(openPR) Wilhelm von Siemens würde sich wahrscheinlich im Grabe herumdrehen, wenn er wüsste, was die Abiturienten des nach ihm benannten Gymnasiums in Berlin-Marzahn so treiben: Die Jungs und Mädchen ließen (fast) alle Hüllen fallen und flitzten halbnackt durch die Schule, die sie kurzerhand in ein riesiges Fotostudio verwandelt hatten. Einen erotischen Abi-Kalender wollten sie machen. Leicht bekleidet mit geschürzten Lippen, gesenkten Lidern oder Denkerstirn posierten die Schulabgänger in spe vor der Leinwand, auf dem weißen Flügel oder gar unter der Dusche. Herausgekommen sind ästhetische Schwarz-Weiß-Fotografien, die sich mehr als sehen lassen können. Die Berliner Druckerei LASERLINE fand das Projekt sehr überzeugend und sponserte den Druck des Kalenders.
Gut sehen sie aus, erwachsen sind sie - und sie brauchen Geld für ihre Abiturfeier. Drei gute Gründe für die Siemens-Schüler, sich vor der Kamera auszuziehen. Schulleiterin Brunhilde Krumnow hat erstmal geschluckt, als sie von der Idee ihrer Schüler erfuhr. Doch sie hat sich überzeugen lassen, dass kein Billigprodukt entstehen sollte, das den Ruf ihrer Schule gefährden könnte, sondern ein hochwertiger Halbakt-Kalender, hinter dem ein ganzer Jahrgang ihrer Schule steht. 240 Jungen und Mädchen machen 2008 ihr Abitur am Wilhelm-von-Siemens-Gymnasium, 25 von ihnen sind auf den Fotos Kalenders zu sehen, viele weitere halfen hinter den Kulissen. Der Clou an der Sache: Es gibt eine Version für Jungs und eine für Mädels. Gelungen sind beide, und gefragt sind ebenfalls beide gleichermaßen. „Bis jetzt kann man nicht sagen, dass die Mädels oder die Jungen besser laufen“, sagt Anh Quynh Pham, Organisatorin und Model in Personalunion.
Professionell sollte der Kalender werden, und diesem Anspruch sind die Schüler gerecht geworden. Sowohl bei Styling und Technik als auch beim Fotografieren selbst wurde nichts dem Zufall überlassen. Dass die Idee insgesamt nicht ganz neu ist, wissen die Schüler. Spätestens seit dem Film „Kalender Girls“ hat die Idee zahlreiche Nachahmer gefunden. Aber einen guten Gedanken noch zu verbessern, das dürfte auch den Namensgeber ihrer Schule für die Sache einnehmen – wenn er denn noch lebte. Wilhelm von Siemens war übrigens der Sohn von Unternehmensgründer Werner von Siemens.
Der Abitur-Kalender kann für sechs Euro unter www.siemens-kalender.de.ki bestellt werden.