(openPR) Bonn. Der 1. BC Saarbrücken-Bischmisheim gewann zum dritten Mal in Folge die Deutsche Badminton Mannschaftsmeisterschaft. Im gestrigen Rückspiel reichte den Saarländern ein 3:1-Erfolg beim 1. BC Bonn-Beuel. Einen Tag zuvor legten die Saarbrücker mit einem 6:2-Sieg gegen die Rheinländer den Grundstein für die Titelverteidigung. In der Bonner Erwin-Kranz-Halle war bereits nach den ersten drei Matches Schluss. Bischmisheim hatte die drei Punkte zusammen, die in der Addition der beiden Final-Spiele zum Titelgewinn nötig waren.
Das Damendoppel der Saarbrücker machte den ersten Punkt: Huaiwen Xu und die Schwedin Johanna Persson behielten wie schon am Tag zuvor gegen Birgit Overzier und Elisabeth Cann die Oberhand. Mit 21:15 und knappen 22:20 ging das Match an die Saarländer. Parallel zu den Damen stand auch das erste Herrendoppel auf dem Court: Hoffnung keimte in der mit 1000 Zuschauern proppenvollen Halle nur im ersten Satz auf: Die Bischmisheimer Kristof Hopp und Roman Spitko siegten schlussendlich gegen Ingo Kindervater/Yunyong Wu in drei Sätzen mit 13:21, 21:19 und 21:17. Im dritten Spiel des Tages hatten die Saarländer also Matchball. Die Vorentscheidung war gefallen - aus Sicht des BCB konnte jetzt kaum noch etwas passieren. Das steckte sicherlich auch in den Hinterköpfen von Ville Lang und Marc Zwiebler: Die Beueler wussten – eigentlich ist es vorbei! Und so war die Gegenwehr nicht allzu groß: Sie unterlagen Jochen Cassel und Michael Fuchs mit 14:21 und 18:21. Auf dem Nachbarplatz hatte schon das erste Herreneinzel zwischen Roman Spitko und Yunyong Wu begonnen. Als man nebenan auf dem Court aber die Arme in die Höhe riss und unbändiger BCB-Jubel die Halle erfüllte, wurde die Partie bei einer 8:4-Führung von Wu abgebrochen. „Ich wusste gar nicht, wie es bei meinem Spiel stand. Ich habe die ganze Zeit nur auf das Nachbarfeld gelinst“, sagt Spitko.
Nach der glänzenden Ausgangslage ließen sich die Saarländer beim Rückspiel die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. „Wir haben schnell und zügig unsere drei Punkte eingefahren – das war optimal. Wenn Beuel die ersten Spiele gewonnen hätte, wäre die Nervenbelastung enorm geworden. Wie schnell so ein Spiel kippen kann, haben wir im positiven Sinn bei unserem Final-Sieg 2007 in Langenfeld selbst erlebt“, sagte BCB-Mannschaftsführer Thomas Tesche. Im Gegensatz zu Kristof Hopp, der hiermit seinen siebten Mannschaftstitel gewann, war es für Roman Spitko und Marcel Reuter die Premiere. „Für mich als gebürtigen Saarländer ist es eine besonders große Ehre, den Titel in mein Land zu holen“, freute sich der aus Wiebelskirchen stammende Reuter.
„Dass es heute schwer wird, war uns schon klar. Aber wir wollen nichts unversucht lassen - leider reichte es nicht. Wir konnten die ersten beiden Doppel nicht gewinnen und somit war es schnell vorbei. Die an diesem Wochenende bessere Mannschaft hat verdient gewonnen – Glückwunsch an den BCB“, sagte die Bonner Doppelspezialistin Birgit Overzier. Alle weiteren Partien wurden nicht mehr ausgetragen – die Saarländer und ihre über 100 mitgereisten Schlachtenbummlern lagen sich in den Armen. Ende gut, alles gut. Der in den Finals sensationell spielende Kristof Hopp verabreichte den Mannschaftskollegen die obligatorische Sekt-Dusche und bei der Ehrung nahm dann das Team von der Saar zum dritten Mal den Hans-Riegel-Pokal entgegen. BCB-Präsident Frank Liedke lobte nach dem erneuten DM-Gewinn den guten Mannschaftsgeist im Team. Es sei fantastisch, wie die Spieler auch in kritischen Phasen miteinander umgingen: „Ich bin stolz auf das Team!“, so der BCB-Boss.
„Man hat gesehen, dass sich im Finale unsere dünnere Personaldecke bemerkbar gemacht hat. Der BCB hatte durch die große Auswahl an Herrenspielern die besseren Alternativen. Gegen diese reinen Doppelspezialisten, tun wir uns schwer. Und die Doppel waren nun mal in den Begegnungen die Knackpunkte. Wir haben mit der stärksten uns zur Verfügung stehenden Aufstellung agiert – mehr war leider nicht drin,“ sagte der Deutsche Meister im Herreneinzel, Marc Zwiebler, nach dem Finale. Und die frischgebackene Europameisterin Huaiwen Xu meinte: „So ein Mannschaftstitel ist immer schöner, als ein Erfolg im Einzel. Nach dem EM-Titel jetzt noch Deutscher Mannschaftsmeister – so kann es weiter gehen. Peking kann kommen.“ Das Team des alten und neuen Meisters bleibt bis auf kleine Änderungen bestehen. Thomas Tesche erklärte, er werde in Zukunft zwar weniger spielen, aber in der Funktion als Teamchef weiterhin der Mannschaft angehören. Doch die Planung für die neue Saison beginnen erst: Jetzt wird erst mal ein Wochenende gefeiert, das man, wie Mannschaftsführer Tesche meinte, getrost zu den spielerisch besten BCB-Leistungen der letzten Jahre zählen kann.












