(openPR) Koblenz - Führungsunterstützung in multinationalen Operationen lautete das Thema einer internationalen Fachtagung in der Koblenzer Rhein-Mosel Halle. Eingeladen hatten das Anwenderforum für Fernmeldetechnik, Computer, Elektronik und Automatisierung, kurz AFCEA Bonn e.V. und das Bundesamt für Informationsmanagement und Informationstechnik der Bundeswehr (IT-AmtBw) unter der Schirmherrschaft des Oberbürgermeisters der Stadt Koblenz. Rund 360 Fachleute aus Bundeswehr, Industrie und Verwaltung diskutierten vor dem Hintergrund aktueller Einsatzerfahrungen die Rolle der Informationstechnik bei Einsätzen von Streitkräften. Vorträge hochrangiger Vertreter aus der NATO und verbündeten Nationen verliehen der Veranstaltung einen internationalen Charakter.
Für AFCEA wie auch für das IT-AmtBw und die Stadt Koblenz sei diese Informationsveranstaltung ein weiterer wichtiger Meilenstein in der gemeinsamen Arbeit, Stadt und umliegende Region zu einem IT-Standort, zur IT.Stadt Koblenz, weiter auszubauen, so der Präsident des IT-AmtBw, Wolfgang Stolp. Die zweitägige internationale Veranstaltung trage auch dazu bei, die Stadt Koblenz als IT.Stadt und Veranstaltungsort für hochrangige Tagungen wie diese zu fördern, so Stolp weiter. Von der militärischen Tradition des Standorts schlug er die Brücke zu den Herausforderungen für die Streitkräfte im Informationszeitalter. Ziel sei es, mit dem IT-System der Bundeswehr die Voraussetzungen für den Erfolg der Streitkräfte im Einsatz zu schaffen. Bessere und schnellere Informationsversorgung trage auch dazu bei, Gefahren abzuwenden, damit unsere Soldaten nicht nur erfolgreich sind, sondern auch gesund aus den Einsätzen zurückkehren. Mit der Veranstaltung solle die Diskussion mit den „Kunden“, den Streitkräften, angestoßen wie auch die gewerbliche Wirtschaft eingebunden werden.
Der Vorsitzende AFCEA Bonn e.V., Eberhard Müller-von der Bank, dankte in seinem Grußwort dem Schirmherrn der Veranstaltung, Oberbürgermeister Dr. Eberhard Schulte-Wissermann, für sein persönliches Engagement. Die AFCEA komme gerne nach Koblenz. Die Stadt, das IT-AmtBw und die AFCEA hätten gemeinsame Interessen und viele gemeinsame Themen. Der gefüllte Rathaussaal der AFCEA-Abendveranstaltung des letzten Jahres, wie auch die große Resonanz der aktuellen Tagung, zeige das Interesse an solchen Veranstaltungen.
Im Auftaktvortrag forderte Generalleutnant Karl-Heinz Lather, stellvertretender Kommandeur des NATO Land Component Command Heidelberg, sich von nationalen Einzelsystemen zu lösen. Die Erfahrung aus dem Einsatz der NATO auf dem Balkan zeigten, dass im Rahmen moderner Führungsunterstützung erhebliche Informationsmengen ausgetauscht werden. Zu verarbeitende Informationen seien teilweise so zeitkritisch, dass bei Verzögerungen in der Übertragung die Gefahr eines Scheiterns des Auftrages oder politischer Blamage bestehe. Die Herausforderung heute liege daher darin, herkömmliche NATO-Systeme wie auch neu einzuführende Systeme innerhalb der NATO Eingreifkräfte zu integrieren.
Zur Unterstützung der Führung im Einsatz komme es auf einen kooperativen Ansatz von Industrie und Militär in Bezug auf Design, Entwicklung, Ausbildung und Nutzung von Systemen zur Führungsunterstützung und von Informations- und Kommunikationssystemen an.
Den zweiten Veranstaltungstag eröffnete unter dem Motto: „We do IT“ der Oberbürgermeister Dr. Eberhard Schulte-Wissermann und bedankte sich bei Brigadegeneral a.D. Reimar Scherz, der über den Initiativkreis IT.Stadt Koblenz den Kontakt zwischen Stadt, IT-AmtBw und AFCEA hergestellt habe. Er skizzierte die Entwicklung von Koblenz zur IT.Stadt und spannte dabei den Bogen von den rund 5.000 Beschäftigten des IT- und Multimediabereichs in Koblenz über die Bedeutung der Universität mit den fünf Instituten des Fachbereichs Informatik und der Fachhochschule mit dem Fachbereich Elektro- und Informationstechnik sowie die erfolgreiche Arbeit des Initiativkreis IT.Stadt Koblenz und die geplante Verlagerung des Technologiezentrums in die unmittelbare Nähe zur Universität bis hin zum Thema Koblenz und Militär.
Abgerundet und ergänzt wurden die sachlichen Informationen der 15 Fachvorträge der beiden Veranstaltungstage durch die Diskussionen und Gespräche im Forum der Tagung. Zum Abschluss betonte der Vizepräsident des IT-AmtBw, Oberst Klaus F. Veit, die große Bandbreite der Beiträge der beiden Tage. Multinationale Forderungen aus Sicht der NATO und EU, nationale Forderungen von Heer, Luftwaffe und Marine sowie technische Lösungsansätze nationaler wie auch internationaler Industrievertreter lieferten Anregungen und Vorschläge, die nun auszuwerten seien und in die Projektarbeit einfließen würden. Veit wie auch der Vorsitzende AFCEA versicherten, die erfolgreiche Zusammenarbeit und Veranstaltungsreihe auch im nächsten Jahr fortzuführen.
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