(openPR) Erneuerbare Energien, saubere Technik, nachhaltiges Wirtschaften – Buzzwords, die in aller Munde sind. Cleantech oder Greentech sind im Trend. Zu recht, sagen Finanzinvestoren wie Ray Lane von KPCB: "Cleantech ist größer, viel größer als das Internet."*
Während so manche Technik, die heute unter dem Modewort Cleantech zu finden ist, vor wenigen Jahren noch ein Nischendasein führte, lassen sich heute Gründerwettbewerbe damit gewinnen. Das ist dem Unternehmen LaTherm aus Dortmund gelungen. LaTherm speichert überflüssige Abwärme aus der Industrie in Containern und transportiert sie dort hin, wo sie gebraucht wird: Schwimmbäder, Schulen, Krankenhäuser. Mit dem Wärmecontainer lassen sich Gebäude umweltfreundlich beheizen.
Interessanter als Web 2.0
Gründer Kai Petersen merkt deutlich, dass solche Ideen derzeit gefragt sind. Auf zwei bis drei politischen Veranstaltungen oder Konferenzen sind er und sein Team jeden Monat präsent. Viele weitere Termine können die Gründer gar nicht wahrnehmen. Zu den wichtigeren Terminen zählte das Deutsche Eigenkapitalforum: "Wir konnten spüren, dass Venture Capitalists gezielt auf der Suche nach Cleantech-Unternehmen sind", sagt Petersen. Das wundert ihn nicht, denn auch wer nicht nur auf die klimaschonende Technik schaut, sondern das Unternehmen nüchtern unternehmerisch und rechnerisch betrachtet, stellt wie Petersen fest: "LaTherm ist zur Zeit sicher interessanter als das 80. Web-2.0-Unternehmen."
Ähnliche Erfahrungen hat Till Schlickum mit seinem Jung-Unternehmen Terrawater gemacht: "Wir müssen nicht die Werbetrommel rühren, sondern werden von vielen Investoren angesprochen." Dabei bewegt sich Terrawater auf internationalem Parkett und überall stößt die Idee der ressourcenschonenden Meerwasserentsalzung auf offene Ohren. Deshalb bewertet Schlickum es als positiv, dass Cleantech derzeit trendy ist – auch wenn es dadurch manchen Trittbrettfahrer gibt, der sich zu Unrecht mit dem Label schmückt.
Cleantech öffnet Türen
Cleantech funktioniert eben als Türöffner. "Aber natürlich kommen die bohrenden Fragen dann hinterher", berichtet Dr. Martin Pfeiffer von Heliathek. Das Unternehmen hat bereits eine Anschlussfinanzierung abgeschlossen – und musste dabei schon früh einigen Investoren absagen. Gerade bei Cleantech-Fonds ist Pfeiffer zurückhaltend. Übereifrig wollen diese "oft schon morgen CO2 einsparen". Doch kurzfristige Ergebnisse sind nicht immer zu erwarten – so auch bei Heliathek in der Entwicklung organischer Dünnschichtsolarzellen. "Auch wenn unser Geschäftsmodell einen langen Atem erfordert, haben strategische Investoren unsere Technik als Zukunftsthema identifiziert", sagt der Gründer.
Dahinter stehen schwerwiegende Gründe: Mit Ressourcenverknappung und Klimawandel kommen substantielle Probleme für die Weltbevölkerung zu. "Wenn ein Unternehmen zur Lösung signifikant beiträgt, kann es natürlich auch unglaublich viel Geld verdienen", sagt Dr. Heiko Milde, dessen Unternehmen MAZ level one GmbH unter anderem an der Kieler Terrawater GmbH beteiligt ist. Allerdings weiß Milde auch, dass Investoren sich durchaus auch einmal von der Dynamik eines Trends mitreißen lassen können.
Beim High-Tech Gründerfonds wird das Hype-Thema gewohnt nüchtern angegangen. Trotz vieler Anfragen hat der Seed-Investor mit dem Brennstoffzellen-Antriebs-Entwickler Clean Mobile AG aus Unterhaching, dem Algenzüchter SUBITEC GmbH aus Stuttgart und den bereits genannten Gründern erst fünf Cleantech-Unternehmen im Portfolio. Die Investoren prüfen jede Geschäftsidee gründlich – mit dem Ziel, ein starkes Cleantech-Portfolio aufzubauen.
Cleantech-Unternehmen im Portfolio des High-Tech Gründerfonds:
Clean Mobile AG, Unterhaching – www.clean-mobile.de
HELIATEK GmbH, Dresden – www.heliatek.com
LaTherm GmbH, Dortmund – www.latherm.de
SUBITEC GmbH, Stuttgart - www.subitec.com
Terrawater GmbH, Kiel – www.terrawater.de
*im Interview mit manager-magazin.de











