(openPR) Ab dem 15. Mai 2009 präsentiert der renommierte Kameramann und Fotograf Dieter Deventer in der Münchner Galerie T58 ausgewählte Werke aus der Reihe „Zeitspuren“. Mit den Fotografien nähert sich der Künstler auf visueller Ebene der Dramatik der Vergänglichkeit und thematisiert den Verfall als ästhetischen Schaffensprozess.
In der aktuellen fotografischen Reihe „Zeitspuren“ überschreitet Dieter Deventer die Grenze zwischen Fotografie und Malerei ebenso wie jene zwischen Schöpfung und Verfall. In den vielschichtigen Motiven des Künstlers, wird aus Verfall Schöpfung und aus Zersetzung Schönheit. Deventers Kunst ist auf den ersten Blick menschengemacht, doch mit jedem weiteren Blick auf die großformatigen Fotografien eröffnet sich die Frage, ob es nicht gerade die Zeit war, die erst mit ihren erbarmungslosen Spuren den ästhetischen Reiz vervollkommnet hat.
In isolierter Nahsicht fotografiert Deventer gebündelte Zeit, komplexe und abstrakte Ausschnitte wuchernder, chaotischer Materie. Die Eigenwirkung von Farbe, rhythmischen Formen sowie strukturelle Schichtungen von räumlicher Anmutung verleihen den Bildern eine besondere malerische Dichte.
Auf der Suche nach seinen „Zeitspuren" war Deventer vier Jahre lang in Istanbul, Bukarest, Buenos Aires, Berlin, Genua und Essauira unterwegs. Er erkundete ausgebrannte Abrisshäuser und dunkle Schiffsfriedhöfe, kletterte in abgewrackte Müllcontainer und ließ sich von Details kaputter Stromkästen begeistern.
Durch die nachträgliche Bearbeitung und die damit verbundene Intensivierung und Selektierung der Farben entfalten die Bilder eine starke, suggestive Wirkung, entziehen sich aber gleichzeitig einer eindeutigen Interpretation. Und gerade das ist der Reiz an Deventers Arbeiten:
„Das Geheimnis ihrer Herkunft eröffnet dem Betrachter spannende Bilderrätsel. Die Suche nach Analogien, nach dahinter liegenden Welten und das archetypische Bedürfnis des Betrachters, konkrete Realitäten erkennen zu wollen, führt zu vielfältigen und spannenden Assoziationen“, so der Künstler.
In den letzten 25 Jahren hat sich Deventer als feste Größe in der Film- und Werbebranche etabliert. Er gilt als einer der besten und bekanntesten deutschen Kameramänner. Deventer war u.a. verantwortlich für die Bildgestaltung des Kinofilms „Vaya con Dios“ (2002) von Zoltan Spirandelli mit Daniel Brühl sowie für die Aufnahmen von hunderten von Werbefilmen. Zu ihnen zählen Spots für Becks, Batida de Coco, Lufthansa, Nike, Radeberger, Weihenstephan, Rügenwalder und Bacardi.
Parallel zu seiner Tätigkeit als Kameramann, hat sich Deventer in den letzten sechs Jahren verstärkt auf eigene Fotoprojekte konzentriert. Neben „Zeitspuren“ arbeitet er an dokumentarischen Reihen sowie an diversen Bildbänden.