(openPR) Düsseldorf, 12.10.05: Was tun, wenn das eigene Kind sich eine Schönheitsoperation wünscht? Die Deutsche Stiftung für Gesundheitsinformation (DSGI) empfiehlt, wie Eltern reagieren und worauf sie achten sollten. Denn oftmals handelt es sich nicht um ein körperliches, sondern um ein psychisches Problem.
Dysmorphophobie oder auch Schönheitshypochondrie lautet die Bezeichnung für den krankhaften Hässlichkeitswahn. Wer unter diesem bei uns noch wenig bekannten Phänomen leidet, konzentriert seine Aufmerksamkeit auf vermeintliche Defekte wie dicke Oberschenkel oder einen zu kleinen Busen. Mängel, die Außenstehende kaum oder gar nicht erkennen. Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (DGKJP) trifft die Krankheit vor allem Jugendliche zwischen 14 und 20 Jahren. Viele der Betroffenen sehen die Lösung ihres Problems in einem operativen Eingriff.
Interesse an Schönheitsoperationen bei Jugendlichen besonders hoch
Neusten Umfragen zufolge stoßen Schönheitsoperationen in Deutschland auf immer größere Resonanz. Besonders auch unter den Dsymorphophobie gefährdeten 14 bis 20-jährigen. Genaue Zahlen bezüglich der tatsächlichen Eingriffe bei Jugendlichen gibt es nicht, die Statistiken führender Fachvereinigungen über den Anteil der unter 20-jährigen gehen von bis zu zehn Prozent aus. Experten raten bei psychischen Erkrankungen allerdings von Operationen ab. „Bei Dysmorphophobie verschiebt sich die Aufmerksamkeit nach einer Operation oftmals auf ein anderes Körperteil oder die Ergebnisse werden als nicht zufriedenstellend erlebt“, so Prof. Dr. Albert K. Hofmann, ärztlicher Leiter der Klinik Rosengasse in Ulm und Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der DSGI. Auffälligkeiten wie selbstgewählte soziale Isolation, Lustlosigkeit, häufiges Betrachten im Spiegel oder das Verstecken des eigenen Körpers in dicker Kleidung können Symptome sein. „In einem solchen Fall sollten die Eltern das intensive Gespräch mit ihren Kindern suchen und einen Psychologen oder Psychotherapeuten zu Rate ziehen“, rät Dr. Annette Kotzur, Fachärztin für Plastische Chirurgie an der Stuttgarter Sophienklinik und ebenfalls Mitglied des DSGI-Beirats.
Spätfolgen bedenken
Doch nicht immer handelt es sich um Dysmorphophobie, wenn sich Jugendliche einer Schönheitsoperation unterziehen möchten. Auslöser können auch tatsächliche Makel wie etwa abstehende Ohren sein, aufgrund dessen Klassenkameraden das Kind triezen. Hier kann die ästhetisch-plastische Chirurgie durchaus helfen. Bei Jugendlichen unter 18 Jahren allerdings nicht ohne die Einwilligung der Eltern. In einem ausführlichen Beratungsgespräch muss der Chirurg vorher versuchen, die Ursachen für den Operationswunsch zu ergründen.
Eltern sollten darauf ebenso achten wie auf eine fundierte Aufklärung über mögliche Risiken und langfristige Folgen einer Schönheitsoperation. „Nur unseriöse Ärzte versuchen, ihre Patienten zu einem Eingriff zu drängen“, warnt Heiner Kirchkamp von der DSGI. Zumal Jugendliche bei ästhetischen Eingriffen besonderen Risiken unterliegen. So wachsen durch Operationen entstandene Narben mit dem sich verändernden Körper mit. Auch gilt es langfristige Aspekte wie einen späteren Kinderwunsch zu berücksichtigen, da zum Beispiel Brustoperationen unter Umständen die Stillfähigkeit beeinflussen. „Generell sollten Chirurgen sowie Eltern darauf aufmerksam machen, dass sich der jugendliche Körper ohnehin noch verändert und eventuelle Problemzonen verschwinden“, so Hofmann. Interessierte erhalten unter www.dsgi.org kostenlos Kontakt zu den Experten der Stiftung.
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Pressekontakt: Sebastian Luig, excognito Agentur für Public Relations,









