(openPR) Eine Großveranstaltung wird zeitig und gründlich vorgeplant, daher sind die Besucher von großen Festivals oder Festen in der Regel auch sicher. Was es bei einer Großveranstaltung alles zu beachten gilt, erklärt Barny Sancakli, Chef der Firma SHS Sicherheit & Service aus Ulm, die seit Jahren die größten Musikfestivals in Deutschland, Österreich und der Schweiz betreut.
Wochen vor dem Event treffen sich Vertreter von Stadt, Polizei, Feuerwehr, der Rettungsdienste, aber auch des Regionalverkehrs und der Bahn zur Vorplanung bei großen Veranstaltungen. Hinzu kommen auch die Fachleute aus den Bereichen Müll und sogar Wasser, weil „wir zum Beispiel beim Southside Festival vor Jahren tatsächlich einmal Wassernotstand hatten“. Gemeinsam werde das Sicherheitskonzept, das immer sehr individuell auf jedes Event zugeschnitten sein muss, erstellt, erklärt Barny Sancakli, Geschäftsführer der Firma SHS Sicherheit & Service aus Ulm.
Ein Sicherheitskonzept beinhalte die Verantwortlichkeiten, Notfallpläne, beispielsweise bei Unwetter oder Evakuierungen, Meldelinien, Pläne für Flucht- und Rettungswege, Kommunikationswege, Notfallnummern und Sammelplätze.
„Es muss wirklich alles durchgeplant und besprochen werden“, so Sancakli. Wichtig bei Großveranstaltungen sei, dass alle Bereiche genau geplant sind. Die erwartete Besucherzahl lasse sich normalerweise sehr genau durch den Ticketvorverkauf bestimmen.
Barny Sancakli: „Rettungswege müssen ins Freie zu öffentlichen Verkehrsflächen führen und pro 600 Besucher 1,20 Meter betragen“. Die Fluchtwege dürfen sich in der Breite auch nicht verringern, so dass ein Flaschenhals entsteht. Auch müssen mehrere und große Fluchtwege vorbereitet sein.
Die Gitterzäune an den neuralgischen Punkten werden von seiner Firma nur mit Kabelbinder fixiert, so dass sie im Notfall sehr schnell als Fluchtwege geöffnet werden könnten, erklärt der Chef der Ulmer Sicherheitsfirma mit rund 200 Mitarbeitern, die den Sommer über auf zahlreichen Festivals wie Rock am Ring, Southside, Hurricane, Chiemsee Reggae Summer, Sonnenrot, Rock am See, Frequency (A) oder Greenfield (CH) sowie auf großen Stadtfesten wie z.B. Ulm, Ravensburg und Friedrichshafen vertreten sind.
In Ulm sind in der vergangenen Woche am Schwörmontag im Laufe des Abends rund 30 000 (im Durchlauf) zum Teil sehr junge Fans auf dem engen Münsterplatz zusammen gekommen, um Party zu machen.
„Der Platz ist keine Sackgasse, denn es gibt genügend Fluchtwege“, versichert der Sicherheitschef.
Auf seine Veranlassung hin wurden in diesem Jahr erstmals Gastronomiestände vor dem Festgelände nicht genehmigt, weil es in den vergangenen Jahren dichtes Gedränge vor den Eingängen gab. „Das hat nicht jedem geschmeckt“, berichtet Sancakli. Am Ende seien aber auch die Gastronomen mit der Entscheidung einverstanden gewesen. „Die Sicherheit der Besucher steht bei uns an oberster Stelle“, betont der Fachmann.
Entscheidend sei eine gute Kommunikation der Verantwortlichen. Vertreter von SHS, des Ordnungsamts, von Polizei und Feuerwehr verfolgten permanent vom Dach des Stadthauses aus die Entwicklung auf dem Münsterplatz. „Hier wurde entschieden, wann der Münsterplatz gesperrt oder wieder aufgemacht wird“. An den wichtigen Punkten auf dem Gelände seien stets erfahrene Fachleute seines Unternehmens postiert, „die auch selbst schnell entscheiden können“. Außerdem stünden die Sicherheitskräfte per Funk ständig untereinander in Kontakt. Barny Sancakli: „So ist garantiert, dass man schnell reagieren kann.“
Ein Notfall, wie jetzt bei der Love Parade in Duisburg sei ihm und seinem Team glücklicherweise noch nie passiert, erklärt Sancakli, der für die IHK auch im Prüfungsausschuss der Sachkundeprüfung in Baden-Württemberg tätig ist.
Allerdings hatte das Sicherheitsunternehmen dramatische Minuten bei ‚Rock am See“ 2003 zu überstehen, als beim Auftritt der Hauptgruppe „Metallica“, ein Gitter vor der Bühne dem Druck der Fans der Menge nachgab. Die SHS-Mitarbeiter stemmten sich dagegen und verhinderten so, dass die ersten Zuschauer wegen des Drucks von hinten hinfielen. Es bestand die Gefahr, dass sie von anderen Zuschauern niedergetrampelt werden. Die Band „Metallica“ hatte die bedrohliche Situation erkannt, das Konzert sofort unterbrochen und die Fans aufgefordert, ein paar Schritte zurückzugehen.
Grundsätzlich, so versichert Barny Sancakli, seien heutzutage die großen Festivals, auch aufgrund der Versammlungsstätten- Verordnung, sehr genau geplant. „Die Besucher können in der Regel unbesorgt feiern“, betont der erfahrene Sicherheitsmann aus Ulm.









