ziel haben. Facebooks Social Graph ist besonders geeignet für die Ableitung personalisierter Empfehlungen sowie das Auffinden besonderer Inhalte wie Produkte, lokale Geschäfte oder Experten. Der Suchdienst bietet zudem Anreize noch mehr Informationen (Likes, Check-Ins etc.) öffentlich zu machen, da er nur dann einen konkreten Mehrwert bietet.
Der Fokus von Graph Search wird zunächst auf der verstärkten Nutzung als Recommender System (z.B. lokale Geschäfte) sowie langfristig als Produktsuchmaschine liegen. Während für Ersteres primär die Informationen von Kontakten (Check-ins, Likes) genutzt werden, wird Letzteres insbesondere durch eine Anreicherung von Multimedia-Inhalten (Fotos, Videos etc.) mit Metadaten (Tags) ermöglicht. So lassen sich z.B. durch eine Suche nach „Photos with Rolex“ viele unterschiedliche Produkte der Marke Rolex finden, die auf entsprechende Online-Shops verlinken können. Im Sinne des Social Commerce wäre zukünftig auch der „Last Click“ und somit der unmittelbare Kauf via Facebook denkbar. Damit würde Facebook nicht nur in Konkurrenz zu Google sondern zu allen E-Commerce Websites treten - allen voran natürlich Amazon. Bezogen auf Nutzeranzahl und Nutzungsdauer ergibt sich hier für Facebook ein Potenzial von täglich 1,57 Mrd. transaktionaler Suchanfragen. Geht man davon aus, dass Facebook langfristig auch in diesem Bereich die Click-Through-Rate und den Cost-Per-Click-Preis von Google erreichen kann, ergibt sich ein riesiges Potenzial von 8,3 Milliarden Euro jährlich.
Wettbewerber im Social-Search-Markt müssen sich wappnen
Mit Graph Search eröffnen sich Facebook völlig neue Perspektiven. Das soziale Netzwerk hat bereits heute mit über 1 Mrd. Nutzer weltweit eine enorme Reichweite. Durch die Suchfunktion baut der Netzwerk-Riese nicht nur sein Werbeangebot weiter aus, sondern könnte nun auch den Vormarsch in weitere Märkte wagen. Drei Märkte mit großem Potenzial stechen dabei besonders hervor:
Als Empfehlungsdienst (Recommender System) bietet Facebook den Vorteil, dass die Empfehlungen auf soziale Nutzergruppen wie Freundeskreis, Singles, etc. eingeschränkt werden können. Das ist nicht nur für die Mitglieder, sondern auch für den Werbemarkt interessant, dem mit der Suche eine völlig neue Möglichkeit des Targeting geboten wird.
Mit einer Bildsuche à la Pinterest kann nicht nur der Markt für Produktsuchen für bereits bestehende Online-Shops erweitert werden. Sollte Facebook tatsächlich den bereits viel diskutierten Buy-Button einführen, ist auch eine direkte Erschließung des Marktes für den Online-Handel denkbar.
Ebenso könnte der Online-Dating-Markt, der allein in Deutschland rund 7 Mio. Singles umfasst und annähernd 200 Mio. Euro umsetzt, durch Graph Search gefährdet werden – zumal dieser im Gegensatz zu den meisten Dating-Portalen völlig kostenfrei ist.
Johannes Krämer wird dazu auch bei der iico2013 am 13. Mai 2013 in Berlin einen Vortrag halten. https://www.iico.de/vortrag/mobile-use-case