(openPR) Mit „Datendiebstahl und Datenspionage im Unternehmen“ stand ein brisantes und aktuelles Thema am 1. Februar im Mittelpunkt des ersten Netzwerkabends von BonnSoir im Jahr 2011.
Zahlreiche mittelständische Unternehmer und Führungskräfte waren der Einladung in das Fraunhofer Forschungsinstitut für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie FKIE in Wachtberg gefolgt. Der Leiter des FKIE und Professor für Praktische Informatik an der Universität Bonn, Dr. Peter Martini, gab mit einem Kurzvortrag erste Impulse und Handlungsempfehlungen zum Thema. Nach seiner Einschätzung sind komplexe IT-Systeme verwundbar, Maßnahmen zu deren Schutz daher unverzichtbar. Dies gelte insbesondere auch für mittelständische Unternehmen, da hier das Problembewusstsein für Datensicherheit noch nicht so ausgeprägt ist wie in Großunternehmen. Da aber kein Schutz hundertprozentig sicher ist, muss auch für eine gute Resilienz, d.h. ein Konzept für die Schadensbegrenzung bei einem Angriff auf das IT-System Vorsorge getragen werden. Wichtige Führungsaufgabe sei es zu entscheiden, welche Daten wie schützenswert sind und danach gezielt seine IT-Struktur auszurichten. Daneben sollte in jedem Einzelfall überlegt werden, welche Systeme im Unternehmen wirklich von Nöten sind, wer Zugang zu welchem System braucht, um so den Sicherheitsaufwand so gering wie möglich zu halten.
Unterstützt wurden seine Thesen durch den Überraschungsgast des Abends, Hauptkommissar Stefan Becker vom Bund Deutscher Kriminalbeamter. Als IT-Fachberater der Bundesvorstands und langjährig tätiger Ermittler im Bereich Computerkriminalität ist er sich sicher: „Datensicherheit in Unternehmen ist ein ständiger Prozess und muss heute ganzheitlich betrachtet werden.“ Anhand anschaulicher Beispiele aus seiner Berufspraxis erläuterte er den anwesenden Unternehmerinnen und Unternehmern die wichtigsten Gefahrenquellen, beispielsweise nachlässige Sicherheitsstandards, Leichtgläubigkeit und Unerfahrenheit der Beschäftigten und fehlende Handlungsanweisungen zum Thema IT-Sicherheit für alle Unternehmensbereiche. Dabei betonte Becker, dass insbesondere der Faktor „Mensch“ nicht zu unterschätzen sei: „Sicherheit lässt sich nicht nur über hohe Sicherheitsstandards erreichen. Die Zufriedenheit und Identifikation der Mitarbeiter mit dem Unternehmen ist ebenso wichtig.“
Die anschließende angeregte Diskussion mit dem Publikum und Moderator Amiaz Habtu zeigte, wie umfangreich das Thema Datensicherheit für Unternehmen ist. Die Fragen an die Referenten reichten vom Umgang mit Smartphones, den Gefahren von sozialen Netzwerken bis hin zur Funktion von Botnetzen und Verschlüsselungstechnologien.
„Wir konnten zeigen, dass das Problem Datendiebstahl sich nicht auf Großunternehmen und Regierungen beschränkt, sondern auch im Mittelstand Beachtung finden muss. Damit haben wir unser Ziel erreicht und freuen uns über einen erfolgreichen Start von BonnSoir im Jahr 2011.“ fasst Stephan Schwan, Vorsitzender des Netzwerkes BonnSoir und Geschäftsführer der PROJEKTSERVICE Schwan GmbH, das Resümee der Veranstalter zusammen.











