(openPR) Größter Dermatologischer Fachkongress: Mehr als 2000 Hautärzte und Fachspezialisten treffen sich in Dresden
- Fokus: Experten diskutieren neue Chancen der Hautkrebsprävention
- Schuppenflechte: Neue Erkenntnisse und Wirkstoffe
- Neurodermitis: Neue Substanzen zur Behandlung einer genetisch bedingten Störung der Hautbarriere
- Besondere Perspektiven: Kooperation mit der Kunsthochschule Dresden betrachtet Haut als Grenz- und Kommunikationsorgan
Berlin / Dresden, 29. April 2009 – Dresden steht vier Tage lang im Zeichen der Dermatologie. Während der 45. Tagung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) diskutieren mehr als 2000 Hautärzte und Fachspezialisten über bahnbrechende neue Erkenntnisse sowie Therapieansätze in der Hautmedizin. Die Inhalte der Vorträge und Workshops im Internationalen Congress Center reichen dabei von der Allergologie bis hin zur Phlebologie. Ein besonderer Schwerpunkt der Veranstaltung liegt auf dem Hautkrebs. Aufgrund aktueller Entwicklungen wird die DDG gemeinsam mit dem BVDD und der ADP am 30.04.2009 eine Sonderpressekonferenz abhalten.
Flächendeckendes Hautkrebs-Screening rettet Leben
Die Hautkrebsvorsorge gilt als wichtiges Kernthema der 45. DDG-Tagung, denn der Hautkrebs wird von der Öffentlichkeit nach wie vor stark unterschätzt. So zeigen aktuelle Statistiken, dass die Zahl der Betroffen in Deutschland permanent steigt und das mittlere Erkrankungsalter nunmehr bereits deutlich unter 60 Jahren liegt (Malignes Melanom / Schwarzer Hautkrebs). Demgegenüber wurde die Zahl der im Frühstadium erkannten Hautkrebserkrankungen durch das im Jahre 2008 eingeführte flächendeckende Hautkrebs-Screening deutlich gesteigert. Trotz aller Fortschritte in der modernen Hautmedizin gilt dabei nach wie vor: ohne eine sehr frühzeitige Intervention führen viele Hautkrebsarten zum Tode. Daher setzt sich die DDG aktiv für die breite Akzeptanz des Hautkrebs-Screenings sowie die Einführung von Hauttumorzentren an den deutschen Hautkliniken ein. Die 45.DDG-Tagung bildet dabei den Auftakt für eine Informations- und Aufklärungskampagne, die eine Teilnahme breiter Bevölkerungsteile am kostenfreien Hautkrebs-Screening fördern soll. Ziel ist die frühzeitige Diagnose der gefährlichen Erkrankung, wodurch die Heilungschancen deutlich steigen.
Neue Strategien gegen die Volkskrankheit Schuppenflechte
Allein in Deutschland leiden rund 1,5 Millionen Menschen unter der Schuppenflechte (Psoriasis). Um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern, wurde in den letzten Jahren sehr viel geforscht und neue Therapien entwickelt. Besonders vielversprechend ist dabei die sogenannte systemische Therapie mithilfe der sogenannten Biologics.
Am neu gegründeten ‚Kompetenzzentrum Versorgungsforschung bei Haut- und Allergieerkrankungen‘ wurde zudem ein Psoriasis-Register etabliert, das eine flächendeckende Kooperation in Psoriasis-Netzwerken ermöglicht. Hier wurden erste epidemiologische Daten gewonnen, die deutlich machen, dass die Psoriasis eine Systemerkrankung ist, die von Kindesbeinen an mit erhöhten Komorbiditäten begleitet wird. Diese neuen Erkenntnisse machen ein Umdenken notwendig, um langfristig lebensbedrohliche Begleiterscheinungen zu vermeiden.
Neue Wege gegen Neurodermitis
Aktuelle Forschungen weisen darauf hin, dass die Neurodermitis (Atopische Dermatitis bzw. Atopisches Ekzem) u.a. von einer genetisch bedingten Störung der Hautbarriere verursacht wird. In diesem Zusammenhang wird vermutet, dass bei entzündlichen Hautkrankheiten wie der atopischen Dermatitis ein angeborenes Immunsystem eine wesentliche Rolle spielt. Diese und weitere hochinteressante neue Forschungsergebnisse sowie daraus resultierende Therapieprinzipien haben bereits jetzt zur Entwicklung neuer Substanzen, wie z.B. Panretinoiden (Alitretinoin) für die Behandlung des schweren chronischen Handekzems, beigetragen.
Kooperation mit der Kunsthochschule Dresden
Die Einmaligkeit der menschlichen Haut wird auf der 45. Tagung durch die Kooperation der Deutschen Dermatologie mit der Hochschule für Bildende Künste Dresden (HDK) unter einer neuen Perspektive betrachtet. Kunst und Haut als Grenz- und Kommunikationsorgan wird den geistig-wissenschaftlichen Rahmen der 45. Tagung bilden. So ergänzen die Professoren der HDK das wissenschaftliche Hauptprogramm mit ihren künstlerisch-wissenschaftlichen Beiträgen, während ausgesuchte Arbeiten der Studierenden der HDK in einer Ausstellung der Öffentlichkeit vorgestellt werden.