(openPR) Der brasilianische Bestsellerautor Paulo Coelho hat seine Leserschaft im Internet aufgefordert, seinen aktuellen Roman zu verfilmen. Viele seiner Leser haben diese Aufforderung zum Anlass genommen, selbst zur Kamera zu greifen. Ganz anders eine Gruppe von Internet-Trickfilmern, zu denen auch zwei Lübecker gehören, die diese Herausforderungen in der virtuellen Welt Second Life ® meistern wollen.
SlipStream ist eine internationale Gruppe von digitalen Trickfilmern. Als Produktionsmedium für die »Machinimas« (ein Kunstwort aus Machine und Animation) wurde die virtuelle Welt Second Life gewählt, was gleich mehrere Vorteile bietet. »Hier lassen sich die Kulissen deutlich preisgünstiger erstellen, da alle Bauten ja nur aus Bits und Bildern bestehen. Auch die Schauspieler lassen sich per Mausklick einkleiden und passend bewegen.«, so der Regisseur Marian Heddesheimer, der vor allem für die Filmtechnik zuständig ist. Trotzdem bedarf es auch hier etwas Geschick, um Kulissen glaubwürdig aussehen zu lassen. Um diesen Part kümmert sich der zweite Lübecker im Bunde: Michael Strunck ist im »realen« Leben Grafiker und koordiniert die Kulissenbauer des Teams (in Second Life »Builder« genannt). »Ein gutes Filmset in einer virtuellen Umgebung ist eine stimmige Kombination aus 3D-Objekt und darauf gelegter Textur.«, verriet uns der Fachmann. Die Kommunikation in dem international besetzten Team läuft übrigens komplett auf Englisch, häufig direkt über Mikrofon.
Ein weiterer wichtiger Faktor sind die Charaktere, die als Avatare bezeichnet werden. »Die jeweilige Figur muss durch Erscheinung und Kleidung auf den ersten Blick in ihrer Rolle überzeugen, vor allem weil es in SL nur eine sehr begrenzte Mimik gibt.«, so ein weiteres wichtiges Mitglied im Team. Rebecca Döhren kümmert sich um die Gestaltung der virtuellen Charaktere und hilft bei der Gesamtkoordination der Produktion.
»Unser Team betreibt seit Februar 2008 eine kleine Produktion einer Science Fiction Serie, die aus kurzen Episoden besteht, die zurzeit alle in Second Life gedreht werden. Aber die Möglichkeit an einem Projekt wie das von Paulo Coelho teilzunehmen, wollte sich das ganze Team nicht nehmen lassen. Selbst unsere amerikanischen Mitglieder waren sofort begeistert.«, erklärt uns Heddesheimer abschließend.