(openPR) Am vergangenen Sonntag fand das fünfte Konzert der Reihe „Heilhaus meets Furore“ im Mehrgenerationenhaus Heilhaus in Rothenditmold statt. Die künstlerischen Leiterinnen der Konzertreihe Barbara Gabler und Regine von Lühmann hatten dieses Mal ein außerordentliches Programm unter dem Titel „Vorhang auf für Oper und Konzert“ auf die Beine gestellt.
Der erste Teil setzte sich aus dem Concerto in F-Dur für Fagott (Solo: Klaus-Dieter Ammerbach) und Streicher von Antonio Vivaldi und Wolfgang Amadeus Mozarts Konzert in A für Klavier (Solo: Kristina Šzibenik) und Orchester zusammen. Ein Kammerensemble begleitete souverän und den räumlichen Verhältnissen akustisch angepasst die beiden Solisten. Sein vielseitiges Können und Einfühlungsvermögen zeigte es an diesem Abend im zweiten Teil des Konzertes, der eine beeindruckende und humorvolle Begegnung mit der Märchenoper „Gänseliesel“ der Kasseler Komponistin Luise Greger (1862–1944) bot. In diesem Jahr wird ihr 150. Geburtstag gefeiert. Barbara Gabler instrumentierte zusammen mit Regine von Lühmann auszugsweise die nur im Klavierauszug überlieferte Oper. Die vielbeachtete Uraufführung des Werkes fand bereits am 10. Dezember 1934 am Stadttheater Baden-Baden statt.
Für die Kasseler Aufführung überarbeitete nun Klaus Schützmannsky das Libretto und ersann eine mit wenigen Mitteln überaus gelungene Inszenierung der in Vergessenheit geratenen „Gänseliesel“. Barbara Gabler ließ die mit großer Begeisterung und Intensität agierenden Laiensängerinnen und -sänger in die Rollen der Elfen und Waldgeister schlüpfen. Diese belebten den Traum der von der erst 18-jährigen Orthey Stoll überzeugend gespielten Gänsemagd.
Das Gesehene und Gehörte empfiehlt sich zur Wiederholung und Komplettaufführung des Werkes. Es hat das Potential, künftig an die Stelle der altbekannten und zu Weihnachten in deutschen Opernhäusern üblichen Oper „Hänsel und Gretel“ zu treten.
Unter der Leitung von Kristina Šzibenik spielten: Rüdiger Spuck – Violine, Madalina Bruhn – Violine, Gisela Bender – Viola, Barbara Gabler – Violoncello u. Klavier, Regine von Lühmann – Kontrabass, Ina Biesewig – Flöte, Wolfram Boder – Klarinette, Klaus-Dieter Ammerbach – Fagott.