(openPR) Lernen ist definiert als den langfristigen und dauerhaften Neuerwerb bzw. die Veränderung von Verhaltensweisen in den psycho-motorischen, kognitiven sowie affektiven Lernzielbereichen. Dies bedeutet die Erweiterung bewegungstechnischer Fertigkeiten, geistiger Fähigkeiten sowie des Verständnisses für Tugenden und Sozialverhalten. Demnach gibt es drei Bereiche, die durch Lernen beansprucht werden können.
Werte und Kampfkunstunterricht im Wandel der Zeit
Schon der traditionelle Kampfkunst-Unterricht ging über die sportlichen Aspekte des Lernens hinaus und stand zudem für die Vermittlung von Werten wie Respekt und Disziplin. Aber wie erfolgte das Erlernen von Tugenden wie z.B. Disziplin durch Kampfkunst-Unterricht? Meist wurde dies durch stilles Gehorsam vermeintlich gelehrt. Der Schüler hielt still. Aber warum? Aufgrund des Verständnisses von Disziplin oder aus Angst vor dem Kampfkunst-Meister?
Der Lauf der Zeit brachte einen Wertewandel: Elisabeth Noelle-Neumann (1916 - 2010) vom Institut für Demoskopie in Allensbach stellte ein Vordringen von Selbstentfaltungswerten auf Kosten „preußischer Tugenden“ wie Fleiß, Pflichtbewusstsein oder Gottesfurcht fest. Legte die Gesellschaft ihren Fokus früher auf Ordnungsliebe und Gehorsamkeit, so wünscht man sich heute selbstständige und starke Kinder. Dieser Wandel in unserer Gesellschaft sollte in einem guten und modernen Kampfkunst-Unterricht widergespiegelt werden.
Traditionelle wie auch moderne Werte können erhalten bleiben und schließen sich nicht gegenseitig aus, lediglich die Art der Vermittlung hat sich verändert: Respekt erlernen die heutigen Kampfkunst-Schüler nicht mehr allein durch stille und pflichtergebene Folgsamkeit, sondern über die Kommunikation und Interaktion mit dem Lehrer.
Die Kampfkunst-Dienstleistung vollzieht in Deutschland einen Wandel. Moderne professionelle Schulen etablieren sich und haben ihren Fokus auf die Entwicklung von Charakterstärke gesetzt, sinngemäß dem Motto „Mehr als Treten und Schlagen“.
Die moderne Kampfkunstschule beschäftigt sich mehr und mehr mit der Didaktik (= Theorie des Unterrichtens) und hat sich das Ziel gesetzt, aus Kindern selbstbewusste Persönlichkeiten zu machen.
Didaktische Prinzipien sind für moderne Kampfkunst-Meister kene Fremdbegriffe mehr. Sie bewahren die Fasslichkeit und gehen individuell auf jeden Schüler ein.
Fasslichkeit
Der Unterricht sollte für jedes Kind verständlich und umsetzbar sein. Unter- wie auch Überforderungen sind zu vermeiden – dabei ist es wichtig, auch die individuellen Voraussetzungen eines jeden Kindes, wie Intellekt oder Tagesform, zu berücksichtigen.
Individualisierung
Jeder Schüler ist ein Individuum für sich, d.h. es bringt individuelle Fähigkeiten, eigenes Vorwissen und Interesse mit. Der Unterricht sollte darauf abgestimmt sein und jedes Kind als eigene Persönlichkeit betrachten und fördern.
Motivation
Motivierte Kinder bleiben in allen Lernphasen mit aktivem Interesse dabei. Ständiges Kritisieren ist in dieser Hinsicht nicht förderlich, schnell verliert der Schüler den Spaß, das Interesse und damit die Motivation, dem Unterricht zu folgen. Mit Hilfe von Methodiken wie „Loben – Kritisieren – Loben“ werden Lerninhalte vermittelt und Fehler korrigiert, während gleichzeitig auch das Selbstbewusstsein gestärkt wird.
Mohammed Ince, Inhaber der Hyper Kampfkunstschule in Reutlingen (www.kampfsport-reutlingen.de), bringt es auf den Punkt:
„Wir sehen in jedem Schüler ein sehr großes Potenzial eine starke Persönlichkeit zu werden. Der moderne Unterricht vermittelt Charakterstärke, Sicherheit, Selbstvertrauen und Sozialkompetenzen. Das ist Kung-Fu.“











