(openPR) Das Klinikum Hanau und die Main-Kinzig-Kliniken in Gelnhausen kooperieren seit Ende 2007 bei der Versorgung von Brustkrebspatientinnen im Main-Kinzig-Kreis. „Das neu entstandene Kompetenzzentrum an den zwei Standorten sieht seine vordringliche Aufgabe vor allem in der ständigen Verbesserung von Früherkennung, Diagnose und Behandlung von Brustkrebs, aber auch von gutartigen Tumoren“ erklärte die Geschäftsführerin des Klinikum Hanau, Monika Thiex-Kreye auf einer Pressekonferenz.
Bundesweit erkranken rund 50.000 Frauen jedes Jahr neu an Brustkrebs. Sie werden zunehmend in spezialisierten Brustzentren behandelt, wo die gezielte Zusammenarbeit aller ärztlichen Experten aus ganz unterschiedlichen Abteilungen die bestmögliche Qualität in Diagnostik, Therapie und Pflege gewährleistet. Der Geschäftsführer der Main-Kinzig-Kliniken, Dieter Bartsch, hebt hervor: „Mit der Zusammenarbeit im Brustzentrum Hanau-Gelnhausen zeigen die beiden Kliniken eine hohe gemeinsame Bereitschaft zur wohnortnahen und qualitätsgesicherten Versorgung von Frauen mit Brusterkrankungen.“
Das Brustzentrum Hanau-Gelnhausen steht für eine moderne und leistungsfähige Medizin. Patientinnen profitieren im Brustzentrum von der gebündelten Kompetenz und Erfahrung der Spezialisten. Das Klinikum Hanau ist die Leitklinik des Brustzentrums Hanau-Gelnhausen, Netzwerkkoordinator ist Dr. Wolfgang Kallabis, Oberarzt der Frauenklinik des Klinikum Hanau. In beiden Krankenhäusern werden Frauen nach internationalen Qualitätsstandards behandelt. Dafür stehen auch die beiden Chefärzte Privatdozent Dr. Thomas Müller (Leiter des Brustzentrums und Chefarzt der Frauenklinik in Hanau) und Dr. Elke Schulmeyer (Chefärztin der Frauenklinik in Gelnhausen) mit ihren Teams.
Diese besondere Qualität wurde dem Brustzentrum Hanau-Gelnhausen jetzt auch von der Deutschen Gesellschaft für Senologie (Senologie: Lehre von den Brusterkrankungen) und der Deutschen Krebsgesellschaft attestiert. Diese Zertifizierungen sind das Ergebnis unabhängiger und neutraler Kontrollen von Behandlungs- und Prozessqualität. Patientinnen in der Region Hanau und Main-Kinzig können sich deshalb auf eine hoch qualifizierte Brust-Medizin verlassen. Im Zertifizierungsverfahren werden die Behandlungsstandards und die Abläufe jährlich von externen Sachverständigen begutachtet und bewertet. Das Brustzentrum Hanau ist bereits nach dem Qualitätsmanagementsystem „ISO 9001:2000“ zertifiziert worden, die Main-Kinzig-Kliniken haben im vergangenen Jahr die KTQ-Zertifizierung erhalten. Beide Kliniken besitzen mit Christa Korn (Main-Kinzig-Kliniken) und Erika Sell (Klinikum Hanau) seit Jahren erfahrene Qualitätsmanagement-Beauftragte.
Für die Zertifizierung eines gemeinsamen Brustzentrums an zwei Standorten müssen einige Voraussetzungen gegeben sein. „Dazu gehört die enge Abstimmung und Zusammenarbeit der beteiligten Kliniken aus Hanau und Gelnhausen in regelmäßigen Tumor-Konferenzen und eine bestimmt Anzahl von Brustoperationen“, erläutert PD Dr. Thomas Müller. „Beide Kliniken müssen zusammen mindestens 150 Brustkrebsoperationen im Rahmen einer Erstdiagnose vorweisen; und jeder einzelne Operateur muss mindestens 50 Operationen im
Jahr erbringen“, ergänzt Dr. Elke Schulmeyer. An den Standorten Hanau und Gelnhausen werden im Brustzentrum zurzeit mit jeweils steigender Tendenz 150 bzw. 80 Patientinnen mit der Erstdiagnose Brustkrebs operiert.
Ein besonderes Merkmal der Behandlung von Patientinnen im Brustzentrum ist die disziplinübergreifende Versorgung. Experten aus unterschiedlichen Abteilungen bringen ihre unterschiedlichen Kompetenzen ein und planen die Behandlung gemeinsam. Dazu gehören: Gynäkologie, Radiologie, Pathologie, Nuklearmedizin, Strahlentherapie und internistische Onkologie. Die Patientinnen profitieren dabei von der großen Erfahrung vieler Mediziner, ihrem vielfältigen Wissen und einer übergreifenden und umfassenden Therapiestrategie, die ganz viele verschiedene Aspekte der Krankheit berücksichtigt. Das Ergebnis ist eine hohe Qualität der Behandlung. Bei der operativen Versorgung wird die Priorität auf die Brust erhaltende Operation gelegt. Sollte das nicht möglich sein, bietet das Brustzentrum auch verschiedene Möglichkeiten des Brustaufbaus an. Einmal in der Woche findet eine interdisziplinäre Brustzentrums-Sitzung statt. Bei diesem Tumor-Board wird der individuelle Behandlungsplan jeder Patientin sowohl vor als auch nach einer Operation im versammelten Expertenkreis besprochen und festgelegt.
Neben der unmittelbaren Tumor-Behandlung erhalten die Frauen im Brustzentrum noch viele weitere Hilfen. Müller machte deutlich, dass die Konfrontation mit dem Verdacht oder der gesicherten Diagnose Brustkrebs „für die betroffenen Frauen und ihre Angehörigen eine Lebenskrise bedeuten, in der eine tief greifende Bedrohung von körperlicher Integrität, Gesundheit und Leben erfahren wird.“ Das Brustzentrum verstehe sich daher auch als „Kompetenzzentrum, in dem diese besondere Situation der Patientinnen berücksichtigt wird.“ Dazu gehört zum Beispiel die speziell geschulte Krankenschwester (Breast Nurse), die die Patientinnen vom Erstkontakt bis zur Entlassung begleitet. In speziellen Rehabilitationsprogrammen bietet das Klinikum Hanau unter der Überschrift „Lebendige Perspektive“ Bewegungs-, Musik-, Tanz-, Kunst- und Ernährungstherapie sowie psychosoziale Betreuung an.






