(openPR) Vom 1. bis 7. Juli war der Alte Handelshof beides: Baustelle auf dem Weg zum fünf Sterne Hotel und charmante Kulisse für das Leipziger Fotoereignis des Jahres, das 3. Internationale Fotografiefestival F/Stop. 6500 Besucher, so viel wie im letzten Jahr, sind durch die Ausstellung geströmt, die über 500 Arbeiten von 54 Fotografen aus 15 Ländern zusammenfasste. Entgegen der Tendenz des Besucherrückgangs von bis zu 30% bei Museen und anderen Kunstfestivals, konnte der Erfolg des letzten Jahres damit wiederholt werden.
Die Besucher waren durchweg begeistert, erwarteten doch die wenigsten in der Innenstadt einen Ort mit so starkem Charakter, geprägt vom Wechselspiel zwischen Morbidität und Hochglanz. „Oft wird Kunst in aalglatter Atmosphäre aufgeführt. Ein geladenes Gebäude mit eigenem Charakter ist zwar schwieriger zu bespielen, bietet aber auch die Chance eine stimmige Ausstellung zu konzipieren“, sagt F/Stop Direktorin Kristin Dittrich. Unterstützt wird sie von Fotoexperten wie Michael Biedowicz, dem Bildredakteur des ZEIT-Magazins: „Der Ort bestimmt den Charakter des Festivals und auf dem F/Stop hat man das Gefühl, dass mit Leidenschaft gearbeitet wurde, alles ist sehr vital und nicht so hoheitsvoll – das ist sehr positiv“. Der holländische Starfotograf Hendrik Kerstens, dessen Tochter Paula die Plakate des F/Stop zierte, war voll des Lobes: „Was mich wirklich beeindruckt, ist die Qualität der Ausstellung, die Hängung, die Auswahl der Arbeiten, die Präsentation im Raum – ein ungewöhnliches Format, das mich sehr positiv überrascht hat.“ Ingo Taubhorn, Fotografiekurator der Deichtorhallen in Hamburg und regelmäßiger F/Stop Besucher, wurde sogar überschwenglich: „Bei F/Stop spürt man die junge, frische Energie nicht nur in der Auswahl der Hauptschau und des Wettbewerbs, sondern auch beim ambitionierten Team um Kristin Dittrich, das bereits zum dritten Mal das Wunder von Leipzig auf die Beine stellte. Wenn diese charmante Truppe so weitermacht, wird sie in Deutschland das erste Zentrum für zeitgenössische Fotografie etablieren. Hut ab! Es macht Spass nicht nur dabei zu sein, sondern auch immer wieder überraschende Entdeckungen in der Fotografie zu machen und interessante Wendungen in der Ausstellung mitzuerleben.“
Ein voller Erfolg war auch das Rahmenprogramm. Der Workshop Nachtfotografie bot den Teilnehmern die einzigartige Möglichkeit, das Innenleben der Total-Raffinerie in Spergau zu fotografieren. Bei den Mappenschauen hatten ambitionierte Fotografen die Chance, ihre Arbeiten Experten aus dem ganzen Bundesgebiet zu zeigen. Nachwuchskünstler waren dafür aus Paris, Tschechien oder Dänemark extra zum F/Stop angereist. Auf dem Symposium Curating Contemporary Photography rauchten die Köpfe nach 11 Stunden intensiver Diskussion über die Fragen des „Wie“ von Fotoausstellungen. Die Teilnehmer lobten aber gerade diese Intensität und plädierten geschlossen für Wiederholung. „Wir wollen nicht nur Event sein“, sagte Kristin Dittrich, „es geht um die Etablierung einer Plattform für das vergleichbar junge und dynamische Medium Fotografie, das immer wieder neue Fragen aufwirft. Wir glauben in diesem Jahr einige davon beantwortet zu haben“.
Als Publikumspreis wurde aus über 1500 Coupons das schönste Kunstwerk des Festivals ermittelt: Bed and Breakfast #1 von der jungen dänischen Fotokünstlerin Pernille Koldbech Fich. Ihre Arbeit gilt als Festivalentdeckung. Der glücklichen Gewinnerin Berit Kalina aus Leipzig wurde zum Festivalabschluss das Bild überreicht. Die junge Mutter freute sich, nicht nur viele Eindrücke, sondern auch ein echtes Kunstwerk mit nach Hause nehmen zu können.
„Von hier aus, wohin?“, diese Frage hat nicht nur die vielen Besucher des Festivals beschäftigt, sondern wird auch Thema für das F/Stop-Team sein, wenn die Abbauarbeiten vorüber sind. Der Handelshof wird weiter renoviert, das F/Stop erneut umziehen. „Ich wollte nie ein Festival, das sich wiederholt“, so Kristin Dittrich „sich immer wieder neu zu erfinden, bietet auch die Möglichkeit, das Format immer weiter zu verbessern und bald die 10 000er Besuchermarke zu knacken“.











