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Markteinführung des ersten in transgenen Tieren produzierten Arzneimittels

07.05.200817:00 UhrGesundheit & Medizin

(openPR) Mit ATryn® führte LEO Pharma am 01. Mai 2008 das weltweit erste mit Hilfe von transgenen Tieren hergestellte Arzneimittel auf dem deutschen Markt ein. Patienten mit hereditärem (vererbtem) Antithrombin-Mangel steht bei chirurgischen Eingriffen somit ein neues, sicheres und technologisch bemerkenswertes Medikament zur Verfügung, das ohne menschliches Spenderblut hergestellt wird.



ATryn® (Wirkstoff: Antithrombin alfa), das weltweit erste zugelassene Medikament, das in Tieren produziert wird, ist eine rekombinante Form des Human-Antithrombins. Das pharmazeutische Produkt wird in transgenen Ziegen gebildet – ein Vorgehen, das auch als „pharming“ (engl. „pharma-“ + „farming“) bezeichnet wird.

Innovative Gentechnik

ATryn® ist das Ergebnis aus 20 Jahren Forschung und Entwicklung. Für die Herstellung von Antithrombin alfa wurde das Gen zur Produktion von Antithrombin in das Erbgut einer Ziege implantiert. Der ziegeneigene Promotor sorgt dafür, dass Antithrombin in der Milchdrüse der Tiere generiert wird. Aus der Milch wird schließlich in einem aufwendigen Aufreinigungsverfahren das fertige Medikament gewonnen.

Die Vorzüge von Antithrombin alfa liegen zum einen in der hohen Sicherheit und Verträglichkeit. Diese ergeben sich aus der Herstellung, bei der nicht auf menschliche Blutprodukte zurückgegriffen werden muss. Zum anderen ist die Menge des aus transgener Ziegenmilch gewonnenen Proteins deutlich höher, verglichen mit der Proteingewinnung aus herkömmlichen Zellkulturen.

Sicherheit und Wirksamkeit von ATryn® in Studien belegt

Die Wirksamkeit und Sicherheit von Antithrombin alfa ist bereits in mehreren Studien belegt [1]. ATryn® zeichnet sich nicht nur durch eine hervorragende immunologische Verträglichkeit aus [2]. Da es ohne humane Blutprodukte hergestellt wird, besitzt es auch eine außerordentliche biologische Reinheit. Eine Infektion, zum Beispiel durch HIV oder Hepatitis, ist somit ausgeschlossen. Auch Patienten, die etwa aus religiösen Gründen nicht mit humanem Antithrombin behandelt werden wollen, bietet das Präparat eine Alternative. „Wir behaupten nicht, dass die aus Blutplasma hergestellten Medikamente gefährlich sind. Aber wir können unter Ausschöpfung der derzeit verfügbaren analytischen Möglichkeiten sagen, dass der rekombinant gentechnisch erzeugte Wirkstoff Antithrombin alfa zu 100 % sicher ist“, bekräftigt Carol Ziomek, Entwicklungschefin bei GTC Biotherapeutics Inc., dem amerikanischen Unternehmen, das ATryn® entwickelte und produziert [3].

Stiftung trifft Biotechnologie

2005 beschlossen das als Stiftung organisierte Unternehmen LEO Pharma und GTC Biotherapeutics Inc. für ATryn® eine Entwicklungs- und Vermarktungskooperation für Europa, Kanada und den Mittleren Osten. Die zielstrebige Zusammenarbeit der beiden Unternehmen führte zur erfolgreichen europaweiten Markteinführung von ATryn®, die im November in Großbritannien begann. Ab 01. Mai 2008 profitieren auch in Deutschland Patienten, die an erblich bedingtem Antithrombin-Mangel leiden, von den Vorteilen des rekombinant hergestellten Medikaments.

Wissenschaftlicher Fortschritt auch für seltene Erkrankungen

Die Indikation für ATryn® ist vorerst auf Patienten mit hereditärem Antithrombin-Mangel beschränkt, die sich einem chirurgischen Eingriff unterziehen. Der erblich bedingte Antithrombin-Mangel ist eher selten; die Prävalenz der zumeist heterozygot vererbten Krankheit liegt bei 0,02 % [4].
Durch die besondere Gesellschaftsform der Muttergesellschaft (LEO Pharma A/S, Ballerup, DK) als Stiftung ist es dem deutschen Unternehmen LEO Pharma GmbH mit Deutschland-Sitz in Neu-Isenburg möglich, auch für kleine Patientengruppen mit sehr seltenen Krankheiten Medikamente zu entwickeln und bereitzustellen.

Zulassung für Schwangere in Kürze erwartet

Besondere Bedeutung erlangt das Medikament aufgrund seiner biologischen Reinheit auch für schwangere Frauen mit hereditärem Antithrombin-Mangel. Für diese Patientinnen ist das Thromboserisiko während Schwangerschaft und Geburt außerordentlich hoch [5]. Eine Studie, die diese Gruppe einschließt, steht vor der finalen Auswertung. Mit einer Erweiterung des Indikationsgebietes für Schwangere ist deshalb in Kürze zu rechnen.

Disseminierte intravasale Gerinnung und schwere Sepsis: wichtige Indikationen für die nahe Zukunft

In der EU und in Kanada sind jährlich etwa eine viertel Million Patienten von Sepsis und disseminierter intravasaler Gerinnung (DIC) betroffen, in 30 – 60 % der Fälle mit tödlichem Ausgang. Vor diesem Hintergrund initiierte LEO Pharma im August vergangenen Jahres eine klinische Phase-II-Studie mit Patienten mit disseminierter intravasaler Gerinnung (DIC, Verbrauchskoagulopathie). Die Studie ist als Sicherheits- und

Wirksamkeitsstudie ausgelegt und dient zudem der Dosisfindung für zukünftige Phase-III-Studien. Bei einem erfolgreichen Studienergebnis in dieser sehr viel häufigeren Indikation kann das Medikament zukünftig in einem weitaus größeren Bereich eingesetzt werden.

„ATryn® ist ein neues, innovatives und außergewöhnliches Medikament mit viel versprechender Perspektive, besonders bei erweitertem Indikationsgebiet wie DIC und schwere Sepsis. ATryn® fügt sich hervorragend in unser Antikoagulations-Portfolio, das außer ATryn® innohep® (das niedermolekulare Heparin Tinzaparin), Heparin-Natrium LEO und das Heparin-Antidot Protaminsulfat LEO enthält“, so Ernst Lunding, Chairman von LEO Pharma und der LEO Stiftung.


[1] z.B. Tiede A et al, Antithrombin alfa in hereditary antithrombin deficient patients: A phase 3 study of prophylactic intravenous administration in high risk situations. Thromb Haemost. 2008 Mar;99(3):616-22
[2] Frieling J et al, No immunogenicity found in antithrombin alfa in human clinical studies, data on file
[3] Quelle: 21. Kongress der Internationalen Gesellschaft für Thrombose und Hämostase (ISTH), Genf, Schweiz, Juli 2007.
[4] Willeke, A et al, Rationelle Thrombophiliediagnostik. Dtsch Arztebl 2002; 99: A 2111-2118 [Heft 31-32]
[5] Pabinger I, Thrombophilie, Hämostaseologie 2004;24:234-41

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