(openPR) Effiziente und umweltschonende Technik senkt den Wasser-verbrauch und erhöht die Sicherheit in den Arenen
Frankfurt, 24. Juni 2010 – „Ke nako – Es wird Zeit“: Vier Jahre nach der erfolgreichen Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland blicken derzeit Millionen Fans aus aller Welt auf das Turnier in Südafrika. Vier Wochen lang wird das größte Sportereignis der Welt sein Publikum in Atem halten. Auch die Architektur der Stadien wird im Blickpunkt ste-hen. Was jedoch nur die wenigsten wissen: Hinter den schmucken Fassaden versteckt sich ebenfalls ein Wunderwerk der Technik. Allein die sanitäre Versorgung zehntausender Zuschauer ist eine gewaltige Herausforderung an die technische Ausstattung moderner Fußball-Arenen, wie die VDMA-Initiative Blue Responsibility betont.
Fußballverbände setzen Standards
Die internationalen Fußballverbände geben beim Stadionbau feste Rah-menbedingungen vor. Mit seinem Umweltprogramm Green GoalÒ definiert der Fußball-Weltverband FIFA seit einigen Jahren bestimmte ökologische Mindestanforderungen für WM-Stadien. Diese Kriterien werden in Deutsch-land ergänzt um die technischen Standards in den Lizenzierungsbedingun-gen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und der Deutschen Fußball Liga (DFL). Ein umfangreiches Regelwerk also, das die Qualität der Stadien in puncto technischer Ausstattung sicherstellt. So gehören die für die Welt-meisterschaftsendrunde 2006 in Deutschland erbauten oder renovierten Stadien zu den modernsten weltweit – nicht zuletzt im Bereich der Sanitär-technik.
280.000 Vollbäder bis zum WM-Titel
Im Rahmen einer Großveranstaltung fließen enorme Wassermengen durch die Leitungen einer Fußball-Arena. So betrug der gesamte Wasserbedarf der Stadien während der letzten Fußball-WM in Deutschland circa 42 Milli-onen Liter. „Dies entspricht dem Inhalt von etwa 280.000 Vollbädern“, wie Sanitärexperte Wolfgang Burchard, einer der Sprecher der Initiative Blue Responsibility, erläutert. Allein an einem durchschnittlichen Bundesliga-Wochenende mit einem Gesamtbesuch von rund 500.000 Zuschauern in den neun Stadien werden 1,25 Millionen Liter Wasser verbraucht. Damit lassen sich rund 30 große Tanklastzüge füllen.
Kilometerlange Rohrnetze für die Versorgung
Um jeden Bereich eines Stadions mit der nötigen Wassermenge zu versor-gen ist deshalb ein weitverzweigtes Netz von Trinkwasserleitungen vonnö-ten. „Allein im Bauch des Münchener Fußball-Tempels versteckt sich ein Rohrnetz aus Edelstahl mit einer Gesamtlänge von rund 8.000 Metern“, weiß Dirk Gellisch, Vertreter der Initiative Blue Responsibility. Dabei sind Langlebigkeit, Hochwertigkeit und Hygieneerhalt bei gleichzeitig wirtschaft-licher Verarbeitung die wichtigsten Aspekte in der Planung der technischen Gebäudeausstattung.
Spitzenverbrauch als besondere Herausforderung
Elementare Aufgaben für Architekten und Ingenieure sind vor allem die effiziente Steuerung des Wassereinsatzes sowie die Sicherung der Trink-wasserqualität. Insbesondere die hohe Spitzenlast vor und nach dem Spiel sowie in der Halbzeitpause gilt es zu bewältigen, ohne dabei die Dimensio-nen der Trinkwasserinstallationen zu groß auszulegen. Die deutsche Sani-tärindustrie schafft hier durch den Einsatz von elektronisch gesteuerten Wassermanagementsystemen gezielt Abhilfe. Diese reduzieren nicht nur automatisch die Fließzeit des Wassers und verringern so die durchlaufende Wassermenge, sondern lösen auch regelmäßige Hygienespülungen aus, welche die Sauberkeit des Wassers garantieren. Möglich wird dies durch Elektronikmodule, die über standardisierte Datentechnologie kommunizie-ren.
Grauwasser senkt den Verbrauch von Waschbecken und Toiletten
Sanitäre Einrichtungen verbrauchen neben der Spielfeldbewässerung den Löwenanteil des Wassers in einem Fußballstadion. So verschlingt allein die Nutzung von Waschbecken und Toiletten in einer Arena mit 50.000 Plätzen im Jahr etwa 6.000 Kubikmeter des blauen Goldes. Das entspricht umge-rechnet der Wassermenge von drei olympischen Schwimmstadien. Die Verwendung moderner Spülsysteme sowie die Nutzung von Regen- und Grauwasser stellen hier nachhaltige und umweltfreundliche Alternativen dar, die zu einer verbesserten Verbrauchsbilanz beitragen können. Vor allem das aus gering verschmutztem Abwasser (Grauwasser) gewonnene Brauchwasser wird in den Sanitärräumen moderner Fußball-Arenen inzwi-schen mehr und mehr verwendet.
Sanitärräume trotzen Vandalismus – Qualität hilft!
Sanitärobjekte sind in einem Stadion stets besonderen Belastungen aus-gesetzt: eine hohe Nutzungsfrequenz und potentielle Sachbeschädigung stellen höchste Anforderungen an das Material. Größten Wert legt die deutsche Sanitärindustrie deshalb neben der Reinigungsfreundlichkeit auf die Stabilität der verwendeten Werkstoffe. Insbesondere neue Verbund- und Mineralwerkstoffe sowie spezielle Beschichtungen leisten hier wertvol-le Dienste: Sie sind nicht nur leicht einzubauen und zu pflegen sondern gleichzeitig auch robust – wichtige Eigenschaften für den Einsatz in einem Fußballstadion. Doch die Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass die Ausstattung mit hochwertigen Urinalen, Toiletten und Waschti-schen auch die Sachbeschädigung in den Sanitärräumen der Stadien im-mer weiter abnimmt. So hat beispielsweise das Stadion-Management in Gelsenkirchen seit 2001 nur eine Handvoll Sanitärobjekte ersetzen müs-sen. Ein Ergebnis, dass auch die deutsche Sanitärindustrie zu den Cham-pions zählen lässt!