(openPR) Stuttgart (ACE) 23. März 2011 – Wer sich nach der Umstellung auf die Sommerzeit (diesen Samstag / Sonntag, 2.00 Uhr) in den Straßenverkehr begibt, ist einem höheren Unfallrisiko ausgesetzt. In den vergangenen fünf Jahren jedenfalls stieg die Zahl der Verkehrsunfälle mit Toten und Verletzten jeweils im ersten Monat nach der Zeitumstellung. Der Anstieg betrug bundesweit bis zu 29 Prozent (2009); im vergangenen Jahr (2010) passierten im fraglichen Zeitraum 24.751 Verkehrsunfälle mit Personenschaden, das waren 21 Prozent mehr. Darauf machte der ACE Auto Club Europa am Mittwoch in Stuttgart aufmerksam. Für seine Studie wertete der Club die vom Statistischen Bundesamt (destatis) ermittelten Unfallzahlen der vergangenen fünf Jahre aus und betrachtete dabei die Ergebnisse in den aufeinanderfolgenden Monaten März und April.
Einen Grund für die Unfallhäufung in dieser Zeit sieht der ACE unter anderem in den Folgen der verbreiteten Frühjahrsmüdigkeit. Auch die Verkehrsmittelwahl könne mit der Unfallzunahme etwas zu tun haben, sie ändere sich; denn viele Menschen stiegen jetzt wieder aufs Fahrrad oder seien mit dem Motorrad unterwegs, was bei Unfällen das Verletzungsrisiko steigen lasse.
Bei der im Frühling verbreiteten Schläfrigkeit handelt es sich laut ACE um keine Krankheit. Vielmehr koste die Umstellung auf wärmere Temperaturen den menschlichen Organismus viel Kraft. Erweiterte Blutgefäße und fallender Blutdruck führten dann zu Schwindelgefühl, verlangsamten Reaktionen und Unachtsamkeit. Das geringste Problem sei, wenn es deshalb zu kleinen Startverzögerungen an der Ampel komme. Als viel gefährlicher gelten „echte Aussetzer“; sie kündigten sich häufig durch ständig wiederkehrende Gähn-Attacken an.
Am Tag nach der Zeitumstellung passieren erfahrungsgemäß acht Prozent mehr Straßenverkehrsunfälle als sonst, zitiert der ACE aus den Ergebnissen der medizinischen Schlafforschung.
Um wenigstens Terminverwirrungen zu vermeiden, empfiehlt der Club, die Auto-Uhr schon beim Einparken am Samstagabend vorzustellen. Die Verkehrssicherheitsexperten des ACE raten außerdem, bereits bei den ersten Anzeichen von Schlappheit Pausen einzulegen. Keinesfalls sollten sich Kraftfahrer mit einem „Schlaf-Defizit im Gepäck“ hinters Steuer setzen.
Umsicht trotz ungebremster Triebe
Um gegen Leistungstiefs wirksam vorzubeugen, seien eine vitaminreiche Ernährung und viel Bewegung an der frischen Luft wichtig. Zu den Kernpunkten eines Fitnessprogramms für Autofahrer gehören laut ACE vor allem aber regelmäßige „Bewegungs-Pausen“. Müde Autofahrer sollten also nicht im Fahrzeug sitzen bleiben, sondern Gymnastik im Freien treiben. Das rege den Kreislauf an.
Junge Leute haben laut ACE auf diesem Gebiet die wenigsten Probleme. Deren eher ungebremster Fahrstil werde möglicherweise durch triebhafte Frühlingsgefühle hervorgerufen.
So oder so lautet die Botschaft des ACE, nach der Zeitumstellung besonders umsichtig unterwegs zu sein.
Laut ACE passieren die meisten Verkehrsunfälle in den Sommermonaten Juni und August, die wenigsten im Monat Februar.
Dazu ACE-Infografik zum Download unter www.ace-online.de/grafiken