(openPR) Doppelt so viele Betriebe verzeichnen Umsatzeinbußen
42,9 mittelständische Betriebe in der Hauptstadt verzeichnen Umsatzeinbußen. Nur vier von zehn Betrieben geben an, Investitionen tätigen zu wollen. Trotz der schlechten Vorzeichen ist der Mittelstand ein zuverlässiger Arbeitgeber – dreiviertel der befragten Betriebe haben ihre Personalzahlen konstant gehalten.
Die Umsatz- und Ertragszahlen zeichnen ein negatives Bild der Wirtschaftslage im Berliner Mittelstand: So verdoppelte sich die Zahl der Betriebe, die Umsatz-einbußen zu verkraften hatten, von ehemals 20,4 auf 42,9 Prozent. Abgenommen hat hingegen die Zahl der Unternehmen, die mehr Umsatz erwirtschafteten, und zwar von 14,3 auf 10,7 Prozent. Verhalten verläuft auch die Entwicklung bei den Erträgen: Konnten im vergangenen Jahr noch 7,1 Prozent der kleinen und mittelständischen Betriebe steigende Erträge verbuchen, so sind es aktuell nur 3,6 Prozent. 38,1 Prozent der Unternehmen melden Ertragseinbußen (Vorjahr: 31,6 Prozent).
Die Stimmung ist schlecht: 47,6 Prozent der befragten Unternehmen geben ihrer aktuellen Geschäftslage die Noten „sehr gut“ oder „gut“. Vor einem Jahr lag diese Quote bei 57,1 Prozent. Gleichzeitig erhöhte sich der Anteil der Unternehmen, die ihre Geschäftslage mit mangelhaft oder ungenügend bezeichneten, binnen eines Jahres von null auf 7,2 Prozent.
Am Personal wird zuletzt gespart – dreiviertel der Betriebe wollen Belegschaft konstant halten
Die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in Berlin sind auch in der Krise ein zuverlässiger Arbeitgeber: Drei viertel der befragten Unternehmen in der Hauptstadt (77,4 Prozent) haben ihre Belegschaft konstant gehalten. Sogar 7,1 Prozent gaben an, ihren Personalbestand innerhalb der vergangenen sechs Monate aufgestockt zu haben. Vor einem Jahr zeigte sich allerdings jeder dritte Betrieb (33,7 Prozent) einstellungsbereit. Fast dreimal so viele Unternehmen wie im Vorjahr (11,9 Prozent; 2008: 4,1 Prozent) mussten sich von Mitarbeitern trennen.
„Der Mittelstand hat erkannt, dass gute Mitarbeiter wertvoll sind. Deshalb wird trotz schlechter Ertragszahlen so lange wie möglich nicht am Personalkarussell gedreht. Entlassungen sind der letzte Weg und dennoch derzeit oft nicht zu vermeiden“, so Jochen Wolfram, Geschäftsführer Creditreform Berlin, Brandenburg und Frankfurt/ Oder.
Düstere Perspektiven fürs zweite Halbjahr
Der scharfe Konjunktureinbruch hinterlässt immer deutlichere Spuren in den Erwartungen der Berliner Unternehmen. Nur jeder Siebte (14,3 Prozent; Vorjahr: 22,4 Prozent) geht davon aus, in den kommenden Monaten ein Umsatzplus erzielen zu können. Knapp ein Drittel der Befragten (31,0 Prozent) erwartet ein Minus. Auch die Investitionsabsichten der Unternehmen haben gelitten: Nur vier von zehn KMU (40,5 Prozent: Vorjahr: 57,1 Prozent) gaben an, Investitionen tätigen zu wollen.