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Neugebauer fordert Schmerz-TÜV für Kliniken

02.12.200515:18 UhrGesundheit & Medizin

(openPR) Kein klares Konzept zur Schmerztherapie in 50% aller Krankenhäuser


Köln/Witten (2.12.05) „Die schmerzfreie Klinik kann schon bald Realität sein.“ Das sagte Prof. Dr. Edmund Neugebauer, Inhaber des Lehrstuhls für Chirurgische Forschung an der Privatuniversität Witten/Herdecke (UWH), heute (2.12.05) bei einer Pressekonferenz in Köln. Neugebauer, Vorsitzender der „Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Akutschmerz“, sieht in der Schmerzbekämpfung ein zentrales Profilierungsfeld für die Klinik der Zukunft: „Durch eine gute Akutschmerztherapie steigt die Patientenzufriedenheit und das Ansehen des Hauses“, betont er.



Aus Umfragen und Erhebungen sei bekannt, dass der Arzt dem Thema Akutschmerz im Rahmen seiner täglichen Arbeit eine hohe (>75%) Bedeutung beimesse. Eine Vielzahl von Studien und Befragungen aus jüngster Zeit (2001-2005) belegen, dass 40- 50% der Patienten besonders nach Operationen immer noch sehr schmerzhafte Erfahrungen in der Klinik machen: „Der Öffentlichkeit und dem Patienten ist kaum zu vermitteln, dass 50% der Kliniken bisher kein klares Konzept zur Schmerztherapie haben, und ebenfalls 50% der Kliniken den Schmerz erst bei Klagen des Patienten therapieren. Außerdem sind wichtige Methoden der Schmerzmessung und –therapie nicht bekannt, oder werden nicht angewendet“, kritisiert Neugebauer

Inzwischen sei es anerkannt, dass eine mangelhafte oder gar fehlende Schmerztherapie nicht „nur“ den Patientenkomfort verringere, sondern auch zu schwerwiegenden akuten Folgeschäden führen könne. Für den Krankenhausträger erhöhten sich zudem die Kosten des Krankenhausaufenthaltes. Auch juristische Konsequenzen drohten, wenn Ärzte die heute möglichen Verfahren zur Linderung der Schmerzen zum Vorteil des Kranken nicht ausschöpften: „Es ist klar, dass sich an dieser unbefriedigenden Situation dringend etwas ändern muss“, sagte Neugebauer. Gründe für die z. Zt. noch unbefriedigende Situation sieht Neugebauer zu 60% in organisatorischen Mängeln, zu 60% im Zeitmanagement der Ärzte/Pflege und zu fast 40% in der mangelnden Fachkenntnis im Bereich der Akutschmerztherapie.

Die „Initiative Schmerzfreie Klinik“ will durch ein integriertes Qualitätsmanagementkonzept Auswege aufzeigen, z.B. mit Maßnahmen zur Verbesserung der Strukturqualität (bessere Kommunikationsstrukturen zwischen allen Beteiligten, evidenzbasierte Schmerztherapiekonzepte, Schulungen etc.), der Prozessqualität (Anwendung der Akutschmerzkonzepte) und zur Verbesserung der Ergebnisqualität (maximal mögliche Schmerzreduktion bei minimalen Nebenwirkungen während der gesamten Behandlungskette). Bei Umsetzung der Maßnahmen, die in einem Katalog festgeschrieben sind, sollte es gelingen, auch das Problem Zeitmangel in den Griff zu bekommen. Neugebauer: „Eine gute Organisation in diesem Bereich spart erhebliche Zeit. Der Maßnahmenkatalog ist so angelegt, dass es, ohne zusätzliche Stellen, mit den vorhandenen Ressourcen einer Klinik gelingen kann, das Ziel „Schmerzfreie Klinik“ zu erreichen.“ Der TÜV Rheinland hat hierfür ein praktikables Zertifizierungsverfahren entwickelt.

Das inzwischen 4. Symposium „Akuter Schmerz im chirurgischen Alltag – Wissenschaft und Praxis“ will hierzu einen Beitrag leisten.

Prof. Hardwig Bauer, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie, unterstrich, weshalb es im zunehmenden Wettbewerb der Kliniken unumgänglich ist, sich diesem Thema zu stellen. Prof. Henrik Kehlet (Universität Kopenhagen/Dänemark), einer der weltweit bekanntesten Chirurgen, erklärte, warum eine optimale Schmerztherapie im Rahmen der Fast-Track Chirurgie die Rekonvaleszenz der Patienten beschleunigt und den Krankenhausaufenthalt entscheidend verkürzen kann: „Schmerzkonzepte müssen an die Operation angepasst werden, d.h. Prozeduren spezifisch sein, um optimale Effekte zu erzielen“, so Kehlet. Prof. Heinz Laubenthal, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Schmerztherapie (DIVS),
stellte in der Pressekonferenz neue Leitlinien zur Akutschmerztherapie vor. Diese werden während des derzeit laufenden Kongresses „Akuter Schmerz im Chirurgischen Alltag“, der Fachöffentlichkeit vorgestellt. An der Leitlinienentwicklung waren alle relevanten wissenschaftlichen Fachgesellschaften beteiligt; der Prozess wurde vor zwei Jahren auf dem III. Symposium in Köln nach den Vorgaben der AWMF begonnen und konnte jetzt erfolgreich abgeschlossen werden.

Kontakt: Univ.-Prof. Dr. Edmund Neugebauer
Lehrstuhl Chirurgische Forschung
Institut für Forschung in der Operativen Medizin
Ostmerheimer Str. 200
51109 Köln
Tel: 0221 / 98 957 -0
Fax: 0221 / 98 957 30
E-Mail: E-Mail


***

Die Private Universität Witten/Herdecke gGmbH (UWH), 1983 gegründet, ist die erste private Universität Deutschlands. Derzeit sind ca. 1100 Studierende in den Fakultäten Medizin, Wirtschaftswissenschaften, Biowissenschaften, Studium fundamentale sowie Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde eingeschrieben, die über ein spezielles Auswahlverfahren gewonnen werden. Alle Studienangebote zeichnen Praxisnähe und Problemorientierung aus. Die Universität finanziert sich zu 88 Prozent aus nicht-staatlichen Quellen und hat einen Jahresetat von ca. 30 Mio Euro, davon über 30 Prozent aus Fundraising-Aktivitäten und ca. zehn Prozent aus Studiengebühren.
In den vergangenen Jahrzehnten hat sie mit beispielhaften Lösungen in Lehre und Forschung die deutsche Hochschullandschaft bereichert. Als erste deutsche Hochschule entwickelte sie ein sozialverträgliches Modell zur Erhebung von studentischen Finanzierungsbeiträgen ("Umgekehrter Generationenvertrag"). Nach dem Vorbild des Wittener Modellstudiengangs Medizin wurden Teile der deutschen Medizinerausbildung reformiert. Das von der UWH entwickelte Studium fundamentale vermittelt allen Studierenden reflexive, kommunikative und künstlerische Kompetenzen. In vielen deutschen Hochschulrankings belegen UWH-Studiengänge Spitzenplätze (z.B. Platz 1 Spiegel-Ranking 2004 Medizin, Karriere-Ranking 2005 Volkswirtschaft).

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