(openPR) Was hellblaue Wände und knallrote Möbel über Praxisinhaber verraten
- Psychologie der Farben für Zielgruppenansprache nutzen
- Satte Farben wirken teuer, Pastelliges entspannt
- Harmonie ist für Gestaltung oberstes Gebot
Berlin (dentcollege/10.06.2011) „Zahnärzte sollten sich deutlich mehr Gedanken über die Farbgestaltung ihrer Praxis machen als bisher“, sagt Kerstin Schulz von DENTCOLLEGE, der Marketing- und PR-Beratung für Zahnärzte. Schulz beobachtet seit Jahren, wie sich das Design von Zahnarztpraxen entwickelt, und wünscht sich gerade in Sachen Farbwahl eine bessere Zielgruppenansprache. Ihrer Meinung nach orientieren sich viele Zahnärzte zu sehr am eigenen Geschmack. Als die PR-Frau in einem Seminar zum Thema Wohlfühlpraxis die anwesenden Zahnärzte bat, Farben für ihre imaginäre neue Praxis auszusuchen, dominierten Grün- und Brauntöne, jeweils kombiniert mit weiß. Im 2010 erschienenen „Handbuch Arztpraxen“ fallen bei den dort vorgestellten neuen Arzt- und Zahnarztpraxen ähnliche Gestaltungsvarianten auf. Wer dagegen Farbe bekennen will, lässt sich schnell von kunstvollen Designideen verleiten und vernachlässigt mitunter, was der Patientenzielgruppe angemessen wäre. Wie sonst kommt man auf eine Kinderzahnarztpraxis in kühlen Blau- und Grautönen? Und warum entscheidet sich ein Internist für leuchtend rote Möbel? „Die Psychologie der Farben wird eher ignoriert, als dass man sie sich zunutze macht“, stellt Schulz fest und warnt: „Die Farbwahl für eine Praxis spricht Bände!“
Was genau sie aussagt, lässt sich jetzt in Worte fassen. Mit dem gerade erschienenen Farbwörterbuch unter Federführung von Prof. Axel Venn, einem international renommierten Farbexperten. Venn verbindet tausende Farbnuancen mit 360 konkreten Begriffen. Wir wissen nun, wie „teuer“ aussieht, was „improvisiert“ wirkt und was als „angenehm“ empfunden wird. „An diesen wissenschaftlich fundierten Aussagen kommt künftig niemand mehr vorbei, der Praxisgestaltung erfolgsorientiert betreibt“, meint Kerstin Schulz. Für die PR-Frau ist Praxisdesign ohnehin ein wesentliches Element des PR-Konzeptes und der Griff in den richtigen Farbtopf bares Geld wert. Bestimmte Farbkombinationen funktionieren aus ihrer Sicht nicht für jede Zielgruppe. Blau und Grau beispielsweise, die der Psychologe und Marketingexperte Hans-Georg Häusel u. a. den Begriffen Disziplin, Hygiene und Fleiß zuordnet, passen für Schulz so gar nicht in eine Kinderzahnarztpraxis. Im Farbwörterbuch stehen sie für Weltoffenheit. Das ist nicht zwangsläufig ein Gegensatz zur kindlichen Neugier. Wo aber bleiben Spaß und Abwechslung im Wartezimmer (eher sonnengelb)? Woher den Mut nehmen (eher rot), auf den Zahnarztstuhl zu klettern, und wie gleichzeitig Fürsorge spüren (Grüntöne), wenn's ein bisschen wehtut?
„Farben wirken grundsätzlich auch im Kontext von Licht und Raum“, so PR-Frau Schulz. Die Kunst besteht darin, die unterschiedlichen Bereiche der Praxis jeweils so zu gestalten, dass Raumfunktion und Raumgefühl ausgewogen sind. Farben sollen dabei unterstützen, keineswegs ein Eigenleben führen. Kerstin Schulz ist überzeugt, dass in diesem Zusammenhang viele Details das Ganze machen. Behandlungsstühle und -möbel, Bilder und Pflanzen, selbst die Praxiskleidung müssen aufeinander abgestimmt sein, um die Wahrnehmung der Patienten zielgerichtet zu steuern. Dafür lohnt es sich, verschiedene Perspektiven einzunehmen. Schließlich soll niemand eine neue Praxis altmodisch finden oder gar unfreundlich (Brauntöne). Weiterführende Informationen unter www.dentcollege.de.