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Weltläden müssen sich neu positionieren

Bild: Weltläden müssen sich neu positionieren

(openPR) Experten diskutieren auf der Messe FAIR HANDELN in Stuttgart die Zukunft des Fairen Handels – ob im Weltladen oder im Discounter?


19.04.2010 Mit seinem Einstieg in den Fairen Handel vor vier Jahren hat der Discounter Lidl die Branche aufgemischt. Imagepolitur und Feigenblattpolitik warfen die etablierten Fairhandels-Unternehmen und Weltladenvertreter dem Neckarsulmer Unternehmen gestern bei einer Veranstaltung im Rahmen der Stuttgarter Messe FAIR HANDELN vor. Sie befürchten, dass Lidl mit seiner Eigenmarke die Fairhandels-Standards verwässert. „Ich habe Bedenken, dass aus ,fair‘ bald ,fair light‘ wird“, bringt es Gabriele Ludwig, die Geschäftsführerin der Weltladen Backnang GmbH auf den Punkt. „Unsere Produkte sind so fair wie die in den Weltläden, auch wenn wir nur ein begrenztes Sortiment in diesem Bereich haben“, kontert Florian Schütze von Lidl, zuständig für Gesellschaft und Umwelt. Beide nahmen an der gestrigen Podiumsdiskussion teil, in deren Mittelpunkt die Frage stand, wo denn die Zukunft des Fairen Handels liegt – im Weltladen oder im Discounter.



Es wird in Zukunft wohl beide geben, denn sie bedienen unterschiedliche Kundensegmente. Dass die Discounter mit ihren preiswerteren Fairhandels-Produkten den Weltläden die Kunden abwerben ist bislang nicht mehr als eine Vermutung, Zahlen gibt es keine. Dennoch, der Einstieg von Lidl habe so manchen Weltladenbetreiber in eine Sinnkrise gestürzt, so Thomas Hoyer, Geschäftsführer der dwp-Fairhandelsgenossenschaft Ravensburg. Um zu überleben, müsse man um die Kunden werben. „Wir müssen uns besser als bisher verkaufen und besser kommunizieren, was wir machen und wie wir es machen.“ Außerdem müssen die ideellen Werte des Fairen Handels, so die Fachleute, wieder stärker in den Vordergrund gestellt werden. Beispielsweise das Eintreten für gerechte Handelsstrukturen und die Übernahme sozialer Verantwortung auch bei uns. Dafür kann sich Hoyer sogar ein neues Siegel vorstellen, „das eine höhere Messlatte hat als das derzeitige Fair-Trade-Siegel“.

Der Blick in die Zukunft und die Neupositionierung am Markt ist für die rund 800 Weltläden in Deutschland, allein 200 davon sind in Baden-Württemberg, gleichzeitig mit einer Rückbesinnung auf ihre Wurzeln verbunden. „Vielen Weltläden ist gar nicht richtig bewusst, was sie für den Fairen Handel bedeuten“, weiß Thomas Speck, Geschäftsführer von Europas größter Fairhandels-Organisation GEPA. „Sie haben den Weg dafür bereitet, dass der Faire Handel in den Supermärkten und jetzt auch bei den Discountern angekommen ist. Sie waren die Pioniere. Die Weltläden sind hundert Prozent fair, sie sind glaubwürdig und sie sind authentisch. Das sind ihre Stärken.“ Diese gelte es für die Zukunft besser zu nutzen. An der weiteren Professionalisierung der Weltläden führt allerdings kein Weg vorbei, auch dies ist ein Stück Zukunftsaufgabe.

Dass der Graben zwischen den Weltläden und den etablierten Fairhandels-Unternehmen auf der einen Seite und Lidl auf der anderen in nächster Zeit zugeschüttet wird, ist im Moment nicht absehbar. Sowohl Hoyer als auch Speck betonten bei der gestrigen Veranstaltung, dass sie auch weiterhin keine so genannten Hard-Discounter beliefern. „Für mich hat sich bis heute auf Discounterseite zu wenig verändert als dass GEPA eine andere Position einnehmen würde“, sagt Thomas Speck, ergänzt dann aber: „Ein Lidl, der mit dem Verkauf von Fairhandels-Produkten angefangen hat, ist mir lieber als ein Lidl, der gar nichts macht.“

Veranstaltet wurde die Podiumsdiskussion von der Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ) im Rahmen der FAIR HANDELN Internationale Messe für global verantwortungsvolles und nachhaltiges Handeln auf der Stuttgarter Messe. Die Fach- und Verbrauchermesse zielt auf das Etablieren einer internationale Informations- und Kontaktbörse für global verantwortungsvolles und nachhaltiges Handeln. Die präsentiert konkrete Handlungsmöglichkeiten für Verbraucher und bietet eine Verkaufsplattform für den Fach- und Einzelhandel. 78 Aussteller aus dem In- und Ausland präsentieren noch bis Sonntag ihre Angebote in den Bereichen Fairer Handel, Nachhaltiger Tourismus, Nachhaltiges Finanzwesen / Geldanlagen, Corporate Social Responsibility (CSR) und der Entwicklungszusammenarbeit.


Weitere Infos zur FAIR HANDELN 2010 finden Sie im Internet unter www.fair-handeln.com. Weitere Informationen zur Arbeit der Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ): www.sez.de

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