(openPR) Trauriger Rekord: Die Tierversuchszahlen in Deutschland sind zum fünften Mal in Folge gestiegen.
2.692.890 Wirbeltiere wurden im Jahr 2008 allein in Deutschland im Namen der Wissenschaft „verbraucht“. Damit setzt sich der Trend der steigenden Tierversuchszahlen ungebremst fort: Der Anstieg im Vergleich zum Vorjahr liegt nach Angaben des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) bei 3,2%.
Die Reaktionen des BMELV sind bekannt: Man lässt einige leere Worthülsen verlautbaren und will die Tierversuchszahlen zum wiederholten Mal von einem Expertengremium auf mögliche „Einsparpotentiale“ überprüfen lassen. Wolfgang Schindler, Präsident der Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt lässt sich damit nicht abspeisen: „Bislang hat sich durch solche Maßnahmen nichts nennenswertes bewegt. Das BMELV verfolgt zum Thema Tierversuche mit seinen Expertengremien eine reine Feigenblattpolitik.“
Die Forderungen von Tierschützern sind nicht neu. Auf der Agenda stehen Punkte wie eine substantielle Förderung der Alternativforschung, die Veröffentlichung von Ergebnissen, um Mehrfachversuche zu beenden und ein Verbot von Versuchen an Affen. Die Förderung von Ersatzmethoden steht zwar im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung, aber die Art der Umsetzung ist noch völlig offen.
Diese Forderungen stoßen bei der Bevölkerung auf eine starke Resonanz. „Dass sich Bundesregierung und EU-Kommission trotzdem auf die Seite der Tierversuchslobby stellen, ist erschütternd“, zeigt sich Wolfgang Schindler enttäuscht.
Anmerkung zur Grafik: Im Jahr 2000 wurde das Verfahren zur Erhebung der Tierversuchszahlen verändert. Daher sind die Daten von vor 2000 nur begrenzt mit denen seit 2000 vergleichbar.





