(openPR) „Das Handy zum Fahrrad-Navi machen“ / Dokumentation individueller Fahrrad-Aktivitäten
Hannover/Münster. Einfach Start und Ziel eingeben und in ganz Deutschland individuelle Routen für das Fahrrad ermitteln – das bietet das Projekt „Naviki“, das die Fachhochschule Münster jetzt auf der Computermesse CeBIT in Hannover präsentiert. Im Internet und mithilfe kostenloser Handy-Software liefert Naviki Routing-Ergebnisse für Radfahrer. Auf der Seite www.naviki.org können Nutzer die Strecken auf einer Karte einsehen, als Wegbeschreibung ausdrucken oder für die Navigation mit einem GPS-Gerät oder -Handy herunterladen. Eine Besonderheit von Naviki: mittels GPS selbst aufgezeichnete Wege lassen sich auf die Internetseite hochladen. Auf diese Weise können alle Radler mit ihren Ortskenntnissen das Streckennetz erweitern. Das so ständig wachsende Netz berücksichtigt Naviki automatisch bei Routenauskünften. „Durch diese Innovation hat das System national und international riesiges Potenzial“, ist sich Projektleiter Prof. Dr. Gernot Bauer, Leiter des Labors für Software Engineering der FH Münster, sicher. Die Plattform ist erst seit Kurzem als Beta-Version für das Fahrrad-Routing in ganz Deutschland kostenlos verfügbar. Viele Funktionen werden permanent verbessert und ausgebaut.
„Naviki überführt Ergebnisse anspruchsvoller Forschung vorbildlich in sinnvolle Anwendungen für den Radverkehr“, erklärt Bauer. Eine besondere Herausforderung bei der Entwicklung des Systems war der weltweit einzigartige Algorithmus, durch den Naviki die eingespeisten Wege aller Nutzer automatisch zu einem zusammenhängenden Netz verbindet. Um von Beginn an ein engmaschiges Wegenetz zu bieten, nutzt Naviki auch die für das Fahrrad geeigneten Strecken des Projektes OpenStreetMap (OSM). OSM ist ebenfalls eine von Nutzern erstellte Karte im Internet.
Auf der CeBIT wird das Naviki-Team auch seine neuen Anwendungen für iPhone- und Android-Handys präsentieren. In wenigen Wochen werden diese dann ebenfalls kostenlos im Internet zur Verfügung stehen. Bauer: „Die GPS-Technik entwickelt sich nach und nach zu einer Standardfunktion neuer Mobiltelefone. Das passt bestens zum Naviki-Projekt.“
Damit verschiedene Interessengruppen jeweils passende Wege finden, hat das Team der FH für die nächste Ausbaustufe von Naviki verfeinerte Wahlmöglichkeiten vorgesehen. So werden bald auch speziell für Rennradler, Mountainbiker und Kinder geeignete sowie landschaftlich reizvolle Routen gezielt abrufbar sein. Dabei wollen die IT-Experten die Nutzerfreundlichkeit stets im Auge behalten: „Trotz innovativer und anspruchsvoller Funktionen stehen Spaß und Einfachheit auf der Wunschliste der Anwender ganz oben“, weiß Bauer.
Für Gebietskörperschaften und Tourismusorganisationen bieten die Naviki-Macher auf Anfrage spezielle Werkzeuge zur Planung und Darstellung ihrer Fahrrad-Infrastruktur. Als Anwendungsgebiete stehen bei Naviki längst nicht nur der Freizeitverkehr und Tourismus im Fokus. Das System ist ausdrücklich auch auf den Alltagsverkehr ausgerichtet. Dass Naviki an der Fachhochschule der Fahrrad-Hochburg Münster entsteht, bringt für die Entwickler handfeste Vorteile. In Münster gebe es ein breites Wissen rund um den Radverkehr, das in das Vorhaben eingeflossen sei. Zum Beispiel durch Gespräche mit den Verkehrsplanern der Stadt und mit vielen interessierten Bürgern.
Internet: www.naviki.org