(openPR) Prekäre Situation bei der Nachsorge schädelhirnverletzter Kinder
Bonn, 14. Juni 2010 - Mit 50.000 Euro hat die ZNS - Hannelore Kohl Stiftung das neu eröffnete ambulante Trainings- und Therapiezentrum des Neurologischen Rehabilitationszentrums Friedehorst bei Bremen unterstützt. Damit bekommen schwer schädelhirnverletzte Kinder im Norden Deutschlands die notwendige Hilfe zu ihrem weiteren Gesundwerden, die sie nach Akutkrankenhaus und Frührehabilitation so dringend brauchen. „Eine Unterstützung, die den Kindern in anderen Ländern Deutschlands oft fehlt, denn das Netz der oft über viele Jahre erforderlichen, multidisziplinären ambulanten Nachsorge in Deutschland hat große Löcher“, so Dr. Annegret Ritz, die Vizepräsidentin der ZNS – Hannelore Kohl Stiftung bei der Scheck-Übergabe. In den vergangenen 20 Jahren unterstützte die ZNS – Hannelore Kohl Stiftung diese Einrichtung mit mehr als 870.000 Euro.
Die Finanznot reißt immer größere Lücken ins Versorgungsnetz. „Während früher eine Therapie noch neun Monate dauerte, werden die Zeiten für eine stationäre Rehabilitation immer weiter verkürzt“, so Dr. Matthias Spranger, der ärztliche Leiter des Neurologischen Rehazentrums Friedehorst. „Eine schwierige Situation gerade für die kleinen Patienten mit Schädelhirntrauma, denn sie wachsen ohne ein fachgerechtes Training erst in ihr Risiko hinein“, so Spranger weiter. Kinder und Jugendliche brauchen über viele Jahre eine entwicklungsbegleitende Verlaufsbeobachtung einschließlich neuropsychologischer und logopädischer Begleitung. Das dazu erforderliche Netz einer strukturierten, interdisziplinären Nachsorge ist bis heute nur in Ansätzen vorhanden.
Da einzuspringen, wo sich gravierende Lücken im Versorgungssystem zeigen, ist seit der Gründung 1983 ein wesentliches Ziel der ZNS – Hannelore Kohl Stiftung. Während es in den 90ger Jahren gelang, nach bereits hervorragender Erstversorgung und Neuro-Intensiv-Behandlung die Frührehabilitation als Bindeglied zwischen Intensivstation und Rehaklinik zu etablieren, ist jetzt Langzeitrehabilitation und Nachsorge schädelhirnverletzter Kinder einer der Förderschwerpunkte der Stiftung.
270.000 Menschen erleiden jedes Jahr in Deutschland eine Schädelhirnverletzung bei Unfällen im Straßenverkehr, am Arbeitsplatz, im Haushalt, beim Spiel oder beim Sport. Knapp die Hälfte der Unfallopfer ist jünger als 25 Jahre.