(openPR) Berlin (wnorg) - Unternehmen haben in Deutschland 2009 kräftig die Ausgaben für Werbung reduziert. Noch nie sind in so kurzer Zeit die Werbeeinnahmen so rapide gesunken wie im vergangenen Jahr. Auch 2010 soll es noch keine durchgreifende Erholung auf dem Werbemarkt geben. Die Werbewirtschaft selbst prognostiziert frühestens für 2011 wieder bessere Zeiten. Einzige Ausnahme: Der Online-Werbemarkt.
Die Online-Dienste hätten bei den Werbeeinnahmen hinzugewinnen können. Die Erlöse seien um 1,3 Prozent auf 764 Millionen Euro gestiegen. In den vergangenen Jahren seien die Steigerungsraten aber kontinuierlich gesunken, sagte der Sprecher des Zentralverbandes der deutschen Werbewirtschaft (ZAW), Volker Nickel.
Insgesamt aber hat der Werbemarkt im letzten Jahr stark gelitten, denn die Unternehmen haben bei der Werbung kräftig gespart. Die Ausgaben hierfür seien um sechs Prozent auf 28,84 Milliarden Euro zurückgegangen, sagte der Präsident des ZAW, Michael Kern. Der Rückgang von 1,83 Milliarden Euro bedeute einen Rückfall auf das Niveau von 2003. Kern verdeutlichte: "Das ist eine Werberezession der neuen Dimension".
In 2009 wirkte sich nach Verbandsausgaben die Rezession besonders dramatisch auf die Netto-Einnahmen der Medienbranche aus. Nach Angaben des Zentralverbands sei ihr Anteil an den gesamten Werbeinvestitionen um 9,8 Prozent (2 Milliarden Euro) auf 18,37 Milliarden Euro gesunken. Die Netto-Werbeeinnahmen der Medien seien noch nie so stark zurückgefallen wie im Jahr 2009, sagte Volker Nickel. Die Einnahmen hätten auf dem Niveau von 1995 gelegen, so Nickel weiter.
Besonders stark seien 2009 die Netto-Werbeerlöse der Tageszeitungen zurückgegangen. Hier seien die Erlöse um 15,5 Prozent auf 3.694 Millionen Euro geschrumpft. Die Netto-Werbeeinnahmen der privaten und öffentlich-rechtlichen Fernsehsender seien um 9,8 Prozent oder 396 Millionen Euro auf 3.640 Millionen Euro gesunken. Die gesendeten Werbeminuten hätten sich jedoch lediglich um 3 Prozent auf 1,56 Millionen verringert. Dies ließe auf einen starken Rückgang der Preise schließen, sagte Kern weiter.
Für das Jahr 2010 zeigte sich der Verband verhalten optimistisch. 2010 könne man nicht mit einem durchgreifenden Aufschwung in der Branche rechnen, eine tendenzielle Aufwärtsbewegung sei aber erkennbar. Als Prognose gab Kern eine Spannbreite zwischen einem Wachstum von einem Prozent und einem Rückgang von 2,5 Prozent an. Für 2011 rechne man derzeit mit einem Wachstum von 2,0 oder 3,5 Prozent.
(mit Material von ddp)






