(openPR) Neujahrsempfang der Liberalen Initiative Mittelstand Baden-Baden mit Wirtschaftsminister Ernst Pfister
Baden-Baden, 21.Januar 2008 - UnternehmerInnen aus und um Baden-Baden diskutieren mit Wirtschaftsminister Ernst Pfister über die Zukunft der Energie in Baden-Württemberg und Deutschland. Eigentlich sollten energiereiche Innovationen aus und um Baden-Baden das Hauptthema des Neujahrsempfangs der Mittelstandsvereinigung LIM im Abarin Hotel werden. Doch das heiß diskutierte Thema des Abends wurde: Wie und mit welchen Mitteln kann die Energieversorgung 2020 in Deutschland sicher gestellt werden?
Liberale Initiative Mittelstand Baden Württemberg e.V. Kreisverband Baden-Baden – kurz „LIM Baden-Baden“– nennt sich der vor 7 Jahren gegründete Kreisverband, der den mittelständischen Unternehmen aus Baden-Baden eine Plattform zur Diskussion und zum Kennen lernen bieten möchte. „Knapp 90 Prozent aller Unternehmen in Deutschland haben weniger als 50 Mitarbeiter und sind somit Unternehmen des Mittelstands“, erklärte Justus Kindermann (Vorsitzender der LIM Baden-Baden) in seiner Ansprache. „Diese UnternehmerInnen müssen sich kennen lernen, um gemeinsame Sache machen zu können.“
Im Jahr 2008 plant die LIM Baden-Baden dazu eine Veranstaltungsreihe unter dem Titel: „KLIMawandel“ und versucht mit spannenden Themen die UnternehmerInnen aus Baden-Baden zur Diskussion einzuladen. (am 8.April zum Thema: Mehr Wasser [Trinkwasser, Abwasser, Meerwasser, Alternativen] und am 8. Juli zum Thema: TRANSPORT [neue Wege, neue Mittel])
Thema der Auftaktveranstaltung am Neujahrsempfang der LIM Baden-Baden waren die Erneuerbaren Energien. Diskutiert wurde mit Unternehmerinnen und Unternehmern aus und um Baden-Baden, sowie Gästen aus dem öffentlichen Leben in Baden-Baden. (Unter den Gäsetn: Herr Dr. Feldmann, Herr Bauer (Stadtbild Baden-Baden. Herr Patrick Meinhardt (MdB), Herr Benz (FDP), Herr Freudl (Stadtsparkasse Baden-Baden), Herr Veit (Volksbank Baden-Baden))
Als Podiumsteilnehmer konnte ein bunter Mix aus Spezialisten gewonnen werden: Herr Gernsbeck (enerpa – gernsbeck, Bau von dezentralen Blockheizkraftwerken), Herr Zwosta (ehemal. Bürgermeister Baden-Baden, Vorsitzender REM-ev. Mittelbaden und Gründer einer Energiegenossenschaft in Baden-Baden) und Herr Dr. Pesch (Geschäftsführer FESA GmbH, erfolgreiche Umsetzung Windkraft auf dem Schauinsland in Freiburg) in der Diskussion mit Herrn Pfister (Wirtschaftsminister des Landes Baden-Württemberg).
Und diskutiert wurde energiegeladen; denn Einigkeit herrschte nur bei der Dartslellung der „auslaufenden“ fossillen Energiereserven. Bei Berücksichtigung der zu erwartenden Steigerungsraten des Energieverbrauchs wird mit einer geringeren Reichweiten der Energieressourcen gerechnet: Das heißt ein Ende des Erdöls um 2035, von Erdgas vermutlich 2040, Kohle reicht bis maximal 2100 und Uran reicht bei der heutigen Förderung nur bis 2040.
(Studie Internationale Agentur des OECD (International Energy Agency))
Dass der entstehende Engpass langfristig auch nur mit erneuerbaren Energien zu lösen ist wurde auch von allen Teilnehmern einstimmig bestätigt. Aber wie schaffen wir eine sichere und verbindliche Energieversorgung bis dahin?
2020 werden laut dem Beschluss des Bundetages alle noch bestehenden Kernkraftwerke in Deutschland (14 Stück) abgeschaltet - auch alle „alten“ Braunkohlekfraftwerke; die erneuerbaren Energieen haben bis dahin die Zielvorgabe von 20% sicher weit erfüllt. Doch trotzdem wird es laut Wirtschaftsminister Pfister zu einem Engpass in der Energieversorgung kommen. „Um diese Lücke schließen zu können, benötigen wir eine Verlängerung der Nutzung der bestehenden und bis dahin vollständig abgeschriebenen Kernkraftwerke.“ Den durch den längeren Betrieb entstehenden Ertrag solle man nutzen, um in den folgenden 10 Jahren (also bis 2030) in Forschung und Entwicklung zu investieren, um ab 2030 evtl. zu 100% der Stromversorgung aus Deutschland und aus erneuerbaren Energien liefern zu können.
Dagegen stellen die Vertreter der erneurbaren Energien die Möglichkeit, den Ziel-Anteil der erneuerbaren Enegerien in Deutschland nicht auf 20% reduziert zu setzen, sondern evtl. auf 35% anzuheben. Und mit einer gezielten zusätzlichen Förderung der erneuerbaren Energien deren Wachstum „anzuschieben“. Auch fordern die Befürworter der erneuerbaren Energien Planungshemmnisse, wie zum Beispiel Genehmigungsverfahren für den Bau von Energie-Anlagen (Windkraftanlagen, Photovoltaic-Anlagen, etc.) drastisch zu reduzieren. Besonders wichtig dabei ist der „Stellenwert“, die „Wichtigkeit“ der erneuerbaren Energien, den die Befürworter in Deutschlands Politik noch nicht vertreten sehen.
Am Ende der zweistündigen Power-Diskussion konnte keine klare Einigung über die Art und Weise der „Schließung“ der enstehenden Energielücke gefunden werden. Aber Einstimmigkeit über die Wichtigkeit der erneuerbaren Energien.
Dies betonte der Wirtschaftsminister noch einmal ausdrücklich: Erneuerbare Energien schaffen lokale und regionale Entwicklung, Wertschöpfung und Beschäftigung. Erneuerbare Energien zu nutzen, verringert die Abhängigkeit von Energieimporten aus oft politisch instabilen Weltregionen.
Während die meisten konventionellen Energiereserven nur noch wenige Jahrzehnte reichen, ist das natürliche Potenzial erneuerbarer Energien auf der Erde unerschöpflich und beträgt ein Viel-Tausendfaches des weltweiten Energieverbrauchs. Technologien zur Nutzung erneuerbarer Energien sind ein Wachstumsmarkt – auch für den Export - und ein zentrales Element, um die Versorgungssicherheit im Land zu stärken.
Erneuerbare Energien sind nicht zuletzt ein wichtiges Standbein für das Handwerk, die Ingenieure und Architekten sowie insgesamt für die kleinen und mittelständischen Unternehmen in Baden-Württemberg.







